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Vorlage - 125/07  

 
 
Betreff: Limestor Dalkingen
- Beschluss über die Durchführung des Vorhabens
Status:öffentlich  
Federführend:D e z e r n a t IV Beteiligt:Geschäftsbereich Gebäudemanagement
Beratungsfolge:
Schul- und Kulturausschuss Entscheidung
18.09.2007 
Sitzung des Schul- und Kulturausschusses geändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

1.     Der Schul- und Kulturausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.

 

2.     Die erweiterte Planung wird genehmigt.

 

3.     Der Ausschuss hofft auf finanzielle Unterstützung durch das LEADER-Förderprogramm von EU und Land.

 

4.     Der Baufreigabebeschluss bleibt einer Entscheidung des Kreistags vorbehalten.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Wegen der grundsätzlichen Erläuterung des Themas wird auf die Vorlage 035/2006 verwiesen. Zusammenfassend wird noch einmal Folgendes dargestellt:

 

I.

 

1.     In seiner Sitzung vom 11. April 2006 stimmte der Schul- und Kulturausschuss einer Schutzhauskonstruktion für das Limestor Dalkingen zu. Bekanntlich war die Errichtung eines 23 Meter breiten, 21 Meter langen und 7 bis 16 Meter hohen Glaskubus vorgesehen, der den vorhandenen römischen Mauerresten nicht nur einen dauerhaften Schutz gewährleisten, sondern gleichzeitig auch einen ansprechenden Rahmen für eine Visualisierung des einstigen Limestores im Größenverhältnis 1 : 1 bieten würde. Dazu sollte von der Glasdecke eine Aluminium­konstruktion abgehängt werden, auf der Stoffbahnen aufgelegt und befestigt sind, die die architektonischen Besonderheiten des Limestores wiedergeben. Zwischen dem dadurch entstehenden Stoffkubus und dem originalen Mauerwerk war ein Zwischenraum vorgesehen, damit die römische Bausubstanz genügend wirken kann (Anlagen 1 a - c).

 

        Im begehbaren Innenraum sollten Informationstafeln sowie Vitrinen aufgestellt werden, in denen Repliken der wichtigsten Ausgrabungsfunde am Limestor Dalkingen und verkleinerte Nachbauten aufgestellt werden können. Ein abgestimmtes Beleuchtungskonzept sollte die räumliche Wahrnehmung des Besuchers unterstützen. Auf der Wiese neben dem Limestor sollte mit geringem Aufwand ein Platz für kulturelle Veranstaltungen aller Art entstehen (Anlagen 2).

 

2.     Die Kosten des Schutzhauses mit Visualisierung sowie Dokumentation, Didaktik und Modellen waren vom Architekturbüro Isin und dem Geschäftsbereich Gebäudemanagement auf 1,47 Millionen Euro berechnet worden, allerdings noch ohne die Kosten des Erwerbs eines weiteren Grundstücks. Auch waren noch kein Geräteraum mit einer WC-Anlage und noch keine Stellplätze für Pkws und Busse vorgesehen.

 

        Finanziert werden sollte dieser Betrag durch Zuschüsse des Regierungspräsidiums Stuttgart - Landesamt für Denkmalpflege, der Landesstiftung Baden-Württemberg und der Denkmalstiftung in Höhe von insgesamt 1,07 Millionen Euro. Der vom Ostalbkreis zu übernehmende Betrag hätte demnach ca. 400.000,-- Euro betragen.

 

        Tatsächlich bewilligt worden, bzw. zu erwarten sind jedoch 838.000,-- Euro. Schriftliche Bewilligungen liegen vor von

 

-    der Landesstiftung in Höhe von 630.000,-- Euro

-    der Denkmalstiftung in Höhe von 100.000,-- Euro.

 

        Das Regierungspräsidium Stuttgart - Landesdenkmalamt hat schriftlich einen Zuschuss in Höhe von nur 108.000,-- Euro in Aussicht gestellt, nachdem in früheren mündlichen Aussagen der Behörde 325.000,-- Euro in den Raum gestellt worden waren.

 

        Im Ergebnis erhöhte sich der vom Landkreis selbst zu übernehmende Betrag auf ca. 630.000,-- Euro.

 

 

II.

 

In der Folgezeit hat sich die Landkreisverwaltung mit der Lösung des entstandenen Finanzierungsproblems, aber auch mit der Weiterentwicklung der planerischen und organisatorischen Vorstellungen zum Schutzhaus und seiner Umgebung und deren Nutzung befasst.

 

1.     Die Planung ist wie folgt weiterentwickelt worden:

 

-    Bereits in der Vorlage (Nr. 158/2006 - öffentlich) zur Sitzung des Schul- und Kulturausschusses vom 27.11.2006 wurde von der Landkreisverwaltung vorgeschlagen, zusätzlich zum Ruinengrundstück Nr. 1458 südlich

      das angrenzende Grundstück Nr. 1451 mit einer Größe von ca. 3.000 m² zu erwerben, auf dem Parkplätze für Pkws und Busse und ein Platz für kulturelle Veranstaltungen aller Art geschaffen werden können.

      Erwerbsverhandlungen sind von Herrn Bürgermeister Krafft (Gemeinde Rainau) bereits geführt worden. Der Kaufpreis wird insgesamt ca. 10.000,-- Euro betragen.

 

-    Zusätzlich soll nördlich des befestigten Weges in der Hanglage - gegenüber dem Limestor - ein Geräteraum mit einer WC-Anlage und einer geschlossenen Grube gebaut werden.

 

        Die Darstellung der Planung nach dem derzeitigen Stand ist in Anlage 3 und 4 enthalten.

 

2.     Auf der Grundlage dieser Planung sind die Investitionskosten in Höhe von 1,7 Millionen Euro (Stand 2007) ermittelt worden (Anlage 5), wobei im Jahr 2008 mit einer Teuerung in Höhe von 10 % gerechnet werden muss. Grundlage ist eine Kostenberechnung des Architekturbüros Isin.

 

        Dazu wird folgendes erläutert:

 

-    In den Kosten zur Erschließung in Höhe von 54.500,-- Euro sind die Kosten für die Verlegung einer Wasser- und Stromleitung in nördliche Richtung zu einem Anschlusspunkt in der Nähe des Waldkrankenhauses Dalkingen enthalten. Ein Anschlussbeitrag für Wasser wird von der Gemeinde nicht verlangt werden, weil der Anschluss nicht zu einer Gebrauchwertsteigerung der beiden Grundstücke führen wird. Ein Anschlussbeitrag für Abwasser entsteht ebenfalls nicht, weil das Abwasser in einer geschlossenen Grube gesammelt und dort aus zu einer Kläranlage gebracht wird.

 

-    Dem Betrag von 186.112,-- Euro für Rekonstruktion, Visualisierung und Ausstellung liegt bei der Visualisierung eine Kostenermittlung des Büros Schober (Stuttgart) zugrunde, das auf Anraten des Landesamts für Denkmalpflege hinzugezogen wurde und das die Idee der dreidimensionalen Visualisierung entwickelt hat. Nach dieser Kostenermittlung betragen allein die Kosten für die Aluminiumkonstruktion einschließlich der darauf befestigten Stoffbahnen ca. 92.000,-- Euro. Eventuell können diese Kosten dadurch gesenkt werden, dass

-    dem Büro Schober nur die Planung der Visualisierung und

-    die Durchführung einer beschränkten Ausschreibung übertragen wird,

-    die eigentlichen Ausführungsarbeiten aber von der preisgünstigsten Bieterfirma übernommen werden.

 

Das Büro Schober wäre mit dieser Vorgehensweise einverstanden.

 

      Im Bereich der Ausstellung wird von sechs Didaktikelementen und zwei Vitrinen mit Rekonstruktionen von Funden, die im Bereich des Limestors gemacht werden, ausgegangen.

 

3.     Berücksichtigt man die im Jahr 2008 zu erwartende Teuerung ist bei der derzeit zu erwartenden Finanzierung ein Fehlbetrag in Höhe von ca. 1 Million Euro zu erwarten. Dieser Betrag soll über einen Eigenanteil des Ostalbkreises sowie einen Zuschuss nach den noch festzulegenden Förderkriterien in LEADER gedeckt werden, wobei ein möglicher Fördersatz zwischen 55 % und 75 % liegen könnte.

 

        Die offizielle Ausschreibung des Landes zur Einreichung von Regionalen Entwicklungskonzepten für das Wettbewerbesverfahren um die Aufnahme in die LEADER-Förderung 2007-2013 wurde am 23. Juli 2007 im Staatsanzeiger für Baden-Württemberg veröffentlicht. Demnach endet die Bewerbungsfrist für interessierte Gebiete am 02. Oktober 2007. Im Rahmen des vom Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum (MLR) sowie der Landesanstalt für die Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume (LEL) durchgeführten Vorverfahrens zum Kulissenwettbewerb hat sich der Ostalbkreis gemeinsam mit den Landkreisen Rems-Murr und Schwäbisch Hall mit der geplanten LEADER-Kulisse „Schwäbische Limes-Region“ bereits in das Verfahren eingebracht. In die Kulisse „Schwäbische Limes-Region“ ist auch die Gemeinde Rainau eingebunden. Das Projekt Limestor ist im Regionalen Entwicklungskonzept als Start- und Leitprojekt verankert und genießt auch im landesseitigen Interesse hohe Priorität.

 

        Die Kulissenentscheidung durch das Land wird spätestens zwei Monate nach Ende der Bewerbungsfrist getroffen. Der Start von LEADER wird auf jeden Fall zum 01. Januar 2008 erfolgen. Im Falle einer positiven Entscheidung für die Kulisse „Schwäbische Limes-Region“ kann die Landkreisverwaltung rasch einen LEADER-Förderantrag auf einen Zuschuss für ein Schutzhaus für das Limestor Dalkingen stellen. Über den Antrag könnten die dann gegründete Lokale Aktionsgruppe und das Regierungspräsidium Stuttgart im ersten Quartal 2008 entscheiden.

 

 

 

III.

       

        Es ist vorgesehen, den Betrieb des Schutzhauses in einer Vereinbarung mit der Gemeinde Rainau und in einer Absprache mit dem Limesmuseum Aalen zu regeln.

 

        Die sich insgesamt für den Ostalbkreis und die Gemeinde Rainau ergebenden Betriebskosten sind in der Anlage 6 dargestellt.

        Zur weiteren Betreuung des Ruinen-Areals wird von der Gemeinde Rainau/dem Ostalbkreis ein Freundeskreis oder Förderverein gegründet.

 

       

IV.

 

Für die ursprüngliche Planung des Limestors ist bereits im Jahr 2006 eine Baugenehmigung und eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung erteilt worden. Für die in dieser Vorlage dargestellte weiterentwickelte Planung bedarf es einer Änderungsgenehmigung und zusätzlich einer wasserrechtlichen Erlaubnis, für deren Erteilung jeweils das Landratsamt zuständig ist. Das Genehmigungsverfahren ist im Gange. Durchgreifende Bedenken, die einer Genehmigung im Wege stehen, sind nicht ersichtlich.

 

 

V.

 

Das weitere Vorgehen ist wie folgt vorgesehen:

 

1.     Die Änderungsbaugenehmigung kann in Bälde erwartet werden.

 

2.     Der konkrete Antrag auf Förderung des Schutzhauses nach dem LEADER-Programm der EU kann gestellt werden, wenn und sobald das Land Baden-Württemberg über den Antrag auf Ausweisung einer Gebietskulisse „Schwäbische Limesregion“ positiv entschieden haben wird. Vorsorglich wird der Antrag bereits jetzt vorbereitet. Mit einer Entscheidung des zuständigen Ministeriums kann etwa im November 2007 gerechnet werden.

 

3.     Nach einer positiven Entscheidung über den konkreten Förderantrag kann mit der Durchführung einer beschränkten Ausschreibung begonnen werden. Von erheblicher Bedeutung ist, dass die Ausschreibung der Bauarbeiten frühzeitig durchgeführt und abgeschlossen werden kann. Nur so kann erreicht werden, dass die Preise der Bieterfirmen nicht allzu sehr ansteigen.

 

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Insgesamt kann gesagt werden, dass das Vorhaben des Baus eines Schutzhauses für das Limestor Dalkingen verwirklicht werden kann, wenn das Land Baden-Württemberg über die Ausweisung einer Gebietskulisse „Schwäbische Limesregion“ positiv entscheidet und einen Zuschuss nach dem „LEADER“ gewährt. Nur dann kann der bisher nicht gedeckte Betrag in Höhe von 900.000,-- bis 1 Million Euro soweit verringert werden, dass der Restbetrag vom Ostalbkreis geschultert werden kann.

 

Dankbar wird die bislang geleistete finanzielle Unterstützung aus den Stiftungen des Landes und der Dankmalpflege hervorgehoben. Das enorme öffentliche Interesse an der Erhaltung des Limestors in Dalkingen kommt dadurch eindrücklich zum Ausdruck.

 

 

Anlagen

Anlagen

 

6

 


 

 

Sichtvermerke

 

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Langer


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Dezernat II

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Hubel

Landrat

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Pavel