Bürgerinformationssystem

Vorlage - 173/08  

 
 
Betreff: Bericht zum geplanten Konzept eines Ambulanten OP-Zentrums am Ostalb-Klinikum Aalen
Status:öffentlich  
Federführend:Ostalb-Klinikum   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Kliniken und Gesundheit Kenntnisnahme
25.11.2008 
Sitzung des Krankenhausausschusses zur Kenntnis genommen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Zur Kenntnisnahme

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Die Anzahl der Ambulanten Operationen hat in den vergangenen Jahren sehr stark zugenommen. 2008 werden etwa doppelt so viele Eingriffe ambulant durchgeführt wie im Jahr 2005.

 

 

Ein Großteil dieser Ambulanten Operationen wird im Zentral-OP erbracht. Daneben gibt es noch Ambulante Operationen im Herzkatheterlabor und im Funktionsbereich Endoskopie. Die Ambulanten Operationen werden nach § 115b SGB V als Institutsleistung des Klinikums abgerechnet. Die Vergütung erfolgt analog dem niedergelassenen Bereich nach dem Gebührenkatalog EBM (Einheitlicher Bewertungsmaßstab für Ärzte).

 

Gründe für eine andere Organisationsform

 

Es gibt mehrere Gründe, weshalb eine so große Anzahl von Ambulanten Operationen nicht mehr in einem Zentral-OP eines Klinikums durchgeführt werden kann:

 

1) Organisatorische / betriebswirtschaftliche Gründe

Die Vergütung für Ambulante Operationen ist sehr knapp kalkuliert. Kostendeckendes Arbeiten ist daher nur bei einer sehr guten Organisation und rationellem Personaleinsatz möglich.

 

 

Bisher werden ambulante Patienten in den für schwer kranke stationäre Patienten konzipierten Ablauf eines Zentral-OP’s eingebunden. Dies betrifft die Vorbereitung der OP, die Durchführung und die Nachbetreuung bis zur Entlassung. Mangels geeigneter Räume werden viele ambulante Patienten nach der Operation einige Stunden auf einer Station versorgt. Hierbei entsteht nahezu der gleiche Grundaufwand wie für einen stationären Patienten. Zudem ist das Bett dadurch für nahezu einen Tag blockiert, ein stationärer Patient kann nicht aufgenommen werden. Trotz Einbeziehung des Pflegehotels kann aufgrund der räumlichen Entfernung keine optimale Patientennachbetreuung organisiert werden.

 

Da sie in die personelle Organisation des Zentral-OP’s eingebunden sind, werden Ambulante Operationen mit einem ähnlich hohen personellen Aufwand wie die stationären Operationen durchgeführt. Aus medizinischer und pflegerischer Sicht ist dies jedoch in den meisten Fällen nicht nötig. Eine speziell auf die ambulanten Eingriffe zugeschnittener Personaleinsatz ist nur in einer eigenständigen Einheit möglich.

 

2) Patientenorientierung

In der Organisation eines Zentral-Op’s spielen die stationären Patienten die zentrale Rolle. Das müssen sie auch, da es sich dabei häufig um Notfälle oder dringliche Operationen handelt. Ambulante Operationen sind hingegen fast ausnahmslos elektive Eingriffe. Wenn Notfälle den OP-Plan kurzfristig verändern sind es daher häufig zuerst die ambulanten Eingriffe, die verschoben werden. Aus Sicht des ambulanten Patienten, der für einen Wahleingriff zu einem bestimmten Termin einbestellt wurde, ist dies eine Zumutung.

 

Das Ambiente und der Raumzuschnitt eines Zentral-OP’s ist ausschließlich auf schwerkranke stationäre Patienten zugeschnitten. Es gibt keine geeigneten Umkleideräume für ambulante Patienten, keine Räume für die 4-6 Stunden dauernde postoperative Nachsorge, keine geeigneten Wartebereiche für Begleitpersonen.

 

3 ) Entlastung des Zentral-OP’s

Ein Ambulantes OP-Zentrum entlastet den Zentral-OP des Klinikums. Dieser kann sich optimal auf seine primäre Aufgabe konzentrieren. Auch werden durch die Verlagerung der Ambulanten Operationen Kapazitäten frei, die für stationäre Patienten genutzt werden können. Das Ostalb-Klinikum benötigt zurzeit dringend zusätzliche stationäre OP-Kapazität.

 

Ein Klinikum der Zentralversorgung wie das Ostalb-Klinikum kann auf das Ambulante Operieren nicht verzichten. Die ambulanten Leistungen des Klinikums spiegeln in vielerlei Hinsicht den Medizinischen Fortschritt wider.

 

Zudem benötigt ein Akademisches Lehrkrankenhaus diese Operationen, um dem Medizinernachwuchs das komplette Spektrum des jeweiligen Fachgebiets in der Weiterbildung anbieten zu können.

 

Im Ergebnis braucht das Ostalb-Klinikum ein vom Zentral-OP getrenntes Ambulantes OP-Zentrum, in dem alle Schritte des Ambulanten Operierens abgearbeitet werden:

1)     Empfang

2)     Patientenvorbereitung

3)     Narkose

4)     Operation

5)     Postoperative Nachbetreuung

6)     Entlassung

 

Hier gibt es am Standort Aalen optimale Lösungsmöglichkeiten, auch unter Einbeziehung des Pflegehotels.

 

Grobstruktur Ambulantes OP-Zentrum

 

1)     Bauliche Realisierung

Nach dem Auszug des Geschäftsbereiches Gesundheit und Verbraucherschutz des Ostalbkreises können im Medizinischen Dienstleistungszentrum die erforderlichen Räume innerhalb von maximal einem halben Jahr hergestellt werden.

 

2)     Betrieb

Eine ideale Form der Realisierung ist eine Zusammenarbeit mit freiberuflich tätigen, mit der wirtschaftlichen Organisation des Ambulanten Operierens vertrauten Ärzten (in der Regel Anästhesisten). Eine Konstruktion, wie sie jüngst mit der Praxis für Strahlentherapie umgesetzt wurde, bietet sich hier an. Wesentlicher Baustein ist aber, dass die operativen Kernleistungen des Krankenhauses wie bisher von am Klinikum angestellten Operateuren erbracht werden. Darüber hinaus kann und soll das Ambulante Operationszentrum zusätzliche Operateure aus der Region gewinnen.

 

Schon die bisher am Standort Ostalb-Klinikum durchgeführten Ambulanten Operationen reichen aus, um die für einen wirtschaftlichen Betrieb eines Ambulanten OP-Zentrums notwendige Grundlast sicher zu stellen.

 

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Wie im Modell Strahlentherapie wird das Klinikum als Bauherr das Ambulante OP-Zentrum errichten. Da es sich um eine ambulante Tätigkeit handelt, ist die Finanzierung über einen Kredit vorzunehmen, der über die Mieterlöse und den Deckungsbeitrag refinanziert wird.

 

Die für die Finanzierung notwendigen Kreditermächtigungen sind in den Wirtschaftsplänen der Jahre 2008 und 2009 enthalten.

 

 

 

Anlagen

Anlagen

 

0

 


 

 

Sichtvermerke

 

__________________________________________


 

Janischowski


__________________________________________

 

Dezernat II

__________________________________________

 

Hubel

Landrat

__________________________________________

 

Pavel