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Vorlage - 233/09  

 
 
Betreff: Einrichtung eines Innovationszentrums für Anlagen- und Energietechnik mit den Schwerpunkten Haustechnik, alternative und regenerative Energieformen am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Schulen und Bildung Beteiligt:Geschäftsbereich Gebäudemanagement
Beratungsfolge:
Schul- und Kulturausschuss Entscheidung
24.03.2009 
Sitzung des Schul- und Kulturausschusses ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

1. Der Einrichtung eines Innovationszentrums für Anlagen- und Energietechnik mit den Schwerpunkten Haustechnik, alternative und regenerative Energieformen am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen wird entsprechend der aufgezeigten Finanzierung im Rahmen eines Nachtragshaushalts zugestimmt.

 

2. Verwaltung und Schulleitung werden beauftragt, im Zusammenwirken mit dem Energiekompetenzzentrum Böbingen und mit dem Handwerk die Planung für die Einrichtung dieses Innovationszentrums voranzutreiben.

 

3. Die Planung wird dem Schul- und Kulturausschuss zur abschließenden Zustimmung vorgelegt.

Sachverhalt/Begründung

Ausgangslage

 

Im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2009 stellte die CDU-Fraktion und die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen den Antrag auf Einrichtung eines Innovationszentrums für Anlagen- und Energietechnik mit den Schwerpunkten Haustechnik, alternative und regenerative Energieformen und der Entwicklung innovativer Ver- und Entsorgungskonzepte am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen in enger Partnerschaft mit dem Energieberatungszentrum in Böbingen.

 

Dieses Vorhaben wurde im Rahmen der Beratung des Kreishaushalts im Schul- und Kulturausschuss am 24.11.2008 von allen Fraktionen begrüßt.

 

Bereits in der Sitzung des Kreistags am 10. März 2009 wurde dieses Projekt einstimmig für die Aufnahme in das Konjunkturprogramm II des Bundes und des Landes beschlossen.

 

 

Sachverhalt / Zielsetzung

 

Die Nutzung erneuerbarer Energien erlebt seit einigen Jahren eine starke Dynamik, sie erfüllt insbesondere wichtige Funktionen im Hinblick auf die Erreichung von Klimaschutzzielen, die Mobilisierung von lokalen und regionalen Wertschöpfungspotentialen, die Erhöhung der eigenen Energieversorgungssicherheit und die Schaffung einer Energieautonomie. Die zur Neige gehenden fossilen Energieträger erfordern intelligente Energiekonzepte unter besonderer Berücksichtigung regenerativer Energien. Nur wenn innovative Konzepte, vor allem im Blick auf Energieeinsparung sich durchsetzen, ist die Energieversorgung und
-autonomie mittel- und langfristig sicherzustellen.

 

Parallel zur Sensibilisierung der Bevölkerung und der Schaffung finanzieller Anreize müssen im Rahmen der Ausbildung und Fortbildung die Grundlagen dafür gelegt werden, dass zukunftsweisende Energiekonzepte auch umgesetzt werden können. Das Kreisberufsschulzentrum Ellwangen hat diese Aufgabe in Aus- und Fortbildung schon seit vielen Jahren engagiert angenommen. Folgende Ausbildungsgänge nehmen innerhalb der Bildungsangebote des Kreisberufsschulzentrums einen breiten Raum ein: Anlagentechniker, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, Umweltschutztechnische Assistenten und Sanitär/Heizung/Klima-Kundendiensttechniker. Ziel dieses Innovationszentrums am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen ist, mit einer modernen Ausstattung die künftigen Wege der Energieversorgung aufzuzeigen. Innovative Technologien sollen nicht nur theoretisch erklärt, sondern auch praktisch bei der Berufsausbildung, aber auch bei der Fort- und Weiterbildung umgesetzt werden und als Gesamtsysteme verglichen werden können. Dies muss in der Erstausbildung thematisiert und an vorhandenen Anlagen unterrichtet werden. Energieberatung ist wesentlich effektiver, wenn anhand von Gesamtsystemen Energieeinsparungspotentiale am Objekt gezeigt werden können. Mit diesem Kompetenzzentrum am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen wird in gegenseitiger Ergänzung mit dem Energiekompetenzzentrum Ostalb in Böbingen, aber auch mit dem heimischen Handwerk ein wichtiger Knoten des Beratungsnetzwerkes entstehen.

 

Die im Kreisberufsschulzentrum Ellwangen vorhandene Ausstattung mit Hackschnitzelheizung, Brennstoffzelle und verschiedensten Brennwerttechniken müssen um die Technologien wie Kraft-Wärme-Kopplung, Blockheizkraftwerke, geothermische Energienutzung sowie Solarthermie und Photovoltaik, Restwärmenutzung mittels Wärmepumpenbetrieb in Verbindung mit entsprechender Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik erweitert werden.

 

Wichtig ist in diesem Zusammenhang die grundlegende Vernetzung aller Systeme durch eine entsprechende Ausstattung der Gebäudeleittechnik. Durch Visualisierung der mess-, steuer- und regelungstechnischen Vorgänge wird es dann möglich sein, die Vorzüge der einzelnen neuesten Energieversorgungstechnologien experimentell zu zeigen. Energiegewinnung, Energieeintrag ins Gebäude und Energieverbrauch sowie das Emissionsverhalten der Systeme können dadurch erfasst und bewertet werden. Entscheidend ist es, dass die Energieversorgungstechnologien in Verbindung mit Eintragungsmöglichkeiten in Gebäude, Wärmeübergänge, Be- und Entlüftung in einer in sich geschlossenen und autonomen Gebäudehülle installiert werden. Dadurch können regelungs- und messtechnische Veränderungen experimentell erfasst und bewertet werden. Für die Beschaffung der Geräte und Maschinen ist ein Betrag von 300.000 € erforderlich, für den ein Zuschuss aus dem Konjunkturpaket II von 225.000 € erwartet wird. Der Eigenanteil des Ostalbkreises beträgt damit 75.000 €.

 

Die vorhandenen Werkstätten des Kreisberufsschulzentrums Ellwangen sind für dieses umfassende Kompetenzzentrum nicht geeignet. Deshalb ist auch vorgesehen, als Herzstück ein Energiehaus im südlichen Werkstattbereich mit einem geschätzten Kostenaufwand von rund 250.000 € zu erstellen. Dabei wird von einer Grundfläche von rund 100 m² ausgegangen, in der auch ein Schulungsraum und Nebenraum enthalten ist. Ein Umbau der vorhandenen Werkstätte würde bedeutend mehr kosten, ganz abgesehen davon, dass die vorhandenen Werkstätten von der Sonneneinstrahlung her für dieses Kompetenzzentrum nicht geeignet sind. Der Neubau dieses Energiehauses kann nicht über das Konjunkturprogramm II gefördert werden.

 

 

Realisierung des Projekts

 

Mit dem Neubau des Energiehauses muss so frühzeitig begonnen werden, damit auf Grund der Vorgaben des Gesetzes zur Sicherung von Beschäftigung und Stabilität in Deutschland (Konjunkturpaket II) die förderfähigen Maschinen und Geräte bis zum Ende des Jahres 2010 installiert werden können.

 

Bei der Umsetzung des Projektes wird neben dem EKO Böbingen auch das heimische Handwerk eng mit eingebunden. Dadurch wird beim heimischen Handwerk eine hohe Akzeptanz für die Verwendung von „erneuerbarer Energietechnik“ erreicht. Ebenso kann dem Handwerk eine geeignete Schulungsstätte zur Verfügung gestellt werden, in der die Mitarbeiter der Handwerksbetriebe ihr Wissen ständig auf dem aktuellen Stand halten und erweitern können. Nachdem der technische Fortschritt und die Weiterentwicklung bei „erneuerbarer Energietechnik“ rasch voranschreitet, wird angestrebt, mit den Herstellern, auch über Sponsoring, ebenfalls eng zusammenzuarbeiten. Gerade die mittelständischen Unternehmen und Betriebe können in doppelter Hinsicht von diesem Innovationszentrum profitieren. Sie gewinnen selbst Know-how durch die qualifizierte Ausbildung und berufsbegleitende Weiterbildung ihrer Fachkräfte. Dadurch entsteht ein ständiger Informations- und Gedankenaustausch mit dem schulischen Innovationszentrum. Gleichzeitig entwickelt sich ein Beratungsnetzwerk, das Energieeinspar- und Kostensenkungspotentiale mit dem Einsatz und der fortlaufenden Überprüfung modernster Anlagentechnik auch im privaten Bereich beinhaltet und forciert.

 

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Für die Realisierung dieses Projekts ist mit Kosten in Höhe von 550.000,- € zu rechnen. Davon entfallen auf Geräte, Technik und Maschinen 300.000 €, die aus dem Konjunkturprogramm II mit einem Zuschuss von 225.000 € gefördert werden. Der Eigenanteil des Ostalbkreises in Höhe von 75.000 € wird über eine Kreditaufnahme finanziert.

 

Für den Neubau des „Energiehauses“ im südlichen Werkstattbereich werden die Kosten auf rund 250.000 € geschätzt. Der Geschäftsbereich Gebäudemanagement führt derzeit die notwendigen Untersuchungen durch. Dieser Neubau kann nicht über das Konjunkturprogramm II gefördert werden. Zur Finanzierung stehen hierfür Haushaltsreste – die ursprünglich zur Verbesserung des Rechnungsergebnisses 2008 aufgelöst werden sollten – zur Verfügung. Dabei handelt es sich unter anderem insbesondere um Kosteneinsparungen aus dem Erweiterungsbau und dem Ausbau des Beruflichen Gymnasiums am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen. Außerdem wird versucht, durch Sponsoring über die Hersteller erneuerbarer Energietechniken Finanzierungsanteile zu erhalten.

 

 

 

Anlagen

Anlagen

 

Luftbild vom Kreisberufsschulzentrum Ellwangen

 

 

 

 

 

 


 

 

Sichtvermerke

 

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Maier                                       Langer


 

Dezernat I

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Dezernat II

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Hubel

Landrat

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Pavel