Bürgerinformationssystem
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Antrag der VerwaltungKenntnisnahme Sachverhalt/Begründung1. Modellprojekte Telemedizin im Rahmen des Landeswettbewerbs doIT-regionalTelemedizin und Informationssysteme können helfen, die Gesundheit und Pflege im Ländlichen Raum zu verbessern. Dieses Fazit zieht das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg im Rahmen des Landeswettbewerbs doIT-regional, an dem auch der Ostalbkreis von Januar 2005 bis Mitte 2007 beteiligt war. Mit seinem Projekt „OkeH-Ostalbkreis eHealth“ hat der Ostalbkreis mit finanzieller Förderung des Landes mehrere Pilotprojekte realisiert. Studie legt Potenziale offenIn einer fundierten Studie wurden Potenziale und Handlungsansätze im Bereich der Gesundheitstelematik für den Ostalbkreis aufgezeigt. Grundlage für die Studie waren u. a. repräsentative Befragungen in der Bevölkerung im gesamten Landkreis sowie Experteninterviews mit Kostenträgern, Leistungserbringern und Unternehmen aus dem Gesundheitssektor. Diese Studie bildete die Klammer für bereits realisierte Projekte wie das bundesweit beachtete und zweifach ausgezeichnete Dekubitus-Projekt, den Pflegeführer Ostalb www.ostalbkreis.de/pflege (entstand aus der Lokalen Agenda 21 des Ostalbkreises) oder dem Gesundheitsnetz Ostalbkreis www.gesundheitsnetz-ostalbkreis.de (entstand aus der Teilnahme am bundesweiten Projekt Media@Komm-Transfer) im Internet und auch für neue Pilotprojekte (Anlage: Kurzfassung der Studienergebnisse). Qualitätsoptimierung bei der Pflege von LiegepatientenIm Rahmen des Agenda 21-Prozesses des Ostalbkreises entstand das sogenannte Dekubitus-Projekt, das sich mit dem Problem von Liegegeschwüren in der Pflege auseinander setzt. Solche Geschwüre können Folge von „Pflegefehlern“ sein und werden deshalb u. a. als Gradmesser der Pflegequalität angesehen. Mit Unterstützung der Kliniken im Ostalbkreis entstand ein EDV-gestütztes Instrument zur Erhebung der Anzahl von Druckgeschwüren und damit zusammenhängenden Daten. Das zunächst aus einfachsten Mitteln entwickelte Erfassungsinstrument wurde mit Landesförderung in eine internetbasierte Version überführt, wodurch es möglich wurde, vergleichbare Forschungsdaten überregional und bundesweit zu erheben. Heute können sich alle stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen sowie kreiseigene Kliniken unter http://www.dekubituserhebung.de einwählen und dort ihre Daten anonym einpflegen. Nahezu alle Einrichtungen im Kreis nehmen an diesem Modellprojekt teil, die mit der Erfassung betrauten Fachkräfte wurden entsprechend geschult. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass durch das Dekubitusprojekt eine Sensibilisierung für das Thema und damit eine deutliche Qualitätsoptimierung in der Pflege erreicht werden konnte (siehe Anlage: Kommunale Dekubituserfassung). Die im Ostalbkreis im Landes- und Bundesvergleich schon zu Beginn der Erfassung bereits relativ niedrige Dekubitusrate konnte noch weiter gesenkt werden. Flankierend zu diesem Projekt hat die Landkreisverwaltung im Anschluss an eine entsprechende fünfwöchige Informationsveranstaltung auch eine „Info-CD für pflegende Angehörige“ publiziert, um Informationsdefizite bei pflegenden Angehörigen zu kompensieren. Der positive Effekt dieser Informationsmaßnahmen konnte in den darauffolgenden Datenerhebungen im Rahmen des Dekubitusprojektes verifiziert werden. Telemedizin ist grundsätzlich machbar Zwei weitere Bausteine des Projektes „OkeH“ waren die „Telekonsultation Chronische Wunde“ und das „Geriatrische Assessment“. Die „Telekonsultation Chronische Wunde“ bezweckt eine Verbesserung der Versorgungsqualität ambulanter und stationärer Patienten mit chronischen Wunden wie Beingeschwüren und Liegegeschwüren. Das Pflegepersonal versetzt durch Fotohandys die behandelnden Ärzte in die Lage, Informationen über den Patienten an das Wundzentrum am Ostalb-Klinikum Aalen zu übermitteln. Auch eine virtuelle „face to face-Kommunikation“ ist möglich. Der Facharzt am Klinikum kann anhand der übermittelten Daten eine Ferndiagnose stellen und der Patient so durch den behandelnden Hausarzt fachgerecht und zeitnah fortbehandelt werden. Die Behandlungsdauer wird durch schnellere Diagnostik und intensivierte Therapie verkürzt und Verlegungen in die Klinik vermieden. Auch kann die Häufigkeit persönlicher Arztbesuche reduziert werden. Nach einer Versuchsphase wurde das Projekt mit dem Ostalb-Klinikum Aalen und der Geriatrischen Reha-Klinik auf niedergelassene Ärzte und ambulante Pflegedienste erfolgreich ausgedehnt. Das zweite telemedizinische Vorhaben „Geriatrisches Assessment“ behandelt das Problem, dass im Lauf des Lebens zunehmende Sturzgefahr auftreten kann und ermöglicht ein kostengünstiges, einfaches Screening, mit dem Ziel, primärpräventiv schwere Stürze und deren immobilisierende Folgen bedingt durch nicht angepasste barrierefreie Wohnungen oder durch zu wenig muskuläres Training zu verhindern. Ein solches Screening kann Krankenhaus-, Rehabilitations- und Pflegeheimkosten einsparen, wenn rechtzeitig adäquat durch Wohnraumberatung und barrierefreie Wohnraumgestaltung und Physiotherapie gegengesteuert wird. Unter Leitung des geriatrischen Schwerpunktes am Klinikum Schwäbisch Gmünd wurden Informationen über Patienten mittels Foto- und Videosequenzen an die Geriatrische Reha-Klinik Aalen versandt. Dort fand auf der Grundlage der telemedizinischen Präsentation eine zweite unabhängige Befundung statt. Dies diente der Entwicklung und Testung des Screeninginstrumentes. Beide Projekte haben gezeigt, welchen positiven Beitrag die Vernetzung durch Telemedizin besonders im Ländlichen Raum zu einer patientennahen, kosteneffizienten und kompetenten Versorgung leisten kann. 2. Modellprojekte mit dem LandVerschiedenste Entwicklungen, nicht zuletzt die demographische Entwicklung und der spätestens ab 2012 anstehende Bevölkerungsrückgang in Baden-Württemberg, stellen den Ländlichen Raum künftig vor eine Reihe neuer Herausforderungen. Der Bevölkerungsrückgang ist gekoppelt mit einer stark anwachsenden Zahl älterer Menschen mit altersbedingten Einschränkungen. Damit einher geht möglicherweise auch die schrittweise Ausdünnung der Dienstleistungsinfrastruktur und der Grundversorgungseinrichtungen auf der Fläche. Das Land Baden-Württemberg will die Lebens- und Arbeitsverhältnisse im Ländlichen Raum entsprechend dem Auftrag aus dem Grundgesetz gleichwertig halten. Dazu gehört eine flächendeckende ambulante und stationäre medizinische Versorgung der Bürger. Zur Stärkung der integrierten Politik für den Ländlichen Raum und zur Lösung anstehender Fragen hat der Ministerrat des Landes deshalb einen ressortübergreifenden Kabinettsausschuss „Ländlicher Raum“ unter der Federführung des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg eingesetzt. Ein interministerieller Arbeitskreis hat für diesen Kabinettsausschuss im Laufe des Jahres 2007 einen umfangreichen Bericht erarbeitet, der sich mit dem Erhalt einer flächendeckenden gesundheitlichen Versorgung befasst. In diesem Bericht werden zukunftsorientierte Zielvorstellungen und konkrete Handlungsempfehlungen für die weitere Entwicklung des Ländlichen Raums dargelegt. Themenschwerpunkte waren - der Erhalt einer flächendeckenden ambulanten medizinischen Versorgung im Ländlichen Raum, - die Sicherstellung der stationären Grundversorgung im Ländlichen Raum, - die Rettungsdienst- und Notfallversorgung, - die Apotheken- und Arzneimittelversorgung im Ländlichen Raum. Eingebunden in die Arbeit der interministeriellen Arbeitsgruppe waren im vergangenen Jahr eine Vielzahl von Experten, wie z. B. Krankenkassen, Kassenärztliche Vereinigung, Landesapothekerverband, Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft, Städte-, Gemeinde- und Landkreistag, DRK-Landesverband u. v. m. In seiner Sitzung vom 28. Januar 2008 hat der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum die wesentlichen Ergebnisse dieses Berichtes beschlossen: -
Projekt Landärzte Finanzierung und FolgekostenFür das telemedizinische Landesprojekt - Erstellung einer Konzeption: ca. 6.000 € aus Kreismitteln - Zuschuss des Landes: wird vom Ministerium Ländlicher Raum auf der Basis des modulären Konzeptes entschieden bis zu einem sechsstelligen €-Betrag - Kofinanzierung durch den Ostalbkreis, wenn erforderlich. Für das Bundesprojekt Gesundheitsregionen der Zukunft - Erstellung des Antrags: ca. 6.200 € aus Kreismitteln - Zuschuss des Bundes für die Konzeptentwicklung: bis zu 100.000 € - für die dreijährige Durchführungsphase Bundesmittel bis zu 10 Millionen Euro, 50% Eigenmittel. Anlagen
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