Bürgerinformationssystem

Vorlage - 148/08  

 
 
Betreff: Gebäudezustandsbericht 2008
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Gebäudemanagement   
Beratungsfolge:
Verwaltungs- und Finanzausschuss Kenntnisnahme
30.09.2008 
Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

1.              Der Verwaltungs- und Finanzausschuss nimmt Kenntnis vom Gebäudezustandsbericht 2008.

 

2.              Die Landkreisverwaltung wird beauftragt

 

              a)              den Gebäudezustandsbericht für alle Immobilien Zug um Zug zu ergänzen und

 

              b)              den Bericht fortzuschreiben und in 3-jährigem Turnus dem Verwaltungs- und Finanzausschuss vorzulegen.

A EINLEITUNG

Sachverhalt / Begründung
 

1. Notwendigkeit eines Gebäudezustandsberichts

 

Drastisch ansteigende Energiepreise treiben die Kosten der Gebäudebewirtschaftung derzeit enorm in die Höhe. Daneben tragen die aktuellen Anforderungen der Gesetzgeber an die Sicherheit und an die energetische Effizienz von Gebäuden zum Kostenanstieg bei. Vor dem Hintergrund der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte und des stetig wachsenden Kostendrucks zeigt sich, dass der Wandel von der reinen Liegenschaftsverwaltung hin zu einer ganzheitlichen strategischen Steuerung und Bewirtschaftung des kommunalen Immobilienvermögens unumgänglich ist.

 

Deshalb haben viele Gebietskörperschaften bereits durch organisatorische Änderungen im Bereich der Liegenschaftsverwaltung und des Hochbaus die Grundlagen für den Aufbau eines modernen und effizienten Gebäudemanagements geschaffen. Mit der organisatorischen Umstrukturierung und Bündelung der Aufgaben hinsichtlich der Gebäudebewirtschaftung beim Geschäftsbereich Gebäudemanagement im Jahr 2005 wurden auch im Ostalbkreis die Weichen für eine zukunftsgerichtete Gebäudebewirtschaftung gestellt, um die im Eigentum des Kreises stehenden sowie die angemieteten Gebäude stets im Rahmen eines effizienten und ganzheitlichen Facility Managements zu bewirtschaften. Die wirtschaftliche Nutzung und Optimierung des Gebäudebestandes, die Herstellung von Kostentransparenz, eine kompetente Finanz- und Ressourcenplanung sowie die Befriedigung der Nutzerbedürfnisse stehen hierbei im Vordergrund.

 

Der Ostalbkreis stellt mit den in seinem Eigentum stehenden drei Kreisberufsschulzentren, vier Sonderschulen und vier großen Verwaltungsgebäuden in Aalen und Schwäbisch Gmünd bedeutende Infrastruktureinrichtungen in den drei Großen Kreisstädten sowie den umliegenden Städten und Gemeinden bereit und ist als Eigentümer für deren Erhalt verantwortlich. Werden Unterhalt und Erneuerung der kommunalen Infrastruktur vernachlässigt, so führt dies langfristig nicht nur zu höheren Kosten, sondern auch zum Rückgang von Wachstum und Produktivität. Jede erforderliche Investition, die heute unterlassen wird, führt künftig zu überproportional erhöhten Folgekosten. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass - so der Bericht des Deutschen Instituts für Urbanistik über den kommunalen Investitionsbedarf 2006 bis 2020 - seit mehreren Jahren vor allem in den Kommunen ein Investitionsrückstand besteht und die Investitionstätigkeit seit dem Jahr 2002 kontinuierlich zurückgeht. Der Ostalbkreis hat in den letzten Jahren vorrangig in Neu- und grundlegende Sanierungsmaßnahmen investiert.

 

Eine Abschätzung des Investitionsbedarfs setzt stets eine Bewertung des bestehenden Infrastrukturbestandes sowohl quantitativ als auch qualitativ voraus. Dies ist insbesondere notwendig für die Bezifferung eines möglichen Sanierungsstaus.

 

Der Wert der im Eigentum des Ostalbkreises stehenden Liegenschaften beläuft sich auf rund 320 Mio. Euro (ohne Kliniken), wobei die im Bericht untersuchten vier Liegenschaften derzeit einen Wert von ca. 106 Mio. Euro repräsentieren. Grundlage sind die Versicherungssummen der Gebäudebrandversicherung. In den letzten Jahrzehnten wurden mit einem erheblichen finanziellen Aufwand Vermögenswerte geschaffen, die Grundlage für eine beispielhafte Infrastruktur insbesondere im Schul- und Verwaltungsbereich darstellen, aber auch an allen drei Klinikstandorten. Die Bildung einer derartigen Infrastruktur beinhaltet jedoch auch die Verpflichtung, mit Steuermitteln errichtete Gebäude zu pflegen und in ihrem Wert zu erhalten, damit auch - für künftige Generationen - der langfristige Bestand ihrer Substanz gesichert ist.

 

Die Erfahrung zeigt, dass eine stetige und regelmäßige Erhaltung unter Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel deutlich wirtschaftlicher ist als die „erzwungene Sanierung“ von maroden Gebäuden, für deren Erhalt aus kurzsichtigen Sparsamkeitsgründen über Jahre hinweg nicht genügend getan wurde. Leider kollidiert in der Praxis die Notwendigkeit der kontinuierlichen Werterhaltung mit den akuten Sparzwängen, denen die öffentlichen Haushalte unterliegen, zumal im Ostalbkreis in den letzten acht Jahren erheblich Investitionen in Neubauten der Daseinsvorsorge getätigt wurden, auch unter Ausschöpfung hoher staatlicher Zuschüsse. Deshalb konnten im Haushaltsplanungsprozess oftmals nur die Gelder für die notwendigsten Maßnahmen (insbesondere für die Behebung akuter Schäden) bereitgestellt werden. Die Budgetbereitstellung kommt vor diesem Hintergrund häufig der Quadratur des Kreises gleich. Die Folge ist ein Sanierungsstau, der dann in einem Kraftakt wieder abgebaut werden muss.

 

 

2. Zielsetzung

 

Das Gebäudemanagement hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, alle Gebäude im Eigentum des Ostalbkreises (erstmalig) systematisch zu erfassen und zu bewerten, um für jedes Objekt eine solide Grundlage zu haben, die die notwendigen Unterhaltungsmaßnahmen und den Finanzierungsbedarf beinhaltet.

 

Zur Unterstützung der spezifischen Prozesse des Faciltiy Managements wurde beim Geschäftsbereich Gebäudemanagement Anfang 2008 ein System zur elektronischen Liegenschaftsverwaltung (Computer Aided Facility Management System, kurz: CAFM-System) eingeführt. Die FM-Tools ermöglichen einen schnellen Zugriff auf digitale Bestandsinformationen und gewährleisten eine effiziente Abwicklung von Arbeitsabläufen. Das System, welches sich momentan noch im Aufbau befindet, wird speziell in den Bereichen des kaufmännischen und technischen Gebäudemanagements und des Energiemanagements eingesetzt.

 

 

3. Vorgehensweise bei der Erstellung des Gebäudezustandsberichts

 

Datenerfassung / Datenanalyse

 

Im vorliegenden, erstmals erstellten Gebäudezustandsbericht 2008 werden vier im Eigentum des Ostalbkreises stehende Liegenschaften mit insgesamt neun Gebäuden untersucht. Um einen Querschnitt der verschiedenen Objektarten zu erhalten, wurden neben einem Verwaltungsgebäude ein Kreisberufsschulzentrum sowie zwei Sonderschulen ausgewählt. Das Gebäudemanagement plant, künftig weitere kreiseigene Liegenschaften zu bewerten und in regelmäßigen Abständen hierüber zu berichten. Die schrittweise Vorgehensweise ist unumgänglich, da die Datenerfassung und -bewertung einen enorm hohen personellen und zeitlichen Aufwand erfordert.

 

Neben der Erfassung der allgemeinen Liegenschafts- bzw. Gebäudedaten wurde jedes einzelne Gebäude auf Schäden und Mängel der Bausubstanz und technischen Anlagen hin untersucht. Hierfür wurden jeder einzelne Raum eines Gebäudes, die Gebäudehülle, die technischen Einrichtungen und die Außenanlagen begutachtet.

 

Die zur Analyse benötigten Daten wurden in im Vorfeld erstellten Datenerfassungsbögen schriftlich festgehalten. Die aus den jeweiligen Raumerfassungsbögen, den Erfassungsbögen für die Gebäudehülle und für die Außenanlagen resultierenden Daten wurden am Ende in einer Gesamtbeurteilung für jedes Gebäude zusammengeführt. Diese enthält neben den allgemeinen Daten mit Foto einen Kommentar zum Gebäudezustand sowie eine Übersicht über die geschätzten Kosten hinsichtlich der in der Zukunft erforderlichen Maßnahmen.

 

Im Kommentar zum Gebäudezustand ist das Resultat der Bewertung der vorab festgelegten und in den einzelnen Datenerfassungsbögen hinterlegten Bauteilen textlich dargestellt. Die Bewertung erfolgte nach bestimmten Kriterien.

 

Bewertungskriterien

 

Um eine Aussage über den Grad des Zustands der erfassten baulichen und technischen Anlagen sowie über die Einstufung vorhandener Baumängel treffen zu können, wurden die im folgenden dargestellten Bewertungskriterien bei der Beurteilung zugrunde gelegt. Dabei wurde jeweils der altersgemäße Normzustand des zu bewertenden Bauteils mit dem tatsächlichen, vorgefundenen Zustand verglichen. Folgende Bewertungsstufen (A bis E) wurden gebildet:

 

A =               voll funktionsfähig, keine Reparaturen notwendig.

                     Der Grad der Abweichung vom Normzustand liegt zwischen 0% und 15%. 

 

B =               Reparaturen teilweise notwendig.

                    Der Grad der Abweichung vom Normzustand liegt zwischen 15% und 30%. 

 

C =               Teilweise Instandsetzung notwendig.

                     Der Grad der Abweichung vom Normzustand liegt zwischen 30% und 50%. 

 

 

D =               Wesentliche Instandsetzung notwendig.

                    Der Grad der Abweichung vom Normzustand liegt zwischen 50% und 75%. 

 

E =               Vollständige Erneuerung notwendig.

                     Der Grad der Abweichung vom Normzustand liegt über 75%.
4. Darstellung der Einzelobjekte

 

a) Landratsamt Schwäbisch Gmünd - Dienststelle Haußmannstraße 29

 

 

 

 

Das Gebäude wurde in den Jahren 1955/1956 errichtet und wird seither als Verwaltungseinheit genutzt. In der Dienststelle des Landratsamts Ostalbkreis sind derzeit die Geschäftsbereiche Soziales (mit Schuldnerberatung), Jugend und Familie, Sicherheit und Ordnung sowie die Forst-Außenstelle Schwäbisch Gmünd und die Gleichstellungsbeauftragte untergebracht.
 

Das Gebäude ist in einem dem Alter (52 Jahre) entsprechenden Zustand. So sind in den kommenden Jahren Instandhaltungsmaßnahmen hinsichtlich der Wände, Decken und Böden erforderlich. Sanierungsbedürftig sind, vor allem aus energetischer Sicht, noch einige Fenster, die noch aus dem Jahre 1955 stammen, wobei ein erheblicher Anteil bereits ausgetauscht wurde. Über den Zustand des Daches wurde ein Gutachten erstellt. Die Untersuchungen des Sachverständigen ergaben, dass die Blechdeckung in den nächsten 3 - 5 Jahren zu erneuern ist, da sonst mit Folgeschäden gerechnet werden muss. Im Hinblick auf die Barrierefreiheit sind Anpassungen erforderlich.

 

Einen Beitrag zum Umweltschutz leistet der Ostalbkreis mit der im Herbst 2007 in Betrieb genommenen Holzpelletsheizung. Dadurch werden bei der Wärmeversorgung der Außenstelle jährlich rund 120 Tonnen an CO2 eingespart.

 

Insgesamt ist für die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen in den nächsten Jahren mit einem Betrag in Höhe von 950.000 Euro zu rechnen.

 

Detaillierte Informationen zum Gebäude, einen Kommentar zum Gebäudezustand sowie die Darstellung der erforderlichen Maßnahmen enthält die Gesamtbeurteilung des Gebäudes, welche als Anlage 1 a und 1 b beigefügt ist.


b) Kreisberufsschulzentrum Aalen

 

 

 

 

Kaufmännische und Technische Schule

 

Das Gebäude der Kaufmännischen und Technischen Berufsschule wurde im Jahr 1979 errichtet. Nach dem Neubau der Justus-von-Liebig-Schule und dem damit verbundenen Auszug der Hauswirtschaftlichen Schule im Jahr 2006 wurde das Gebäude im Inneren in weiten Teilen umgebaut.

 

Neben Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen hinsichtlich der Bodenbeläge, Außenanlagen etc. besteht der größte Handlungsbedarf an der Fassade und den Fensterflügeln. Zwar sind vereinzelt Reparaturen durchgeführt worden, dennoch hat sich der Zustand der Holz-Aluminium-Fassade (ca. 5.960 m² Fassadenfläche) aufgrund des Alters und bisher fehlender finanzieller Mittel deutlich verschlechtert. Um Wassereintritte, Zugerscheinungen, weitere Schäden und auch Energieverluste zu vermeiden, ist es zwingend erforderlich, die gesamte Fassade abschnittsweise zu sanieren und die Fensterflügel auszutauschen.

 

Das Gebäude verfügt im mittleren der drei Treppenhäuser über einen behindertengerechten Aufzug. Des Weiteren befindet sich in der Kaufmännischen und in der Technischen Berufsschule jeweils ein behindertengerechtes WC.

 

Ein Großteil der Dachflächen ist an einen Investor vermietet und mit Photovoltaikmodulen belegt. Die Konzeption der Deutschen Solarkraftwerke Verwaltungs-GmbH (DSK) aus Fürth wurde am 01.03.2005 vom Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung beschlossen.

 

Die Gesamtkosten für die im Hinblick auf das Gebäude durchzuführenden Maßnahmen belaufen sich für die nächsten Jahre auf insgesamt 2.229.000 Euro.
Justus-von-Liebig-Schule

 

Der Neubau der Justus-von-Liebig-Schule mit dem hauswirtschaftlichen Teil des Kreisberufsschulzentrums Aalen wurde Anfang des Jahres 2006 in Betrieb genommen.

 

Das relativ neue Gebäude befindet sich derzeit in einem verständlicherweise sehr guten Zustand. Um diesen langfristig aufrechtzuerhalten ist es aus Sicht des Gebäudemanagements erforderlich, bereits jetzt die finanziellen Mittel für die Beauftragung von Wartungsverträgen entsprechend den Vorgaben des Gesetzgebers, der Versicherungen etc. vorzusehen. Die Erfahrung zeigt, dass sich der Abschluss von Wartungsverträgen, zum Beispiel für Aufzüge oder Hebebühnen bereits im Anschluss an den Ablauf der Gewährleistungsfristen empfiehlt. 

 

Das Gebäude wurde barrierefrei geplant. Ein Aufzug sowie behindertengerechte WCs sind vorhanden.

 

Die Dachfläche ist an die Firma Velivit, Fürth, vermietet und mit Photovoltaikmodulen belegt. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über die Fernwärmeanbindung durch die Stadtwerke Aalen. Das vor allem für die Küchen benötigte Warmwasser wird über Solarzellen beheizt. Das in Zisternen gesammelte Regenwasser der Dachflächen wird für die Toilettenspülung etc. wiederverwendet.

 

 

Sporthalle

 

Das Gebäude der Weidenfeldhalle mit einer Dreifachsporthalle und einer einfachen Halle ist zwischenzeitlich 26 Jahre alt.

 

Zur Sanierung des Daches, der Sporthallenböden und der haustechnischen Anlagen sind umfangreiche Investitionen erforderlich. Aufgrund der Art und des Umfanges der Schäden und zur Vermeidung der daraus resultierenden Unfallgefahr muss dringend eine Lösung gefunden werden.

 

Um im Bereich der Warmwasserbereitung Heizenergie einzusparen, schlägt das Gebäudemanagement vor, das warme Wasser, welches hauptsächlich abends für Vereine benötigt wird, über Solarenergie zu erwärmen und die entsprechende Technik zu installieren.

 

Als Unterhaltungsaufwand wurde für die nächsten Jahre ein Bedarf in Höhe von 1.215.000 Euro ermittelt.

 

 

Cafeteria

 

Die Cafeteria des Kreisberufsschulzentrums wurde nach Fertigstellung des Neubaus zum Beginn des Schuljahres 2005/2006 in Betrieb genommen. Die Cafeteria ist verpachtet und wird sehr gut angenommen.

 

Das Gebäude befindet sich derzeit in einem sehr guten Zustand. Das Gebäudemanagement empfiehlt erforderliche finanzielle Mittel einzuplanen, um nach Ablauf der Gewährleistungspflicht Wartungsverträge beauftragen zu können.

 

Das Gebäude wurde barrierefrei geplant. Behindertengerechte WCs sind vorhanden.

 

Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über die Fernwärmeanbindung durch die Stadtwerke Aalen. Durch den Einbau einer Solaranlage könnte hinsichtlich der Warmwasserbereitung Heizenergie eingespart werden. Der Aufwand würde sich auf 17.000 Euro belaufen.

 

 

LKW-Werkstatt

 

Der Neubau der LKW-Werkstatt für die Technische Schule beim Kreisberufsschulzentrum wurde nach den Sommerferien 2005 in Betrieb genommen. Die Werkstatt ist mit modernsten technischen Ausstattungen, Bremsenprüfstand für LKW`s, Montagegrube, Hebebühnen, einer Kranbahn, Diagnoseständen etc. ausgerüstet.

 

Der Zustand des Gebäudes ist sehr gut. Um diesen zu erhalten und um die nötigen Wartungsverträge nach Ablauf der Gewährleistungsfrist beauftragen zu können, ist jährlich ein entsprechender Finanzierungsbedarf im Verwaltungshaushalt vorzusehen.

 

Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über die Fernwärmeanbindung an den Bestand.

 

Für die LKW-Werkstatt sind momentan keine Maßnahmen erforderlich, wodurch kein Finanzierungsbedarf anfällt.

 

Kreisberufsschulzentrum Aalen - Fazit

 

Insgesamt wird die Höhe der anfallenden Kosten für die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen hinsichtlich der bewerteten Gebäude des Kreisberufsschulzentrums Aalen in den nächsten Jahren auf 3.465.000 Euro geschätzt.

 

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Gebäuden, einen Kommentar zum Gebäudezustand sowie die Darstellung der erforderlichen Maßnahmen enthalten die Gesamtbeurteilungen der jeweiligen Gebäude, welche als Anlagen 2 a bis 6 b beigefügt sind.

 

 


c) Jagsttalschule Westhausen

 

 

 

 

Altbau

 

Das Schulgebäude wurde in den Jahren 1977/1978 errichtet. 1978 wurde der Schulbetrieb aufgenommen. Unterteilt ist das Gebäude in 4 Ebenen, in denen die Theorie- und Werkräume, die Werkstätten, ein Schwimmbad, eine Sporthalle sowie der Verwaltungsbereich untergebracht sind.

 

Die Bauteile sind - dem Alter entsprechend (30 Jahre) und dem natürlichen sowie nutzungsbedingten Verschleiß ausgesetzt - in einem zwingend reparaturbedürftigen Zustand. So sind in den kommenden Jahren Instandhaltungsmaßnahmen bei Wänden, Decken, Böden etc. erforderlich. Zur Analyse und technischen Beurteilung der Dachflächen und deren Aufbau wurde ein Sachverständiger für Flachdachabdichtungen beauftragt. Dringend sanierungsbedürftig sind nach dem vorliegenden Gutachten die Dachflächen des Altbaus, da diese zu ca. 60% durchnässt sind bzw. stehendes Wasser unter der Dampfsperre haben. Des Weiteren sind die Dachverglasungen über der Aula und Treppe altersbedingt dringend zu erneuern.

 

Bis auf geringe Teilbereiche ist das Gebäude vollständig barrierefrei.

 

In den nächsten Jahren ist für den Altbau der Jagsttalschule mit einem Finanzierungsaufwand für erforderliche Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen in Höhe von 1.259.000 Euro zu rechnen.

 

 

Neubau

 

Das Gebäude wurde im Jahr 2001 als separat stehendes, 2-geschossiges Schulgebäude auf dem Grundstück errichtet und ist seit 2002 in Betrieb. Im EG befinden sich die WC-Anlagen. Die Klassenzimmer sind im EG und im 1. OG.

 

 

Der Zustand des Gebäudes ist entsprechend der Nutzungsdauer von ca. 6 Jahren vollkommen in Ordnung. In den nächsten 4 bis 5 Jahren wird es erforderlich, an vielfrequentierten Stellen insbesondere abgenutzte Böden abzuschleifen und neu zu versiegeln.

 

Im Gebäude befindet sich ein behindertengerechter Aufzug, welcher an die Nord-Ostseite angebaut ist. Insgesamt ist das Gebäude barrierefrei erstellt.

 

Die Finanzplanung für den Altbau und den Neubau der Jagsttalschule sieht einen Finanzierungsbedarf in Höhe von insgesamt 1.265.400 Euro in den nächsten Jahren vor.

 

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Gebäuden, einen Kommentar zum Gebäudezustand sowie die Darstellung der erforderlichen Maßnahmen enthalten die Gesamtbeurteilungen der jeweiligen Gebäude, welche als Anlagen 7 a bis 8 b beigefügt sind.


d) Heideschule Mutlangen

 

 

 

 

Das Schulgebäude wurde nach zweijähriger Bauzeit im Jahre 1996 in Betrieb genommen. Das Gebäude ist teilweise im Eingangsbereich unterkellert und zweigeschossig erbaut. Der Schulbetrieb findet in den Klassenräumen im Erdgeschoss des eingeschossigen Bauteils statt.

 

Im Hinblick auf den 12-jährigen Schulbetrieb ist die Bausubstanz sowie die Gebäudekonstruktion in einem guten optischen wie technischen Zustand. Dies ist auf die seiner Zeit gute Qualität der verwendeten Materialien, eine effiziente Bewirtschaftung sowie den pfleglichen Umgang durch die Nutzer zurückzuführen. Neben Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen im Bereich der Böden, Wände, Holzbauteile im Außenbereich und der sanitären Anlagen sind keine größeren Investitionen notwendig.

 

Das Gebäudemanagement rechnet mit einem finanziellen Aufwand in den nächsten Jahren in Höhe von insgesamt 131.211 Euro.

 

Detaillierte Informationen zum Gebäude, einen Kommentar zum Gebäudezustand sowie die Darstellung der erforderlichen Maßnahmen enthält die Gesamtbeurteilung des Gebäudes, welche als Anlage 9 a und 9 b beigefügt ist.

 

 

5. Finanzierung der Bauunterhaltungsmaßnahmen

 

Gebäude kommen in die Jahre und erfordern damit einen immer höheren Erhaltungsaufwand. Die Rechnungsergebnisse der vergangenen Haushaltsjahre belegen, dass die Kosten für die Unterhaltung der vom Gebäudemanagement bewirtschafteten Gebäude kontinuierlich ansteigen. Lag der Finanzierungsaufwand im Jahr 2004 noch bei ca. 530.000 Euro, so ist im laufenden Haushaltsjahr mit einem Betrag in Höhe von ca. 700.000 Euro zu rechnen.

 

Änderungen der Gesetzeslage, insbesondere im Bereich der brandschutztechnischen (vorbeugender Brandschutz) und sicherheitstechnischen Anforderungen oder im Hinblick auf die energetische Optimierung von Gebäuden und deren technischen Anlagen, aber auch die aus Gründen der Unfallvermeidung erforderliche regelmäßige Durchführung von Prüfungen und Wartungen erfordern zusätzliche Mittel. Hinzu kommen die hohen Preise für Roh- und Baustoffe infolge der drastisch gestiegenen Energiepreise. Des Weiteren führen die im folgenden beschriebenen Themen zu höheren Ausgaben im Bereich der Bauunterhaltung.  

 

Barrierefreiheit

 

Seit den 90er Jahren ist das Thema Barrierefreiheit auch aufgrund der demographischen Entwicklung zunehmend ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Es hat Einzug gehalten in die Bauordnungen der Bundesländer und ist zu einem bedeutenden Aspekt bei öffentlichen Bauvorhaben geworden. Neben den gesetzlichen Bestimmungen sind insbesondere DIN-Normen bei der barrierefreien Planung und Ausführung von Gebäuden zu beachten. Durch die barrierefreie Gestaltung von öffentlichen Gebäuden soll gewährleistet werden, dass alle Bürger jeglichen Alters gleichberechtigt und selbstbestimmt die Gebäude betreten, befahren und weitestgehend ohne fremde Hilfe sicher benutzen können.  

 

In der Vergangenheit wurde auch in den Verwaltungsgebäuden und Schulen des Ostalbkreises diesem Aspekt Rechnung getragen. Bei Anbauten an bestehende Gebäude oder Neubauvorhaben wurden die Forderungen an die Barrierefreiheit bereits in der Konzeptions- und Planungsphase beachtet und in die Überlegungen miteinbezogen. Im August 2008 wurde die Landkreisverwaltung für ihren seniorenfreundlichen Service, u.a. im Hinblick auf die Anpassung der Gebäude an die Erfordernisse älterer und behinderter Bürger mit einem Zertifikat des Stadt-Seniorenrates Aalen und Aalen City aktiv ausgezeichnet.

 

 

Vandalismus

 

Die Ausgaben der baulichen Unterhaltung sind stark vom Nutzer und dessen pfleglicher Behandlung des öffentlichen Eigentums abhängig. In letzter Zeit wurden hauptsächlich an den Schulen, aber auch an den Verwaltungsgebäuden Sachbeschädigungen festgestellt, die auf Aggressivität oder blinde Zerstörungswut/-lust meist alkoholisierter, randalierender Jugendlicher zurückzuführen sind. An dieser Stelle wird auf die Fotos in Anlage 10 verwiesen. So entstand an verschiedenen kreiseigenen Gebäuden in den vergangenen Monaten ein Kostenaufwand aufgrund von Vandalismusschäden in Höhe von ca. 30.000 Euro, der aus dem Budget der Bauunterhaltung zu decken ist. In diesem Betrag sind der enorm hohe Zeitaufwand und die daraus resultierenden Personalkosten der Verantwortlichen des Gebäudemanagements (technisches Gebäudemanagement, Hausmeister, Reinigungskräfte) zur Beseitigung der Verunreinigungen (Müll) und Schäden unberücksichtigt.

 

Finanzielle Auswirkungen

 

Der Aufstellung in Anlage 11 ist nochmals zusammengefasst zu entnehmen, welche Kosten im Bereich der Bauunterhaltung für die vier Liegenschaften in den künftigen Jahren anfallen. Die Gesamtkosten für die in den nächsten Jahren durchzuführenden Maßnahmen im Bereich der Bauunterhaltung in den vier Liegenschaften belaufen sich auf 5.811.776 Euro. Im Vergleich hierzu lagen die Kosten in den Jahren 2004 bis 2008 (Stand 09.09.) bei 1.103.264 Euro. Dieses Ergebnis bestätigt, dass in den vergangenen Jahren lediglich finanzielle Mittel zur Durchführung der notwendigsten Maßnahmen bereitgestellt wurden, nicht jedoch der tatsächliche Finanzierungsbedarf abgedeckt wurde und dass dadurch erforderliche Maßnahmen zurückgestellt bzw. nicht ausgeführt werden konnten.

 

 

6. Fazit

 

Die sehr eng bemessene Mittelbereitstellung erforderte in der Vergangenheit eine Priorisierung hinsichtlich der Umsetzung notwendiger Maßnahmen. Ziel einer effizienten und zukunftsorientierten Gebäudebewirtschaftung im Sinne eines ganzheitlichen Facility Managements muss der Erhalt von Vermögenswerten und der Abbau des teilweise bestehenden Sanierungsstaus sein. Nur durch eine kontinuierliche Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel kann ein Abbau des Investitionsrückstands erreicht, eine Verschlechterung des Zustands der Gebäude verhindert und der Entstehung von Gefahrenquellen für die Nutzer entgegengewirkt werden. Dies bedeutet, dass im Bereich der Gebäudeunterhaltung jährlich mehr Mittel als in der Vergangenheit bereitgestellt werden sollten. Anzumerken ist, dass seit Gründung des Geschäftsbereichs Gebäudemanagement im Bereich der Gebäudebewirtschaftung rund 450.000 Euro jährlich an Einsparungen erzielt werden konnten, so dass trotz der drastisch gestiegenen Energiepreise die Ansätze im Haushalt 2009 gehalten bzw. reduziert werden können.

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Der Finanzierungsbedarf für die innerhalb der nächsten Jahre durchzuführenden Maßnahmen in den vier untersuchten Liegenschaften liegt bei insgesamt ca. 5,9 Mio Euro. Die Kosten im Bereich der Gebäudeunterhaltung werden gemäß der in Anlage 11 enthaltenen Aufstellung in die Kreishaushalte ab 2009 eingestellt.

 

 

Anlagen

Anlagen

 

Anlage 1 a und 1 b:              Dienststelle Haußmannstr. 29 in Schwäbisch Gmünd

Anlage 2 a und 2 b:              KBSZ AA - Kaufmännische und Technische Schule

Anlage 3 a und 3 b:              KBSZ AA - Justus-von-Liebig-Schule

Anlage 4 a und 4 b:              KBSZ AA - Sporthalle

Anlage 5 a und 5 b:              KBSZ AA - Cafeteria

Anlage 6 a und 6 b:              KBSZ AA - LKW-Werkstatt

Anlage 7 a und 7 b:              Jagsttalschule Westhausen - Altbau

Anlage 8 a und 8 b:              Jagsttalschule Westhausen - Neubau

Anlage 9 a und 9 b:              Heideschule Mutlangen

Anlage 10:              Vandalismus - Fotos

Anlage 11:              Zusammenstellung der Maßnahmen

 

 

 


 

 

Sichtvermerke

 

__________________________________________


 

Langer


 

__________________________________________

 

Dezernat II

__________________________________________

 

Hubel

Landrat

__________________________________________

 

Pavel