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Vorlage - 201/09  

 
 
Betreff: Bericht über das Klinische Ethik-Komitee am Klinikum Schwäbisch Gmünd
Status:öffentlich  
Federführend:Klinikum Schwäbisch Gmünd   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Kliniken und Gesundheit Kenntnisnahme
03.02.2009 
Sitzung des Krankenhausausschusses zur Kenntnis genommen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Der Krankenhausausschuss nimmt von dem Bericht des Klinischen Ethik-Komitees für die Bereiche Perinatalmedizin, Geburtshilfe und Fortpflanzungsmedizin, Neonatologie und Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Schwäbisch Gmünd Kenntnis.

 

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Einführung/Allgemeines

 

Bei schwerstkranken Patienten kann die Entscheidung für eine Fortsetzung oder einen Abbruch einer Behandlung mit einer bleibenden Beeinträchtigung des Patienten verbunden sein. Durch enorme medizinische Fortschritte in den letzten Jahren werden die Mitarbeiter unserer Kliniken  zunehmend vor schwierige medizinische, ethische und juristische Fragen gestellt.

 

In Deutschland gibt es ca. 120.000 gemeldete Schwangerschaftsabbrüche pro Jahr.

Regelungen hierzu finden sich im Paragraphen 218 des Strafgesetzbuches.

 

Hierin wird unterschieden zwischen

 

einem Schwangerschaftsabbruch auf Wunsch, der rechtswidrig aber unter bestimmten Voraussetzungen straffrei ist (bis zur 12. SSW nach Konzeption)

 

und rechtmäßigen Schwangerschaftsabbrüchen, denen eine medizinische oder kriminelle Indikation zu Grunde liegen.

 

Eine medizinische Indikation ist gegeben, wenn das Leben oder die körperliche bzw. seelische Gesundheit der Mutter durch das Nichtbeenden der Schwangerschaft gefährdet ist. Eine zu erwartende Fehlbildung des Fetus fällt ebenfalls unter eine medizinische Indikation. Der Gesetzgeber argumentiert damit, dass ein Austragen in diesem Fall nicht von der Mutter verlangt werden kann, da negative Auswirkungen auf deren psychische Gesundheit drohen.

 

Eine medizinische Indikation liegt lediglich bei ca. 4000 der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche pro Jahr vor.

 

Derart schwerwiegende Entscheidungen, die alle Aspekte der Behandlung eines Patienten erfassen, sollten in speziellen Situationen von einem qualifizierten Team unter Einbindung der Angehörigen getroffen werden.

 

Seit 14.03.2006 besteht deshalb für den Bereich Perinatalmedizin ein Klinisches Ethik-Komitee am Klinikum Schwäbisch Gmünd. Der Krankenhausausschuss wurde durch Vorlage am 13.06.2006 über die Einrichtung eines Klinischen Ethik-Komitees informiert.

 

Die Einrichtung einer Klinischen Ethikkommission bedeutet in der täglichen Praxis  eine Weiterentwicklung von Kommunikation, Identität und Kultur am Klinikum Schwäbisch Gmünd.

 

Da die Arbeit des Klinischen Ethik-Komitees gezeigt hat, dass immer wieder auch Handlungs- und Besprechungsbedarf außerhalb der Perinatalmedizin besteht, wurde der Beratungsbereich des Komitees durch eine Satzungsänderung am 21.10.2008 auf die Bereiche Geburtshilfe und Fortpflanzungsmedizin, Neonatologie sowie Kinder- und Jugendmedizin ausgedehnt.

 

 

Zusammensetzung

 

Das Klinische Ethik-Komitee ist eine Arbeitsgruppe des Klinikums Schwäbisch Gmünd. Es setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen (Vertreter in Klammern):

 

Ein Neonatologe               Ltd. OA Dr. Jochen Riedel (Stv: OA Dr. Achim Lenz)

Ein Perinatalmediziner       OA Hans Bieler (Stv: OA Roland Hielscher)

Eine Leitende Hebamme    Ltd. Hebamme Christine Hirsch (Stv: Dorothea Weber)

Ein Pflegedirektor              Stv. PD Alexander Kuhn (Stv: PD Franz Xaver Pretzel)

Ein Psychiater                             OA Dipl.-Psych. Rainer Lakaschus (Stv: N.N.)

Ein Klinikseelsorger           Pfarrer Michael Gseller (Stv: Pastoralref. Peter Paul Pischel)

 

Vorsitzender des Komitees ist Herr Ltd. Oberarzt Dr. Jochen Riedel.

 

 

Tätigkeitsfelder/Aufgaben

 

Aufgabe des Klinischen Ethik-Komitees ist die Beratung von Patienten und Angehörigen in Fragen aus den Bereichen Geburtshilfe, Perinatalmedizin, Fortpflanzungsmedizin, Neonatologie, Kinder- und Jugendmedizin, sowie in Fragen der Schwangerschaftsunterbrechung.

 

Hierzu wird es einen mündlichen Bericht des Vorsitzenden Herrn Ltd. Oberarzt Dr. Riedel geben.

 

 

Erfahrungen/Ausblick

 

Durch die Arbeit des Ethik-Komitees und die Transparenz wurde inzwischen sowohl beim Personal als auch bei den Patienten und den kooperierenden Einrichtungen sowie den zuweisenden Ärzten ein enormes Vertrauen aufgebaut. Die beratende Unterstützung wird sehr gerne angenommen, die Erfahrungen sind durchweg positiv.

 

Weiterhin findet eine gut funktionierende Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen wie Selbsthilfegruppen, dem „Bunten Kreis“, der Lebenshilfe etc. statt.

 

Für das Jahr 2009 ist seitens des Ethik-Komitees ein Workshop zum Thema „Rechtsfragen in der klinischen Ethikberatung“ geplant.

 

Über weitere Erfahrungen wird der Vorsitzende Herr Ltd. Oberarzt Dr. Riedel mündlich berichten.

 

Finanzierung und Folgekosten

 

 

Anlagen

Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

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Hees


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Dezernat II

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Hubel

Landrat

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Pavel