Antrag der Verwaltung

 

1. Kenntnisnahme zu I. und II.

 

2. Zustimmung zu den Verwaltungsvorschlägen unter III.

Sachverhalt/Begründung

 

I. Ausgangssituation und Allgemeines

 

In seiner Sitzung am 03.07.2007 hatte der Sozialausschuss der Kreistages zuletzt Fördermittel für Projekte in der Dritten Welt bewilligt.

 

Im Einzelnen handelte es sich dabei um

 

-           die Förderung der Volksschule Costa Do Sol in einem Elendsviertel der Hauptstadt Maputo in Mosambik. Die Betriebskosten dieser Schule werden von der Deutsch- Mosambikanischen Gesellschaft getragen. Zur Finanzierung wurde eine Zuwendung von 2.000 € bewilligt.

 

-           die Unterstützung eines Schulprojektes in Shimoga in Indien mit 5.000 €. Der Arbeitskreis Mission - Entwicklung - Frieden der Kirchengemeinde St. Michael Schwäbisch Gmünd unterstützt seit vielen Jahren Hilfsprojekte in Nepal und Indien, unter anderem das o. a. Schulprojekt.

 

Unter Berücksichtung dieser Bewilligungen stehen unter der Haushaltsstelle 2.4980.9870 noch 48.150 € zur Verfügung.

 

 

II. Aktuell vorliegende Bewilligungsanträge

 

Der Verwaltung liegen derzeit folgende entscheidungsreife Zuwendungsanträge vor:

 

1.      Antrag des Fördervereins „Freundeskreis Novinki“ aus Gschwend-Mittelbronn zur Unterstützung eines Behindertenprojektes in Minsk/Weißrussland

2.      Antrag von Herrn Horst Nigrin, Hüttlingen, auf Unterstützung eines Schulprojektes in Ecuador

3.      Antrag von Herrn Mike Zipf/Apostolisches Vikariat Esmeraldas auf weitere Förderung der Ciudad de los Muchachos-Bubenstadt in Esmeraldas/Ecuador.

 

Drei weitere Zuwendungsanträge sind bislang nicht entscheidungsreif, weil u. a. noch Fragen zur Durchführung geklärt werden müssen. Es handelt sich dabei um die Realisierung eines größeren Wasserversorgungsprojektes in Togo durch den Verein Hilfe für Togo e. V., den Bau einer Behinderteneinrichtung in Paraguay durch den neu gegründeten Verein Kinder- und Lebenshilfe in der Dritten Welt, Schwäbisch Gmünd, und ein Hilfsprojekt in Burkina Faso, das von Frau Christel Trach-Riedesser unterstützt wird.

 

 

 

 

 

III. Stellungnahme der Verwaltung und Förderempfehlung

 

Für die zweite Bewilligungsrunde diesen Jahres schlägt die Verwaltung folgende Förderungen vor:

 

1.      Antrag des Fördervereins „Freundeskreis Novinki“

Im Januar 1997 wurde mit Sitz in Gschwend-Mittelbronn der Freundeskreis Novinki gegründet. Novinki ist ein Vorort von Minsk/Weißrussland. Der Initiator des Freundeskreises, Herr Christoph Hub aus Gschwend-Mittelbronn hatte rund 2,5 Jahre in einem Behindertenheim in Novinki gearbeitet. Nach seiner Rückkehr rief er verschiedene Hilfsaktionen ins Leben um die bedrückende Situation von Behinderten in Novinki zu verbessern. 1998 hatte der Ostalbkreis den Förderverein mit damals 10.000 DM unterstützt.

Der Freundeskreis mit seinen 25 Mitgliedern konzentriert sich derzeit auf ein Hilfsprojekt. Es ist die Betreuung von 20 meist schwerst- mehrfachbehinderten Menschen, die ihre Wohnung nicht verlassen können und von ihren Angehörigen aus verschiedensten Gründen völlig unzureichend versorgt und betreut werden können. Kontaktpersonen des Fördervereins und Koordinator vor Ort ist ein sozial sehr engagierter Pater der Orthodoxen Kirche. Die Zusammenarbeit mit der Orthodoxen Kirche ist nach Schilderung von Herrn Erich Hammer, dem 1. Vorsitzenden des Fördervereins, unabdingbar, weil nur in Kooperation mit kirchlichen Einrichtungen ausländische Hilfsprojekte geduldet werden. Der Verein hat mehrere Kräfte angestellt. Personal- und Sachkosten (vorwiegend pflegerische Hilfsmittel) werden komplett vom Verein getragen.

Der Jahresaufwand des Vereins für 5 Pflegekräfte und sämtliche Pflegemittel werden vom Verein auf 7.800 € beziffert. Derzeit bereite den Menschen in Weißrussland und auch dem Verein die gravierende Inflation große Probleme.

Es wird vorgeschlagen, den Förderverein „Freundeskreis Novinki“ mit 5.000 € zu unterstützen.

2.      Antrag des Herrn Horst Nigrin, Hüttlingen, auf Förderung eines Hilfsprojektes in Ecuador

 

Herr Horst Nigrin aus Hüttlingen arbeitet seit 15 Jahren in verschiedenen Hilfspro-

jekten in Ecuador und hat im September 2007 beim Ostalbkreis einen Antrag auf

Unterstützung eines Schulprojektes in Valdivia/Ecuador gestellt.

 

Von 1992 bis 2003 wurden unter seiner Leitung auf der Missionsstation Santa Ma-

ria del Fiat in Manglaralto unter anderem ein Kinderheim, Schulgebäude, eine Kir-

che und Landwirtschaftsprojekte aufgebaut. Seit 2004 betreut er verschiedene So-

zialprojekte in der Region Valdivia, unter anderem ein Jugendinternat, eine Ge-

samtschule, ein Seniorenprojekt und offene Sozialarbeit.

 

Seit 2005 unterstützt Herr Nigrin zusammen mit seiner ecuadorianischen Frau

Edith die Bemühungen des Bistums Santa Elena beim Aufbau einer pastoralen, so-

zialen und schulischen Infrastruktur. Konkret arbeitet er derzeit an der Verwirkli-

chung einer Gesamtschule, die bislang mit Provisorien zurecht kommen muss. Für

die 180 Schüler/innen fehlt es an Schulräumen, Lehrmaterial, Lehrkräften und

Sportanlagen.

Für die technisch orientierte Schule, so Herr Nigrin in einem aktuellen Situationsbericht, wäre die Einrichtung eines Elektrolabors dringend notwendig. Die Kosten für den entsprechenden Raum einschließlich der Ausstattung gibt Herr Nigrin mit rund 28.000 Dollar an und bittet für dieses Projekt um eine Zuwendung des Ostalbkreises.

Die Verwaltung schlägt vor, das Schulprojekt von Herrn Nigrin mit 5.000 € zu unterstützen.

3.      Antrag von Herrn Mike Zipf/Apostolisches Vikariat Esmeraldas auf weitere Unterstützung der Ciudad de los Muchachos (Bubenstadt) in Esmeraldas/Ecuador

Die von Comboni-Missionaren 1962 gegründete Bubenstadt ist ein Schul- und Ausbildungszentrum, das seit 1997 von dem Entwicklungshelfer Mike Zipf geleitet wird. Vor gut einem Jahr musste die Bubenstadt, die bis dahin außerhalb der Stadt Esmeraldas lag, dem Ausbau einer Ölraffinerie weichen. Rund 400 sozial benachteiligte Jungen erhalten in der „Ciudad de los Muchachos“ eine schulische und handwerkliche Ausbildung und damit eine Zukunftsperspektive.

 

Der Umzug ins Zentrum der Stadt kostete viel Geld. Auch sind auf dem 2,2 Hektar

großen Areal längst noch nicht alle Einrichtungen für den Unterricht, die hand-

werkliche Ausbildung und die Verwaltung fertig gestellt. Vom jährlichen Budget

von rund 205.000 € übernimmt der Staat in Ecuador etwa 70 %. Die restlichen

Mittel müssen aus dem Schulgeld und vor allem aus Spenden gewonnen werden.

 

Zusammen mit Dekan Dr. Pius Angstenberger hat Landrat Pavel im September

diesen Jahres zu einer Spendenaktion aufgerufen, mit der der Schul- und Ausbil-

dungsbetrieb, aber auch die außerschulische Betreuung der Jungen finanziell gesi-

chert werden sollen.

 

Der Ostalbkreis hat die Bubenstadt bereits mehrfach unterstützt. Mike Zipf hat bei

seinem letzten Heimatbesuch im September/Oktober 2007 Herrn Landrat Pavel

aktuell über die Situation in Ecuador berichtet und für die bisherige Unterstützung

gedankt.

 

Besonders dringlich in der Bubenstadt sind derzeit die Fertigstellung der Großkü-

che mit einem Speisesaal für 400 Kinder und der sanitären Anlagen. Beides befin-

det sich derzeit noch in einem provisorischen Ausbauzustand.

 

Als „Baustein“ des Ostalbkreises zur Spendenaktion für die Bubenstadt in Esmeral-

das/Ecuador schlägt die Verwaltung eine Zuwendung in Höhe von 10.000 € vor.

Finanzierung und Folgekosten

 

Die Zuwendungen werden aus dem Haushalt 2007 finanziert (Haushaltsstelle: 2.4980.9870).

 

 

Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

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Dezernat II	__________________________________________
	Hubel
Landrat	__________________________________________
	Pavel