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Vorlage - 158/08  

 
 
Betreff: Vorstellung des Konzeptes "Zentrum junger Forscher Ostalb"
Status:öffentlich  
Federführend:Büro des Landrats   
Beratungsfolge:
Kreistag Kenntnisnahme
14.10.2008 
Sitzung des Kreistags zur Kenntnis genommen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Kenntnisnahme

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

In unserer heutigen Gesellschaftsstruktur vollzieht sich ein unaufhaltsamer Wandel zu einer hochtechnisierten Wissensgesellschaft. Obwohl der Lebensalltag immer mehr von Technik und neuen Technologien geprägt ist und der Großteil der zukünftigen Berufsfelder in diesen Bereichen liegt, ist das Interesse an Technik und Naturwissenschaft bei Kindern und Jugendlichen vielfach schwach ausgeprägt.

 

Das mangelnde naturwissenschaftliche Interesse und die Unbeliebtheit der entsprechenden Schulfächer spiegeln sich später auch bei der Berufswahl wider. Das geringe naturwissenschaftliche und technische Interesse führt in der Folge unweigerlich zu einem Nachwuchskräftemangel in den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie in den naturwissenschaftlich-technischen Berufszweigen. Diese Problematik ist auch im Ostalbkreis zu beobachten: Seit längerer Zeit gibt es bei den großen Unternehmen im Landkreis vakante Stellen im Ingenieurbereich. Gerade in Ostwürttemberg, als Raum der Talente und Patente, mit der Stärke seiner Innovationskraft und der überdurch­schnitt­lichen Bedeutung des produzierenden Gewerbes sind die Folgen des Fachkräftemangels schwerwiegend.

 

Auf Initiative von Gerhard Grimminger, Dr. Dieter Kress, Oberbürgermeister a. D. Ulrich Pfeifle und Landrat Klaus Pavel hat der Ostalbkreis federführend in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe ein Konzept für die Einrichtung und den Betrieb eines Zentrums zur Förderung naturwissenschaftlich-technischer Bildung im Ostalbkreis mit dem Arbeitstitel Forscher-, Entdecker- und Technikzentrum Ostalb (FETZ)“ entwickelt (s. Anlage 1). Zentrale Fragestellung war dabei, wie eine bessere Förderung der Naturwissenschaft und Technik insbesondere bei Kindern und Jugendlichen im Landkreis erreicht und dem zunehmenden Mangel an Fachkräften im naturwissenschaftlich-technischen Bereich entgegen gewirkt werden kann. Basis der Ideenskizze bildet ein Zentrum, das als Koordinierungsstelle verschiedenste Angebote zum Thema Naturwissenschaft im Ostalbkreis vernetzt und selbst nachhaltige regionale Angebote schafft.

 

Auf der Basis des erstellten Konzepts wird jetzt gemeinsam mit der Unternehmerfamilie Grimminger (Kessler & Co.) und der Hochschule Aalen das „Zentrum junger Forscher Ostalb“ an der Hochschule Aalen entstehen (s. Anlage 2). Das vom Ostalbkreis erstellte Diskussionspapier wird hierfür federführend von der Hochschule Aalen in enger Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten und Unternehmen weiterentwickelt werden. Seit August dieses Jahres betreut die Diplom-Physikerin und Koordinatorin für Förderung naturwissenschaftlicher Bildung an der Hochschule Aalen, Maria Tschuschke, das Projekt von Hochschulseite aus.

 

Der Aufbau des „Zentrums junger Forscher Ostalb" soll dabei in drei Stufen erfolgen. In der ersten Phase sollen im Wintersemester 2008/2009 die bereits existierenden Einzelinitiativen der Hochschule Aalen organisatorisch und vom Programm her zusammengeführt und als ein Angebot präsentiert werden. Hierfür wurde von der Hochschule Aalen im August 2008 eine Stelle geschaffen, die langfristig über Stiftungsmittel finanziert werden soll.

 

Vom Sommersemester 2009 an soll das Programm auf Schulen, Kindergärten sowie auf Partner der Industrie ausgeweitet und erprobt werden. Vorgesehen ist eine dreigliedrige Veranstaltungsreihe für Kindergartengruppen bzw. Schulklassen: Zunächst besuchen Experten die Kindergärten und Schulen und führen dort mit den ErzieherInnen und LehrerInnen themenbezogen z. B. Experimente durch. Anschließend folgt ein Tag an der Hochschule mit betreuten Laborübungen. An einem dritten Tag soll es bei einem Industriebesuch um die technische Umsetzung des Erfahrenen und Erlebten gehen. Für die Umsetzung ist das „Zentrum junger Forscher Ostalb“ auf ca. 4 weitere Planstellen angewiesen, die evtl. über freigestellte LehrerInnen abgedeckt werden könnten.

 

In einer dritten Stufe ist ab dem Wintersemester 2009 geplant, dem Zentrum ein Dach d. h. ein eigenes Gebäude auf dem Campus der Hochschule Aalen zu geben. Für die 2-3 sich ständig auf dem Campus der Hochschule aufhaltenden Kindergartengruppen bzw. Schulklassen müssen entsprechende Experimentier- und Aufenthaltsräume geschaffen werden, die sich in einem „Haus der jungen Forscher“ zusammenfassen ließen. In dem Gebäude sollen auch Demonstrationsobjekte und Anschauungsmaterial zum Thema „Begeisterung Technik“ ausgestellt werden. Hierfür sind neben einer Unterstützung durch die öffentliche Hand für die Investitionskosten auch Mittel privater Stifter für den laufenden Betrieb erforderlich.

 

Um im Sinne der Nachhaltigkeit eine längerfristige Finanzierung sicher zu stellen, hat die anlässlich des 100. Geburtstags von Herrn Dr. Albert Grimminger gegründete Dr. Albert Grimminger Stiftung der Familie Grimminger ein Kapital von 3,5 Mio. € zur Verfügung gestellt.

 

In dem „Zentrum junger Forscher Ostalb“ sollen Kinder und Jugendliche mit einem nachhaltig angelegten Programm für Naturwissenschaft und Technik begeistert werden und damit der auch in der Zukunftsinitiative Ostwürttemberg 2015 verankerten Idee zu einer stärkeren Förderung im naturwissenschaftlichen Bereich Rechnung getragen werden.

 

 

Finanzierung und Folgekosten

 

Anlagen

Anlagen

 

Anlage 1: Diskussionspapier Forscher-, Entdecker- und Technikzentrum Ostalb (FETZ)

Anlage 2: Konzept Zentrum junger Forscher Ostalb

Anlage 3: Pressespiegel Zentrum junger Forscher Ostalb

 


 

 

Sichtvermerke

 

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Wagenknecht


 

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Dezernat II

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Hubel

Landrat

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Pavel