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Antrag der Verwaltung1. Dem vorliegenden 6 Maßnahmen umfassenden Sonderprogramm Straßenbeläge/ Deckenverstärkungen im Zuge von Kreisstraßen wird zugestimmt. 2. Der Ausschuss begrüßt ausdrücklich die auf dem Streckenabschnitt Kreisstraße 3321 Rosenberg - Unterknausen vorgesehene Aufbringung der in Zusammenarbeit mit der Fa. Rettenmaier & Söhne als Sonderasphalt entwickelten Deckentragschicht. Sachverhalt/Begründung1. Vorbemerkung Analog zu den Bundes- und Landesstraßen wurde im Jahre 2006 im Ostalbkreis erstmals eine Zustanderfassung der Kreisstraßen durchgeführt. Diese systematische Erfassung ermöglicht auf der Basis von sogenannten Gebrauchs- und Zustandswerten eine Kategorisierung der Kreisstraßen von sehr gut bis sehr schlecht und zeigt damit auf, wo dringende Sanierungsmaßnahmen erforderlich werden. Anhand dieser Einstufungen wurde eine Prioritätenliste erarbeitet, in der zunächst nur die Zustandsklassen „vordringlich“ und „überfällig“ dargestellt sind. 2.
Notwendigkeit der Maßnahme Um einen Überblick über die Kosten eines Kreisstraßensanierungsprogramms zu erhalten, wurde zunächst für jede Maßnahme der Prioritätenliste auf der Grundlage des festgestellten Schadensbildes eine überschlägige Kostenschätzung vorgenommen. Ein gut ausgebautes Kreisstraßennetz und die Erhaltung der Straßen ist die Grundvoraussetzung für einen funktionierenden ÖPNV (z. B. Schülerbeförderung) und Individualverkehr. Leistungsfähige, bedarfsorientierte und verkehrsgerechte Kreisstraßen sind vor allem im ländlichen Raum von enormer strukturpolitischer Bedeutung. Bei der im Frühjahr 2006 von der Landkreisverwaltung durchgeführten Zustandserfassung und -bewertung der Kreisstraßen wurde ein deutliches Defizit beim Substanzerhalt festgestellt. „Ca. 51 % unserer Kreisstraßen sind demnach in einem so schlechten Zustand, dass die erforderlichen Erhaltungsmaßnahmen innerhalb fünf bis maximal acht Jahren durchgeführt werden sollten“ (Vorlage 058/06). In den vergangenen zehn Jahren wurden durchschnittlich für Unterhaltung und Erneuerung unserer Kreisstraßen ca. 1,5 Mio. €/Jahr aufgewendet. Nur um die Substanz der Kreisstraßen zu erhalten, müsste jedoch deutlich mehr investiert werden. Das Gutachten weist einen Bedarf in den Jahren 2007 - 2010 von ca. 3,5 Mio. €/Jahr, 2011 = 3,2 Mio. € und ab 2012 bis 2017 abnehmende Beträge von 2,0 Mio. € bis 1,7 Mio. € pro Jahr aus. Nachdem im Haushaltsjahr 2006 der Planansatz für die Herstellung bituminöser Beläge gegenüber 2005 um rund 300.000 € auf 935.000 € erhöht wurde, erfolgte bereits 2007 und 2008 eine Anpassung auf 1.587.500 € bzw. 1.537.500 €. Im Zuge der Haushaltsplanberatungen 2008 hat der Kreistag dem Antrag der CDU-Fraktion zugestimmt, in den Haushaltsjahren 2008 bis 2012 ein Sonderprogramm für Beläge und Deckenverstärkungen an Kreisstraßen einschließlich Radwegen mit zusätzlich 2 Mio. € (Gesamtumfang 10 Mio. €) zu realisieren. 3. Auswahl der
Sanierungsmaßnahmen Bereits bei den Haushaltsplanberatungen im Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung am 23.11.2007 hat die Verwaltung über die nachstehenden 6 Maßnahmen kurz informiert. Die Auswahl dieser wichtigsten Sanierungsmaßnahmen erfolgte im wesentlichen anhand der im Rahmen der Zustandserfassung ermittelten Werte „Gebrauchswert“ und „Schadenswert/Substanzwert“. Der Gebrauchswert trifft dabei Aussagen bezüglich der Befahrbarkeit und Verkehrssicherheit der Straße, der Schadenswert/Substanzwert hingegen gibt über den allgemeinen Zustand der Straße Auskunft. Als weitere Kriterien wurden neben der Verkehrsbedeutung und Netzfunktion noch die Wirtschaftlichkeit der Sanierungsmaßnahmen berücksichtigt. Bei der Auswahl der jeweiligen Bauverfahren wurde besonderer Wert auf eine dem Schadensbild entsprechende Sanierung gelegt. In diesem Zusammenhang wurden die aufgetretenen Schäden anhand von ingenieurtechnischen Untersuchungsmethoden wie z. B. die Analyse von Bohrkernen detailliert untersucht. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse konnte für jede Straße eine „maßgeschneiderte Lösung“ erarbeitet werden, die auch einer strengen wirtschaftlichen Betrachtung standhält. 3.1 Kreisstraße 3232 Bundesstraße 19 - Abzweigung Ebnat Die Kreisstraße führt zunächst von der Bundesstraße 19 steil bergauf nach Norden. Die durch den Wald bedingte Beschattung der Straßenoberfläche führt auf den ersten 600 m zu deren schnellerem Altern. Dies zeigt sich an den bereits vor Ort festgestellten Griffigkeitsverlusten und beginnenden Oberflächenausbrüchen, die sich auch sehr negativ auf die Dichtigkeit auswirken. Zur Erhöhung der Griffigkeit und für einen dichten Oberflächenabschluss wird in diesem Bereich eine Oberflächenbehandlung ausgeführt. Im weiteren Verlauf sind zwei Rutschungen vorhanden, die sich auf den ortstypischen Knollenmergelhorizont zurückführen lassen. Es werden daher auf einer Länge von 120 m aufgebrachte Rutschungsausgleichsschichten herausgenommen und tragfähig neu aufgebaut. Um zukünftig die weitere Rutschungsgefahr abzumildern, wird es erforderlich, die bergseitige Hang- und Untergrundentwässerung zu sanieren und zu ertüchtigen. Im weiteren Verlauf bis zur Abzweigung Ebnat weist die Straße Verdrückungen und Risse auf. Zur besseren Traglastverteilung wird deshalb eine Tragdeckschicht aufgebracht. 3.2 Kreisstraße 3334 Einmündung Kreisstraße 3329 (von
Maitis) - Einmündung Kreisstraße 3268 (von Großdeinbach) Die ehemalige Bundesstraße weist nach einer sehr langen Liegezeit und hoher Verkehrsbelastung Verdrückungen und Risse auf. Einzelne tiefergehende Schadstellen müssen grundlegend saniert werden. Es wird deshalb der bisherige Fahrbahnbelag abgefräst und in einer Stärke von 4 cm wieder eingebaut. Die Bordsteine des auf der Südseite angelagerten Gehweges müssen saniert bzw. erneuert werden. 3.3 Kreisstraße 3256 Zimmerbach - Durlangen Zwischen Zimmerbach und Durlangen weist die Kreisstraße Verdrückungen und tiefergehende Risse auf. Eine einfache Belagserneuerung ist augenscheinlich nicht ausreichend. Aufgrund von zusätzlichen Bohrkernentnahmen und daraus folgender Risseanalyse ist es jedoch erforderlich, eine Schicht von 10 cm auszufräsen und durch 6 cm bituminöse Tragschicht und 4 cm neuer Decke zu ersetzen. 3.4 Kreisstraße 3321 Rosenberg – Unterknausen Die freie Strecke zwischen Rosenberg und Unterknausen ist infolge Verdrückungen sehr uneben. Dies führt zu erheblichen Verkehrsgefährdungen da das Spurhalten beim Fahren erschwert wird. Ebenso wird dadurch der ordnungsgemäße Abfluss des Straßenoberflächenwassers beeinträchtigt, was wiederum zu Aquaplaning oder Eisplattenbildung führen kann. Zur Erhöhung der Tragfähigkeit der Straße und Beseitigung der Unebenheiten wird deshalb in einem Übergang eine 4 bis 8 cm starke Decktragschicht aufgebracht. Diese Straße soll als Teststrecke für eine in Zusammenarbeit mit der Fa. Rettenmaier & Söhne als Sonderasphalt entwickelte Decktragschicht dienen. Eine derartige Bauweise wurde bislang in Baden-Württemberg noch nicht angewandt, ist aber bereits in anderen Bundesländern erfolgreich im Einsatz. Der Geschäftsbereich Straßenbau sieht diese Bauweise als zukunftsweisend an, verspricht sie doch bei wirtschaftlichem Einsatz von Haushaltsmitteln einen hohen Qualitätsstandard. 3.5 Kreisstraße 3297 Elchingen – Hohenlohe Diese Kreisstraße ist durch den Anliegerverkehr der Fa. Holzwerke Ladenburger mit einem relativ hohem Schwerverkehranteil belastet. Der bestehende Fahrbahnaufbau ist für eine derartige Verkehrsbelastung nicht ausreichend dimensioniert. Dies zeigt sich vor allem an den Unebenheiten und den verdrückten Randbereichen. Ursache ist u. a. der im Laufe der Zeit entstandene bunte „Schichtenmix“ des Straßenaufbaus, der außerdem schwach teerbelastet ist. Deshalb wird der vorhandene Straßenkörper mit einem patentrechtlich geschützten Spezialverfahren aufbereitet und hydraulisch gebunden wieder eingebaut. Mit diesem Verfahren entsteht auf wirtschaftliche Weise ein stabiler und homogener Straßenunterbau. Durch die hohe Qualität dieses Unterbaus reicht als Oberbau eine ca. 7 cm starke Tragdeckschicht aus. Mit dieser Methode kann die ursprüngliche Fahrbahnbreite ohne Mehrkosten gehalten werden. Die Verwendung bereits vorhandener Baustoffe und das Wegfallen der Entsorgungskosten (Komplettrecycling) führt im Vergleich zu einer konventionellen Belagserneuerung zu Kosteneinsparungen. Diese sind in Höhe von rund 10 % zu erwarten. 3.6 Kreisstraße 3292 Bundesstraße 19 Ausfahrt Oberkochen
Nord bis Unterkochen Erlau Dieser 3 km lange Streckenabschnitt der Kreisstraße weist auf den ersten 1.400 m eine offene Oberflächenstruktur, Verdrückungen im Randbereich und Risse auf. Zur Sanierung ist ein Austausch der 4 cm starken Fahrbahndecke vorgesehen. Im weiteren Verlauf bis zur Ortsdurchfahrtsgrenze Unterkochen ist der Zustand der Kreisstraße deutlich schlechter. Neben Verdrückungen und zahlreichen Rissen im verstärkten Maß sind auch Fahrbahnausbrüche augenscheinlich. Das Schadensbild lässt darauf schließen, dass der Unterbau der Straße nicht ausreichend entwässert ist. Der geologisch bedingte unterirdische Wasserfluss vom Berghang zum Kocher unter der Kreisstraße hindurch muss durch Sanierung und Ergänzung der bergseitigen Sickerungen unterbrochen werden. Nur so verspricht eine Belagserneuerung auch einen nachhaltigen Erfolg. Die Fahrbahn wird 8 – 10 cm ausgefräst und in zwei Schichten neu aufgebaut. Der auf der Westseite angelegte Gehweg ist sehr uneben und aufgebrochen. Er muss, wie auch die Bordsteine, erneuert werden. 4. Kosten der
Sanierungsmaßnahmen Nach den Kostenberechnungen des Geschäftsbereichs Straßenbau sind für die geplanten Sanierungsmaßnahmen mit folgenden Kosten zu rechnen:
2) Von einem bisher in der Zustandserfassung vorgesehenen Ausbau der Straße wird abgesehen, da in Anbetracht des Substanzwertes kurzfristig gehandelt werden muss und ein Ausbau aus Sicht des Geschäftsbereichs Straßenbau eher langfristig realisierbar ist. Finanzierung und FolgekostenIm Haushaltsplan 2008 sind die erforderlichen Gesamtkosten von 2.000.000 € für das Sonderprogramm finanziert. AnlagenÜbersichtsplan
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