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Vorlage - 004/08  

 
 
Betreff: Schulbuchbeschaffung für die kreiseigenen Schulen
im Ostalbkreis
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Schulen und Bildung   
Beratungsfolge:
Schul- und Kulturausschuss Kenntnisnahme
15.04.2008 
Sitzung des Schul- und Kulturausschusses ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Der Schul- und Kulturausschuss stimmt der Schulbuchausschreibung für die Jahre 2008 bis 2010 und der Vergabe an die genannten Bieter zu.

 

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Ab Erreichen des EU-Schwellenwertes von 206.000,00 € Auftragswert (ohne Umsatzsteuer) ist die Durchführung eines europaweiten Vergabeverfahrens nach Abschnitt 2 der VOL (Verdingungsordnung für Leistungen) zwingend vorgeschrieben.

Hierbei ist nach § 98 GWB (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen) grundsätzlich die Kommune Auftraggeber. Die Schulbuchbedarfe der einzelnen Schulen sind zu einem Auftrag zusammenzufassen und durch eine zentrale Ausschreibung zu beschaffen.

 

Am 1.10.2002 ist das Gesetz über die Preisbindung für Bücher (Buchpreisbindungsgesetz) in Kraft getreten. Schulbücher unterliegen deshalb der gesetzlichen Preisbindungspflicht. Die Verleger und Verkäufer von Büchern sind danach verpflichtet, ihre Endpreise zu binden.

 

Ausnahmen von der Buchpreisbindung sind nur in den im Buchpreisbindungsgesetz abschließend aufgeführten Fällen zulässig. Danach sind bei Sammelbestellungen von Büchern für den Schulunterricht, die überwiegend von der öffentlichen Hand finanziert und von ihr zu Eigentum erworben werden, Nachlässe zu gewähren. Die Rabattsätze sind wie folgt gestaffelt.

Bei einem Auftrag im Gesamtwert von mehr als                25.000,00 €     -        13 %

                                                                    30.000,00 €  -        14 %

                                                                    50.000,00 €  -        15 %.

 

Eine besondere Ausnahmeregelung enthält das Buchpreisbindungsgesetz in § 7 Abs. 3 Satz 2 für Schulen mit eigenem Anschaffungsbudget. Ein Budget ist gegeben, wenn Schulen über Haushaltsmittel zur eigenverantwortlichen Bewirtschaftung verfügen und ihnen entsprechende Vollmacht erteilt ist. Die budgetierten Schulen können - unabhängig vom Gesamtwert des Auftrags - einen generellen Nachlass von 12 % für alle Sammelbestellungen erhalten. Die Schule mit Budgetrecht wird dann zur eigenständigen Vergabestelle im Sinne des Vergaberechts. Nur ihre Beschaffungsmengen werden dem Auftragswert zugrunde gelegt.

 

Vergleich der beiden Möglichkeiten zur Rabatterzielung:

                  

Bei einem aktuellen Gesamtauftragswert von 1.353.000,00 € (ohne MwSt.) innerhalb des Ostalbkreises gestaltet sich die Berechnung wie folgt:

 

                                                    

Bestellung durch den Ostalbkreis,

GB Kreiseigene Schulen

 

Bestellung durch die kreiseigenen Schulen

Auftragswert 1.353.000,00 €

 

Auftragswert 1.353.000,00 €

Rabattsatz 15 %    =          202.950,00 €

 

zuzügl. 7 % MWSt =            80.503,50 €

 

Bruttopreis                      1.230.553,50 €

 

Rabattsatz 12 %   =          162.360,00 €

 

zuzügl. 7% MWSt =            83.344,80 €

 

Bruttopreis                     1.273.984,80 €

 

Aufgrund der zentralen Ausschreibung durch den Geschäftsbereich kreiseigene Schulen kann insgesamt eine finanzielle Einsparung in Höhe von 43.431,30 € erreicht werden. § 77 Abs. 2 der Gemeindeordnung verlangt „die Haushaltswirtschaft ist sparsam und wirtschaftlich zu führen“.

 

Aufgrund des zeitaufwendigen Ausschreibungsverfahrens ist es angebracht, die Ausschreibung für den maximal zulässigen Zeitraum von 3 Jahren durchzuführen. Dies ist auch sinnvoll, da die Schulbücher preisgebunden sind und deshalb auch bei einer jährlichen Ausschreibung kein besserer Preis erzielt werden kann. Außerdem werden so Personal- und Verwaltungskosten eingespart.

 

Legt man diese Vorgehensweise (3-jährige Ausschreibung) auch bei einer eventuellen Ausschreibung durch die kreiseigenen Schulen selbst zugrunde so würde die Technische Schule Aalen auf einen Auftragswert von 345.000,00 € und die Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd auf einen Auftragswert von 255.000,00 € (jeweils dreijähriger Bedarf) kommen. Nach den Vergabevorschriften ist ab Erreichen des EU-Schwellenwertes von 206.000,00 € (ohne Umsatzsteuer) die Durchführung eines europaweiten Vergabeverfahrens zwingend vorgeschrieben. Demzufolge müsste von diesen beiden Schulen ein separates, europaweites Vergabeverfahren ebenso durchgeführt werden.

 

Weiter ist zu beachten, dass bei einer Einkaufskooperation budgetierter Schulen zur Vermeidung einer unzulässigen Umgehung des Vergaberechts die einzelnen Auftragswerte zusammengezählt werden müssen, was dann auch zu einer Überschreitung des EU-Schwellenwertes führt.

 

Selbst bei einem Auftragswert unterhalb des EU-Schwellenwertes von 206.000,00 € empfiehlt die GPA Baden-Württemberg eindringlich allen öffentlichen Auftraggebern eine öffentliche Ausschreibung. Die Empfehlung der GPA basiert darauf, dass auch unterhalb des Schwellenwertes die Kommune sicher sein kann, dass das Vergabeverfahren ohne Probleme durchgeführt werden und die Beschaffung der Bücher zum vorgesehenen Zeitpunkt erfolgen kann.

 

Nachdem die Schulbuchbeschaffungen für die kreiseigenen Schulen im Ostalbkreis bei derzeit jährlich 451.000,00 € (für 3 Jahre 1.353.00,00 € netto und ohne Rabatt) liegen ist die europaweite Ausschreibung zwingend erforderlich. Nach der Vergabeverordnung sind bestimmte Fristen strikt einzuhalten. Deshalb wurde von der Verwaltung in Abstimmung mit dem Geschäftsbereich Rechnungsprüfung die Ausschreibung durchgeführt.

 

Die Ausschreibung umfasst den Zeitraum von 2008 bis 2010. Damit möglichst viele mittelständische Anbieter zum Zuge kommen und unter Berücksichtigung des höchstmöglichen Rabattsatzes von 15 % bei einem Auftragswert ab 50.000,00 € wurden insgesamt fünf Teillose mit einem Auftragswert zwischen 75.000,00 € und 110.000,00 € gebildet. Insgesamt sind entsprechend der Ausschreibung 66 Angebote eingegangen.

 

 

Davon haben sich aus dem Ostalbkreis 8 Firmen beworben, von denen 5 Firmen ausgeschieden werden mussten. Nach der vorgeschriebenen Wertung der Angebote mussten insgesamt 28 Angebote wegen inhaltlicher oder formaler Mängel (z. B. Angebot war nicht unterschrieben oder geforderte Unterlagen fehlten) zwingend ausgeschlossen werden. 11 Angebote mussten wegen der angebotenen Preise ausgeschlossen werden (z. B. zu hohe Preise). 27 gleichwertige Angebote kamen in die engere Wahl. Diese 27 Angebote waren alle gleich gut geeignet hinsichtlich der Fachkunde, der Leistungsfähigkeit und der Zuverlässigkeit und lagen im Angebotspreis bei brutto 410.184,50 € pro Jahr. Die ausgeschriebenen fünf Teillose wurden deshalb unter Aufsicht des Geschäftsbereichs Rechnungsprüfung unter den Bewerbern verlost.

 

Aufgrund der ausgelosten Bewerber schlägt die Verwaltung dem Schul- und Kulturausschuss vor, folgenden Bewerbern den Zuschlag zu erteilen:

 

Los 1:   mit jährlich 104.592,50 € brutto für Technische Schule Aalen:

           Dr.-Ing. Paul Christiani GmbH & Co KG, Hermann-Hesse-Weg 2, 78464 Konstanz

 

Los 2:   mit jährlich 70.031,50 € brutto für Kaufmännische Schule Aalen und Justus-von-Liebig-Schule Aalen:

           Concordis, Jahn & Windisch OHG, Crivitzer Straße 11, 19089 Wessin

 

Los 3:   mit jährlich 90.040,50 € brutto für Schloss-Schule Wasseralfingen, für Heideschule Mutlangen und für Kreisberufsschulzentrum Ellwangen:

           Buchhandlung "Zum Bahnwärter Thiel", Friedrichstraße 63, 15537 Erkner

 

Los 4:   mit jährlich 77.307,50 € brutto für Gewerbliche Schule Schwäbisch Gmünd:

           Firma Georg H. Knickmann e.K., Spaldingstraße 1, 20097 Hamburg

 

Los 5:   mit jährlich 68.212,50 € brutto für Kaufmännische Schule Schwäbisch Gmünd und Agnes-von-Hohenstaufen Schule Schwäbisch Gmünd:

           Meersteiner GmbH, Schanzmauer 21, 91781 Weißenburg

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

410.184,50 €/jährlich im Rahmen der Haushaltsansätze der Schulen.

 

 

Anlagen

 

 


 

 

Sichtvermerke

 

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Höschle                      Maier


 

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Hubel

Landrat

 

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Pavel