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Antrag der Verwaltung:
1. Kenntnisnahme zu I. und II. 2. Zustimmung zu den Verwaltungsvorschlägen unter III. Sachverhalt/Begründung:
I. Ausgangssituation und Allgemeines
Wie in den Vorjahren sind im Kreishaushalt 2008 unter der Haushaltsstelle 2.4980.9870 wiederum 45.000 € zur Förderung von Hilfsprojekten in der Dritten Welt und Osteuropa eingestellt. Unter Berücksichtigung eines Restbetrages aus dem Haushaltsjahr 2007 in Höhe von 27.150 € standen zu Jahresbeginn 72.150 € zur Verfügung. Davon wurden mit Beschluss des Sozialausschusses vom 01.07.2008 54.000 € für die nachfolgenden Projekte bewilligt:
1. 5.000 € für ein Straßenkinderprojekt des Freundeskreises „Küche der Barmherzigkeit“ Schwäbisch Gmünd in Gyumri/Armenien.
2. 7.000 € für die Unterstützung eines Kinderheimprojektes in der Region Phnom Phen in Kambodscha der Stiftung „Pro Vita“ Schwäbisch Gmünd.
3. 4.000 € für ein Hilfsprojekt der Justus-von-Liebig-Schule Aalen in Ruhuwiko in Tansania.
4.6.000 € zur Förderung der medizinischen Grundversorgung in Anderamboukane in Mali durch die Stadt Heubach.
5. 5.000 € für das Hilfsprojekt von Frau Christel Trach-Riedesser, Hüttlingen in Burkina Faso.
6. 5.000 € zur Unterstützung eines Partnerschaftsprojektes des Katholischen Pfarramtes St. Peter und Paul Oberkochen in Kariobangi in Kenia.
7. 6.000 € für die Unterstützung eines Missionsprojektes des Heuchlinger Helferkreises in Indien.
8. 7.000 € für die Beschaffung eines Operationsgerätes durch die Aktion Tschernobyl-Kinder Aalen - Hilfstransporte für das Städtische Krankenhaus in Mogiljow/Weißrussland.
9. 8.000 € zur Förderung eines Schulhausneubaues durch den Lions Club Aalen in Togo.
10. 1.000 € für die Aktion „Wald der Deutschen Länder“ der baden-württembergischen Landkreise in Israel.
II. Neue Förderanträge
Derzeit liegen der Verwaltung folgende neue Zuwendungsanträge vor:
1. Antrag der Peru Gruppe Heubach e. V. auf Unterstützung des Projektes „Hogar -Herberge im Armenviertel“
2. Antrag des Vereins „Hilfe für Togo e. V.“ auf Förderung eines Kindergartenprojektes in Elavagno in Togo.
3. Antrag der Govinda Entwicklungshilfe e. V. auf Unterstützung eines Mikrokreditprojektes in Westnepal.
III. Stellungnahme der Verwaltung zu den vorliegenden Anträgen und
1. Antrag der Peru Gruppe Heubach e. V.
Seit 1996 unterstützt die Peru Gruppe Heubach e. V. eine Reihe von Hilfsprojekten in Laderas am Rande von Lima. Mit Geldspenden aus verschiedensten Aktionen wird insbesondere die Arbeit von peruanischen Selbsthilfegruppen gefördert, deren Tätigkeit sich im Wesentlichen auf die Arbeitsfelder „medizinische Grundversorgung“, „Behindertenhilfe“, „Schulbildung“ und „Hauswirtschaftliche Versorgung“ konzentriert.
Über intensive persönliche Kontakte zu Pater Marcello in Lima ist garantiert, dass die Spenden sinnvoll und voll umfänglich für existentielle Hilfen eingesetzt werden. Ganz überwiegend sind die Projekte der Peru Gruppe Heubach Überlebenshilfe.
Neben den laufenden Projekten, wie Volksküche, Behindertenwerkstatt, Kindergarten etc., ist die Sicherstellung der Betriebskosten für das neue Projekt „Hogar - Herberge im Armenviertel“ eine große Herausforderung für die Peru Gruppe Heubach e. V.. Das „Hogar (Schutzhaus)“ ist gebaut worden, um
- aus der Familiengemeinschaft ausgestoßene alte Menschen aufnehmen zu können, die von ihrer Familien nicht mehr ernährt werden können, - aus dem elterlichen Umfeld ausgewiesene schwangere Mädchen eine vorübergehende Bleibe zu bieten, - für Jugendliche, die aus der familiären Gewalt heraus einen Schutz suchen und Waisen, die keine Unterkunft haben, vorrübergehend Unterkunft und Betreuung zu ermöglichen.
In allen Fällen sind die Familien und Verwandten aufgrund extremer Armut überfordert die Probleme zu lösen.
Das multifunktionale Gebäude steht mitten in einer Wohnsiedlung mit ca. 25.000 Einwohnern. Es ist weitestgehend fertiggestellt und kostete ca. 100.000 €. Der Bau wurde von der Peru Gruppe Heubach e. V. zusammen mit dem Rotary Club Schwäbisch Gmünd mit 30.000 € unterstützt. Der Rest wurde von Gruppen aus Frankreich und England gespendet.
Um das Projekt abzusichern hat die Peru Gruppe Heubach gegenüber Pater Marcello zugesagt, die laufenden Kosten mindestens der ersten 3 Jahre zu übernehmen. Diese betragen für Personal, Betrieb und Unterhaltung mindestens ca. 4.000 € pro Jahr. Die Gruppe will diese Unterstützung zusätzlich zu den laufenden jährlichen Projekten aufbringen, deren Kostenaufwand sich zwischen 10.000 € und 15.000 € bewegt.
Es wird vorgeschlagen, das Projekt „Hogar“ der Peru Gruppe Heubach mit5.000 € zu unterstützen.
2. Förderantrag des Vereins Hilfe für Togo, Waldstetten
Das Städtchen Elavagno auf dem Plateau de Dayes hat ca. 7.000 Einwohner, die hauptsächlich von der Landwirtschaft leben. Das Plateau de Dayes ist eine auf 800 Meter Höhe gelegene Hochfläche in Südwesttogo. Die landwirtschaftliche Produktion dort ist zwar breit gefächert, so dass praktisch alle Tropenkulturen wie Kaffee, Kakao, Tee, Maniok und Palmöl gedeihen. Die Erzeuger haben jedoch große Schwierigkeiten ihre Produkte zu den weit entfernten Märkten zu transportieren, um sie gewinnbringend verkaufen zu können. Vor allem die exorbitant gestiegenen Benzinkosten machen die geringen Profite vollständig zunichte. Die Armut der Bevölkerung hat deshalb dramatisch zugenommen.
In Elavagno gibt es eine Grundschule und eine weiterführende Schule. Der von der Evangelischen Kirchengemeinde betriebene Kindergarten ist aus Mangel an einem geeigneten Gebäude derzeit im Behindertenzentrum, das ebenfalls vom Verein „Hilfe für Togo“ unterstützt wird, behelfsmäßig untergebracht. Doch auch dort reicht der Platz für die beiden Gruppen, die inzwischen auf 80 Kinder angewachsen sind, nicht mehr aus, so dass eine Gruppe bereits in eine baufällige Hütte ohne Sanitäranlagen ausweichen musste.
Da der Kindergartenbetrieb durch Personal der Evangelischen Kirchengemeinde gesichert und in guten Händen ist, hat sich der Verein „Hilfe für Togo“ entschlossen, die Gemeinde mit dem Bau eines neuen Kindergartengebäudes zu unterstützen. Geplant ist ein Neubau mit zwei Gruppenräumen und Sanitäranlagen auf einem im Besitz der Evangelischen Kirchengemeinde befindlichen Grundstück.
Mehrere Mitglieder des Vereins „Hilfe für Togo“ werden in Kürze vor Ort in Elavagno die letzten Vorbereitungen für den Bau besprechen und den Baubeginn in die Wege leiten. Die geschätzten Baukosten betragen ca. 15.000 €. Für dieses Hilfsprojekt wird der Ostalbkreis um Unterstützung gebeten.
Die Verwaltung schlägt vor, den Kindergartenneubau in Elavagno mit 7.000 € zu unterstützen.
3. Antrag der Govinda Entwicklungshilfe e. V. Aalen
Die Govinda Entwicklungshilfe e. V. Aalen konnte im Juni 2008 ihr 10-jähriges Bestehen feiern. Die Projektaktivitäten des Vereins haben zwischenzeitlich riesige Ausmaße erreicht. Mit 7 Projekten, 70 Angestellten und mehr als 4.000 regelmäßig unterstützten Kindern und benachteiligten Erwachsenen ist der Verein zwischenzeitlich ein großer und geradezu unentbehrlicher Pfeiler der zwischenmenschlichen Solidarität mit Nepal.
Die globale Finanzkrise belastet arme Länder weitaus stärker als uns in Europa. Die Ausgaben der Familien in Nepal für Lebensmittel, Ölprodukte usw. haben sich verdoppelt. Die meisten Menschen haben täglich weniger als 1 Dollar zur Verfügung. Auch in den Hilfsprojekten des Vereins ist Nepals Inflation von über 7 % deutlich zu spüren. Es mussten deshalb mehrfach Projekt- und Angestelltenbudgets angepasst werden.
Mit Schreiben vom 5.11.2008 bittet der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Herr Rocco Umbescheidt, um Unterstützung eines Mikrokreditprojektes in Westnepal. Das Programm läuft seit 2 Jahren und hilft den Menschen ihre Grundprobleme in der Landwirtschaft, Gesundheit und Bildung durch Zugang zu Kleinkrediten langfristig selbst zu lösen.
Insgesamt nehmen rund 2.000 Menschen in 320 Haushalten am Programm teil. Es werden dabei Gruppen gebildet (1 Mitglied pro Haushalt), die Kurse in Bildung, Gesundheit und Landwirtschaft absolvieren und daneben Schulungen zum Sparen und Einsatz von Krediten erhalten. Nach erfolgreicher Kursteilnahme kann jedes Gruppenmitglied einen Kleinkredit erhalten, mit dessen Hilfe eine Verbesserung der Lebensumstände der Familien herbeigeführt werden soll. Neben den erwähnten Grundkursen lernen die Teilnehmer in langfristig angelegten Trainings, ihre eigenen, wenigen Ressourcen besser zu nutzen und erhalten zudem je nach Bedarf Einzelfallhilfe.
Neben den Einzelkrediten für Haushalte bzw. Familien werden auch Mittel zur Errichtung von Dorfgemeinschaftsprojekten zur Verfügung gestellt, die auf strukturelle Verbesserung zielen (Wasserversorgung, medizinische Grundversorgung, Bildungsinfrastruktur).
Die von der Govinda Entwicklungshilfe e. V. Aalen zugrunde gelegte Konzeption baut auf bewährten Ansätzen in Asien und Afrika auf. Um das Projekt erfolgreich zu gestalten, ist eine langanhaltende und verlässliche Hilfestellung durch Govinda-Mitarbeiter unabdingbar notwendig. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Spar- und Rückzahlziele nicht erreicht werden.
75 % der Rückzahlungssumme aller Kreditnehmer fließt in einen Fonds, der wiederum Nachfolgeprojekte fördert.
Es wird vorgeschlagen, das Mikrokreditprojekt der Govinda Entwicklungshilfe e. V. mit 6.000 € zu unterstützen. Finanzierung und Folgekosten:
siehe III.
Anlagen:
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