Bürgerinformationssystem

Vorlage - 234/09  

 
 
Betreff: Anträge von Städten und Gemeinden aus dem Ostalbkreis auf Förderung von Investitionen im Zusammenhang mit der UNESCO-Welterbestätte Limes
Status:öffentlich  
Federführend:D e z e r n a t IV   
Beratungsfolge:
Schul- und Kulturausschuss Kenntnisnahme
24.03.2009 
Sitzung des Schul- und Kulturausschusses ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Kenntnisnahme

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

 

I.

 

Bereits im Februar 2008 ist Frau Maren Schönherr vom Ostalbkreis in Abstimmung mit den Städten und Gemeinden mit Limesanteil mit der Erstellung einer Gesamtkonzeption für den Limes im Ostalbkreis beauftragt worden. Die Erstellung der Konzeption hatte zum Ziel,

 

-das bestehende touristische Angebot im Ostalbkreis im Zusammenhang mit dem Limes auszubauen,

 

-eine umfassende Informationsarbeit aufzubauen, mit der der Bekanntheitsgrad und der Wert des Limes gesteigert wird,

 

-den Limes zu einem attraktiven Erlebnis für die verschiedenen Zielgruppen im Ostalbkreis zu machen,

 

-ein einheitliches Informationszentrum zu schaffen und

 

-die Kommunikation und Kooperation zwischen den für den Limes zuständigen Stellen zu intensivieren.

 

Schwerpunkt der Gesamtkonzeption ist u. a., gestalterische Maßnahmen zur Visualisierung des Limes und/oder seiner Objekte zu entwickeln. Auch sollte die Beschilderung der Straßen von der „Deutschen Limesstraße“ hin zu wichtigen Standorten am Limes in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden entwickelt werden.

 

In der Zwischenzeit wurden mit den betroffenen Städten und Gemeinden gemeinsame Vorschläge erarbeitet.

 

Die Gesamtkonzeption für den Limes im Ostalbkreis wird in Bälde in den Gremien vorgestellt werden.

 

 

II.

 

Mit Schreiben vom 30. Januar 2009 rief die Bundesregierung dazu auf, dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Bonn Projektanträge zuzuleiten, die mit dem neu aufgelegten Förderprogramm für Investitionen in nationale Welterbestätten gefördert werden können.

 

Dieses Förderprogramm hat folgenden Inhalt:

 

-Gefördert werden investive wie konzeptionelle Maßnahmen, die der Erhaltung, Sanierung oder Weiterentwicklung nationaler UNESCO-Kultur- und Naturerbestätten dienen und modellhaften Charakter für die städtebauliche Entwicklung der Welterbekommunen besitzen.

 

-Anträge können Gemeinden stellen, in deren Gebiet sich UNESCO-Welterbestätten oder Teile von Welterbestätten befinden. Erstrecken sich Anträge auf mehrere Gemeindegebiete, so haben die beteiligten Gemeinden ihre Anträge untereinander abzustimmen und eine federführende Gemeinde zu bestimmen. Die Anträge, die die Welterbestätte Limes betreffen, sind dem o. g. Bundesinstitut bis zum 31. März 2009 über die Deutsche Limeskommission und das Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg zuzuleiten.

 

-Bereitgestellt werden in den Jahren 2009 bis 2013 für alle 33 deutschen Welterbestätten insgesamt 150 Mio. Euro. Als Grundsatz gilt, dass bei der Finanzierung eines Projekts zwei Drittel der Kosten vom Bund und ein Drittel von der jeweiligen Gemeinde übernommen werden.

 

-Für die Auswahl der Projekte sind städtebauliche und denkmalpflegerische Aspekte von Bedeutung.

 

 

III.

 

Der Ostalbkreis hat gerne die Gesamtkoordination für ein abgestimmtes Vorgehen übernommen.

 

In einer Besprechung am 17. Februar 2009, an der u. a. Landrat Pavel, die Bürgermeister der Städte und Gemeinden mit Limesanteil und Professor Dr. Planck vom Regierungspräsidium - Landesamt für Denkmalpflege teilgenommen haben, sind die für eine Antragstellung in Frage kommenden Projekte erörtert worden. Dabei konnte auf Abstimmungen der Städte und Gemeinden mit Frau Schönherr zurückgegriffen werden. Auf dieser Grundlage sind von den Städten und Gemeinden folgende Anträge auf Förderung von Projekten im Zusammenhang mit dem Limes erarbeitet und landkreisweit zusammengefasst worden:

 

1.Stadt Lorch:
Projekttitel: „Aufwertung und Visualisierung der UNESCO-Welterbestätte Limes auf Lorcher Gemarkung“

Folgende Maßnahmen sind vorgesehen:

-Informationspunkte an den Bodendenkmälern und am Limesknick beim rekonstruierten Wachturm.

-Rekonstruktion des Limes-Wachturms beim Kloster Lorch.

-Visualisierung der Umrisse des römischen Kastells in den öffentlichen Straßen der Lorcher Innenstadt durch andersfarbigen Bodenbelag.

Die Gesamtkosten betragen ca. 360.000 Euro.

 

2.Stadt Schwäbisch Gmünd, federführend für die anderen Städte und Gemeinden mit Limesanteil:
Projekttitel: „Touristisches Leitsystem zu markanten Punkten am Limes im Ostalbkreis“
Es sollen die Wege der Autofahrer zu den wichtigen Sehenswürdigkeiten am Limes - ausgehend von der Deutschen Limesstraße und großer Zugangsstraßen (A 7 und B 29) - einheitlich beschildert werden (braune Unterrichtungsschilder). Das Layout wird an das Layout, das der Verein „Deutsche Limesstraße“ entwickelt hat, angelehnt. Aufgestellt werden ca. 110 Schilder, deren Herstellung und Aufstellung insgesamt 45.000 Euro kosten wird.

 

3.Stadt Schwäbisch Gmünd:
Projekttitel: „Weiterentwicklung des UNESCO-Welterbe Limes an der Provinzgrenze des obergermanisch-rätischen Limes mit den Kleinkastellen Freimühle und Kleindeinbach sowie Aufwertung des Wissens- und Informationszentrums im Museum im Prediger durch investive und konzeptionelle Maßnahmen.“

Geplant sind folgende Maßnahmen:

-Verbesserung des Zugangs zur Provinzgrenze im Rotenbachtal.

-Erschließung des Kleinkastells Kleindeinbach.

-Visualisierung des ehemaligen Wachturms auf der Großdeinbacher Höhe.

-Wissens- und Informationszentrum im Prediger.

-Dokudrama „Der Limeskaiser Severus Alexander und der Zerfall des westlichen Imperiums“.

-Optimierung von Informationstafeln.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 379.000 Euro.

 

4.Gemeinde Böbingen:
Projekttitel: „Gestaltung des Limesinformationszentrums in Böbingen“
Mit dem Projekt soll das Römerkastell wieder erkennbar und erlebbar gemacht werden, indem die alten römischen Mauerreste saniert werden. Um das Kastell herum sollen ein Pfad verlaufen und auf einem Platz ein Römerpavillon mit Schautafeln entstehen. Im Bereich des Westtors soll ein Aussichtsturm errichtet werden, von dem aus der Verlauf des Limes eingesehen werden kann.
Die Kosten betragen ca. 153.000 Euro.

 

5.Stadt Aalen, federführend auch für die anderen Städte und Gemeinden mit Limesanteil:
Projekttitel: „Markierung von Schnittstellen von Straßen und Limes durch Stelen“
Aufgestellt werden sollen zu beiden Seiten von Bundes-, Landes-, Kreis- und Gemeindeverbindungsstraßen 83 Säulentrommeln mit einer Höhe von zwei Metern und einer Breite von 0,5 Metern. Sie bestehen aus weißem Beton mit einer schwarzen oder roten Inschrift „Welterbe Limes“. Die Gestaltung wird mit dem Verein „Deutsche Limesstraße“ abgestimmt. Die Kosten für die Herstellung und Aufstellung betragen insgesamt 109.000 Euro.

 

6.Stadt Aalen:
Projekttitel: „Energetische und Konzeptionelle Neuausrichtung des Limesmuseums Aalen“
Kosten: 2,1 Mio. Euro
Der Antrag wird derzeit noch detailliert erarbeitet.

 

7.Gemeinde Hüttlingen:
Projekttitel: „Visualisierung des Limes im Baugebiet „Wasserstall/Teich“ durch Anlage eines Limesspielplatzes, einer Platzgestaltung (als römische Piazza) mit Aufstellung römischer Skulpturen und durch Gestaltung eines vorhandenen Gehweges entlang des historischen Limesverlaufs, Gestaltung von drei Verkehrskreiseln im Zuge der Ortsdurchfahrt der B 29 als „Römerkreisel“, Aufstellen der Silhouette eines römischen Reiters (Größe 1,5 Meter) an markanten Punkten entlang des Limesverlaufs, Sanierung der vorhandenen Limesanlage am Kocher“
Die Gesamtkosten belaufen sich auf 340.000 Euro.

 

8.Gemeinde Rainau:
 

a)Projekttitel: „Parkplatz für das Limestor Dalkingen samt Verbreiterung der Zufahrt von der K 3320 her und Informationstafeln.“

Geplant ist ein Parkplatz am Kocher-Jagst-Radweg in Schwabsberg für zwei Busse und Pkws und die Verbreiterung der Zufahrt von der K 3320 her, sowie eine WC-Anlage und ein Geräteraum in Schwabsberg. Zwei Informationstafeln am Parkplatz sollen nicht nur auf das Limestor, sondern auch auf die zahlreichen „Highlights“ zum Thema Limes in der Raumschaft hinweisen, z. B. das Limesmuseum in Aalen, das nahgelegene Römerbad am Bucher Stausee und den nahgelegenen Limesturm.
Die Kosten betragen ca. 346.000 Euro.

 

b)Projekttitel: „Steinturm am Limes in Rainau-Schwabsberg“

Der geplante Turm wird in seiner Dimensionierung an den bereits vorhandenen Holzturm angelehnt. Gemauert wird der Turm mit steinsichtigem Material, die Fugen bleiben sichtbar.
Die Kosten betragen 266.000 Euro.

 

c)Projekttitel: „“Silhouette“ Südtor Kastell Rainau-Buch“

Die Umrisse des Kastells Rainau-Buch mit den vier Toranlagen sind durch Mauerzüge im Gelände gekennzeichnet. Der Besucher hat jedoch keine Möglichkeiten, die Dimension des Kastells zu erfassen. Deshalb soll die Kastelltor-„Silhouette“ neu geschaffen werden und damit gleichzeitig eine Plattform, von der aus der Besucher einen optimalen Überblick über das Kastellgelände erhält.
Die Kosten betragen etwa 289.000 Euro.

 

d)Projekttitel: „Limesinfopunkt im Zuge der Rathauserweiterung“

In den drei Stockwerken des Rathauses sollen Ausstellungsvitrinen für Originalfunde, Modelle und Infotafeln entstehen.
Es entstehen Kosten in Höhe von 279.000 Euro.

 

e)Projekttitel: „Beschilderungskonzeption“

An Parkplätzen und Bahnhöfen sollen Informationen zum Limes gegeben werden.
Die Kosten betragen 15.000 Euro.

 

9.Stadt Ellwangen:
Projekttitel: „Inwertsetzung und Erlebbarkeit der Limesregion in Ellwangen“
Realisiert werden soll ein Paket mit folgenden Maßnahmen:

-Ausschilderung eines Radrundwegs „Limes“

-Kreisverkehr in Pfahlheim als Limeskreisel gestalten

-Kastell Hahlheim: Es soll in einem Modell das Aussehen des Kastells plastisch dargestellt werden.

-Der Aussichtspunkt an der Straße von Pfahlheim nach Halheim mit Blick über den Limes soll hervorgehoben werden.

-Flyer: „Den Ellwanger Limes entdecken“

 

Die Kosten für das gesamte Maßnahmenpaket betragen ca. 135.000 Euro.

 

 

IV.

 

Folgendes weitere Vorgehen ist von Seiten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) vorgesehen:

 

April 2009: Sichtung und Vorbereitung der Förderanträge durch das BBSR bzw. beauftragte Dritte.

 

Mai/Juni 2009: Beratungen der unabhängigen Expertenkommission mit dem Ziel, einen Gesamtvorschlag für den Abschluss und die Bindung der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel zu entwickeln.

 

ab Juli 2009: Erlass entsprechender Förderbescheide durch das BBSR.

 

 

Finanzierung und Folgekosten

 

Anlagen

 


 

 

Sichtvermerke

 

Dezernent

__________________________________________


 

Götz


 

Dezernat II

__________________________________________

 

Hubel

Landrat

__________________________________________

 

Pavel