Bürgerinformationssystem

Vorlage - 149/07  

 
 
Betreff: Bericht über die Umsetzung der Radwegenetzkonzeption des Ostalbkreises
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Verkehrsinfrastruktur   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung Entscheidung
23.10.2007 
Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz und Kreisentwicklung ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

1.   Der Bericht über die Umsetzung der Radwegenetzkonzeption wird zur Kenntnis genommen und die Verwaltung beauftragt, den Ausbau des Radwegenetzes gemäß der Mittelfristigen Finanzplanung fortzuführen.

 

2.   Die Verwaltung wird beauftragt, die Kosten für die Umsetzung einer Planungskonzeption für die Radwegebeschilderung zu ermitteln, damit nach Vorberatung mit den betroffenen Städten und Gemeinden ein Stufenkonzept für die mögliche Realisierung eines Wegweisungskonzeptes erarbeitet und die dafür notwendigen Kosten aufgeteilt werden können.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

 

1.   Vorbemerkung

   
Der Radverkehr gewinnt in der heutigen Zeit sowohl im Alltags- als auch im Freizeitverkehr immer mehr an Bedeutung. Vor allem vor dem Hintergrund steigender Mineralölpreise und dem sich wandelnden Umweltbewusstsein der Bevölkerung wird sich die Anzahl der Radfahrer in den nächsten Jahren stetig erhöhen.
Der Ostalbkreis hat bereits im Jahre 2003 gehandelt und nach einem breit angelegten Anhörungsverfahren, an dem sich u. a. alle 42 Städte und Gemeinden des Ostalbkreises und der ADFC beteiligten, eine Radwegekonzeption verabschiedet.
Ziel dieser Konzeption war und ist, ein kreisweites Radwegekonzept entlang des klassifizierten Straßennetzes (Bundes-, Landes- und Kreisstraßen) zu entwickeln um damit den unterschiedlichsten Anforderungen des Radverkehrs gerecht zu werden. Als Ergebnis konnte festgehalten werden, dass im Ostalbkreis entlang des klassifizierten Straßennetzes deutliche Lücken im Radwegenetz vorhanden sind. Diese Lücken galt und gilt es Zug um Zug zu schließen. Für ein funktionierendes Radwegekonzept sind aber neben den o. a. Radwegen auch eine gute Vernetzung bestehender Radwege und eine einheitliche und systematisch aufgebaute Wegweisung unerlässlich.


2.   Radwegenetzkonzeption

Für die Radwege entlang der Kreisstraßen wurde in dieser Radwegenetzkonzeption ein entsprechendes Radwegebauprogramm vorgesehen. Schwieriger ist die Umsetzung des Konzeptes entlang der Landes- und Bundesstraßen, da hier die Investitionsentscheidungen nicht durch den Ostalbkreis, sondern vom jeweiligen Straßenbaulastträger getroffen werden. Erfreulicherweise konnten auch in diesem Bereich Erfolge erzielt werden.
Wie nachfolgend dargestellt, wurden Teile der 2003 erstellten Radwegenetzkonzeption des Ostalbkreises von allen Straßenbaulastträgern im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit umgesetzt. Die Straßenbaulastträger sind auch in Zukunft bestrebt, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
Insbesondere der Ostalbkreis wird sich auch weiterhin für eine rasche Umsetzung des Radwegenetzes einsetzen und die noch verbleibenden Maßnahmen entlang der Kreisstraßen Zug um Zug realisieren.

Bundes- und Landesstraßen 2003 - 2007


Besonders soll in diesem Zusammenhang auf die inzwischen fast fertig gestellte Ergänzung des Kocher-Jagst-Radweges im Bereich von Jagstzell verwiesen werden. Auch entlang der Bundesstraße 19 im Kochertal wurde die in der Radwegekonzeption als Bedarf ausgewiesene Strecke zwischen Reichertshofen und Fach gebaut. Die Planungen für eine Fortsetzung in Richtung Untergröningen sind im Gange. Entlang von Landesstraßen wird aller Voraussicht nach im nächsten Jahr der Lückenschluss zwischen Leinroden und Laubach erfolgen. Dieser Streckenabschnitt ist Teil des vom Wasserverband Kocher-Lein geplanten, sich derzeit in der Realisierungsphase befindlichen Leintalradweges.

Kreisstraßen 2003 - 2007

Neben den bereits in 2003 ausgeführten Radwegen K 3279 Bargau - Lindenhof und K 3326 Dewangen - Hammerstadt waren im Bereich von Kreisstraßen auf der Basis der Radwegenetzkonzeption des Ostalbkreises für den Zeitraum 2003 – 2007 die folgenden Radwege vorgesehen:

Kreis-straße

Streckenabschnitt

Länge [m]

Kosten

gepl. 

Ausbau

[Jahr]

Bemerkung

K 3200

B 29 - Röttingen

1.000

125.400 €

2005

gebaut in 2004

K 3228

Ellwangen - Rindelbach

540

69.000 €

2004

nicht gebaut

K 3238

Dewangen - Treppach

1.790

294.500 €

2004

gebaut in 2004

K 3255

OD Spraitbach

125

8.900 €

2004

gebaut in 2005

K 3258

Leinzell - Täferrot

3.000

530.000 €

2006/

2007

derzeit in Planung

K 3259

Schechingen - Holzhausen

2.670

410.000 €

2004/

2005

zurückgestellt wg. fehlender Finanzierung durch Gemeinde

K 3263

Laubach - Neubronn

1.150

192.000 €

2006

derzeit in Planung

K 3266/

K 3267

Burgholz - Iggingen i. Z. d. Beseitigung des Bahnüberganges bei Burgholz

360

32.600 €

2004

gebaut in 2005

K 3266

Burgholz - Iggingen

130

11.200 €

2005

gebaut in 2005

K 3275

Waldstetten - Unterbettringen

1.000

86.700 €

2005

gebaut in 2007

K 3281

Heubach - Lautern

2.350

100.000 €

2005

i. R. d.  Flurber.

K 3311

Wasseralfingen - Hüttlingen

560

135.700 €

2004

gebaut d. Stadt

K 3321

OD Jagstzell

330

58.000 €

2004

zurückgestellt wg. fehlender Finanzierung durch Gemeinde

K 3325

Waiblingen - B 19

270

230.000 €

2004-

2006

nicht gebaut

K 3333

Schrezheim i. Z. d. Beseitigung des Bahnüberganges

282

103.280 €

2006

nicht gebaut

 

Wie aus oben stehender Tabelle hervorgeht, konnten nicht alle Radwege wie seinerzeit vorgesehen gebaut werden. Eine vorgezogene Realisierung der im Zuge der Beseitigung des Bahnüberganges Eichkapelle bei Rindelbach (K 3228) und Schrezheim (K 3333) sowie der Straßenbaumaßnahme zwischen Waiblingen und der B 19 geplanten Radwege ist aufgrund der engen Verknüpfung mit der jeweiligen Maßnahme aus technischer und wirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll. Sie werden daher im Radwegebauprogramm 2007 - 2011 weitergeführt.

     

Kreisstraßen 2007 - 2011

 

Folgende Radwege sind in der mittelfristigen Finanzplanung 2007 – 2011 enthalten:

Kreisstraße

Streckenabschnitt

Länge

Jahr

Kosten

K 3258

Leinzell - Täferrot

3.000

2008

735.000 €

K 3263

Laubach - Neubronn

1.150

2008

350.000 €

K 3272

Waldhausen - Plüderhausen

1.920

2008

204.000 €

K 3236

Neuler -  Sulzdorf

1.000

2009

220.000 €

K 3325

Waiblingen - B 19

270

2009

230.000 €

K 3228

Ellwangen - Rindelbach

540

2010

69.000 €

K 3333

Schrezheim i. Z. d. Beseitigung des Bahnüberganges

282

2011

130.000 €

 

Gesamt

 

 

1.938.000€

 

 

3.   Wegweisende Beschilderung:

 

Die allgemeine Wegweisung wird ihrem Anspruch, für alle Verkehrsarten geeignet zu sein, meist nicht gerecht und berücksichtigt in der Regel nur den Kraftfahrzeugverkehr. Die speziellen Belange des Radverkehrs werden dabei oft nur unzureichend gewürdigt. Hinweise auf die sicheren, schnellen und komfortablen Routen für Radfahrer fehlen mancherorts völlig. Diese Routen allein mit Hilfe von Kartenmaterial zu finden ist vielfach mühsam, da nicht jedem Menschen das Kartenlesen vertraut ist. Eine Wegweisung ist dagegen leicht zu verstehen und kann ohne größere Vorbereitung genutzt werden. Sie muss allerdings auch unterschiedlichen Interessengruppen mit divergierenden Zielsetzungen, wie z. B. der Förderung des Fahrradtourismus auf der einen und der Verbesserung des Alltagsradverkehrs auf der anderen Seite, gerecht werden. Das heißt, das zu entwickelnde Netz der wegweisenden Beschilderung muss den o. a. Anforderungen genügen und gleichzeitig so aufgebaut sein, dass sowohl der Verständlichkeit und Übersichtlichkeit als auch der Wirtschaftlichkeit der Fahrradwegweisung Rechnung getragen wird.


Bei der Entwicklung dieses Netzes ist auf eine hierarchische Netzstruktur zu achten. Ausgehend von den überregionalen Radwegen wird in weiteren Schritten, entsprechend den Erfordernissen des Quell-/Zielverkehrs und des Binnenverkehrs im Ostalbkreis, das Netz durch weitere Routen verdichtet. Dabei ist auf eine weitgehende Bündelung von Routen zu achten, auch wenn dadurch teilweise Umwege entstehen können. Ein weiterer wichtiger zu beachtender Faktor ist das Kontinuitätsprinzip, das heißt ein an einem bestimmten Punkt ausgeschildertes Ziel muss auch an allen Folgeknoten weiterhin angegeben sein. Bei einem zu stark verdichteten Netz kann darüber hinaus noch das Problem auftreten, dass für viele Verkehrsbeziehungen eine bzw. mehrere Alternativrouten existieren, die an vielen Wegweisungsstandorten die Zahl der zu beschildernden Ziele noch weiter erhöhen und den Radfahrer dadurch irritieren.


Derzeitige Situation:

Einige Städte und Gemeinden des Ostalbkreises haben bereits in Eigenregie die Beschilderung ihrer Radwege vorgenommen. In der Regel sind auch die Fernradwanderwege im Ostalbkreis, wie z. B. der Kocher-Jagst-Radweg ausgeschildert. In vielen Fällen gibt es aber „Insellösungen“ mit höchst unterschiedlicher Ausgestaltung und Qualität der Schilder. So sind beispielsweise of bis zu zehn Einzelschilder angebracht, die eher verwirren und wenig hilfreich sind. Diese Insellösungen sind in der Regel nicht vernetzt. Eine flächendeckende, überregional konzipierte und konsistente Fahrradwegeweisung ist daher nur selten bzw. überhaupt nicht vorhanden.

 

Weitere Vorgehensweise:

Im Hinblick auf die Entwicklung einer kreisweit einheitlichen und funktionierenden Wegweisung auch über die Kreisgrenzen hinaus, sollte als erster Schritt eine Bestandserhebung und -dokumentation anhand verschiedener Fragestellungen wie z. B. „Wo gibt es Radwege?“ oder „Wie sind diese beschildert?“ durchgeführt werden. Nur so lässt sich ein Überblick über die bisher bestehenden Radwege und deren Beschilderung gewinnen.
Als nächster Schritt sollte dann, ausgehend von den Erhebungsdaten und der Radwegenetzkonzeption des Ostalbkreises, ein kreisweites und einheitliches Beschilderungskonzept auf der Basis der bundeseinheitlichen Regelungen entwickelt werden.
Aufgrund der komplexen Struktur von Wegweisungen mit ihren vielen Abhängigkeiten und des daraus resultierenden hohen Arbeitsaufwandes kann ein derartige Konzept nicht verwaltungsintern erstellt werden. Sinnvoll ist es vielmehr die Bearbeitung federführend durch ein Planungsbüro, das die Informationen des Landkreises und Kommunen und der einzelnen Fachverwaltungen sowie insbesondere der Fahrradfahrerorganisationen wie der ADFC, bündelt, bewertet und mit hoher Kompetenz zu einem einheitlichen Konzept zusammenführt.

 

Die Verwaltung wird dazu Kostenerhebungen für die Planung einer derartigen wegweisenden Beschilderung machen. Über das weitere Vorgehen sollte dann vorab in einer Bürgermeisterdienstbesprechung beraten werden, auch wegen der Übernahme der Kosten für Konzeption, Beschaffung und Aufstellung der Schilder.

 

 

 

Finanzierung und Folgekosten

 

Anlagen

Anlagen

 

Beispiele entsprechend dem „Merkblatt zur wegweisenden Beschilderung für den Radverkehr“

 


 

 

Sichtvermerke

 

 

 

__________________________________________


 

Engelhard


 

Dezernat II

__________________________________________

 

Hubel

 

 

Landrat

__________________________________________

 

Pavel