Bürgerinformationssystem

Vorlage - 107/07  

 
 
Betreff: Bericht über Maßnahmen der Landkreisverwaltung zur Energieeinsparung und CO2-Minderung
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Gebäudemanagement   
Beratungsfolge:
Kreistag Kenntnisnahme
24.07.2007 
Sitzung des Kreistags zurückgestellt   
16.10.2007 
Sitzung des Kreistags zur Kenntnis genommen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Kenntnisnahme

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Einleitung:

 

Sowohl die ständig steigenden Energiepreise, als auch die Problematik des Treibhauseffekts - vor allem durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe und die daraus resultierenden Emissionen von Kohlendioxid (CO2  ) und weiterer schädlicher Gase - stellen sowohl die Bürger, als auch öffentliche Verwaltungen und Unternehmen zunehmend vor große Probleme.

 

Deshalb legt die Landkreisverwaltung größten Wert darauf, ihre Gebäude umweltschonend und kostenbewusst zu betreiben. Zu diesem Zweck wurde frühzeitig eine Strategie entwickelt, durch die - unter Einsatz entsprechender Investitionen - dem Ziel der Energieeinsparung bestmöglich Rechnung getragen wird. Im Folgenden wird im Einzelnen - getrennt nach Gebäuden - dargestellt, welche Maßnahmen ergriffen und welcher Nutzen erreicht wurde.

 

Insbesondere soll damit auch aufgezeigt werden, dass der Ostalbkreis in seinen Gebäuden in den letzten Jahren schon zahlreiche energetische Maßnahmen ergriffen hat, die andernorts erst jetzt in Angriff genommen werden.

 

 

Kapitel I

Energetische Maßnahmen in den letzten 10 Jahren

 

 

1.   Kreisberufsschulzentrum Aalen

 

 

Kreisberufsschulzentrum Aalen (auf nahezu allen Dächern sind
 Photovoltaik-Anlagen installiert)

 

a)   Beleuchtungsoptimierung

Der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung hat am 10.02.1998 ein Energiekonzept beschlossen, welches in einer 1. Stufe den Einbau von Präsenzmeldern und leuchtstärkeren Leuchtstoffröhren in den Kreisschulen vorsah, wodurch eine Reduzierung der Brenndauer als auch der Leuchtstoffröhren erreicht werden konnte. Die Kosten zur Umsetzung der o. g. baulichen Maßnahme im Jahr 1998 betrugen 150.000 €.

 

Vor der Umsetzung dieser Maßnahme lag der Stromverbrauch bei 1.030.540 
KWh für ca. 34.000 m² Grundfläche. Inzwischen wurde die Gesamtfläche um ca. 10.800 m² durch die Erweiterung des Gebäudebestandes (Justus-von-Liebig-Schule, Cafeteria) erhöht. Der Zuwachs von ca. 30 % der Gesamtfläche führte gegenüber 1997 im Jahr 2006 jedoch lediglich zu einem Anstieg des Stromverbrauches um nur 16 % auf 1.197.787 KWh, obwohl neben der Beleuchtung die Anzahl der Geräte mit Stromverbrauch (insbesondere PC-Ausstattung) deutlich zugenommen hat.

 

Dieser deutlich reduzierte Anstieg des jährlichen Gesamtstromverbrauches ist durch die Einsparungen aus der Optimierung der Beleuchtung erzielt worden.

 

Die Investitionskosten von 150.000 € stehen einer jährlichen Stromverbrauchsreduzierung von ca. 375.000 KWh gegenüber. Dies führt seit diesem Zeitpunkt zu jährlichen Einsparungen von 56.000 € (entspricht 448.000 € seit der Beleuchtungsoptimierung im Jahr 1998).

b)   Einzelraumregelung

Bereits 1998 wurden die Räume mit einer Einzelraumregelung ausgestattet. Über eine Gebäudeleittechnik sind die einzelnen Räume zentral in Abstimmung der Nutzung zu regeln. Mit Hilfe der modernen EDV-Technik können raumweise die Tages-, Nacht- und Wochenendtemperaturen und Schaltzeiten geregelt werden. Diese Absenkung der Raumtemperaturen in Abstimmung auf die Nutzung führte zu folgender Heizenergieeinsparung:

 

Jahr 1995:                                                                   5.210.869 KWh

Jahr 2006:                                                                   3.667.470 KWh

 

      (Zahlen für 2006 unter Berücksichtigung der Erweiterung von ca. 10.800 m² Grundfläche (Justus-von-Liebig-Schule + Cafeteria)).

 

Die Investitionskosten für den Einbau der Einzelraumregelung in das Gebäude betrugen 315.000 €. Hierdurch können 33.000 € pro Jahr an Heizungsenergiekosten eingespart werden. Die Investition wird sich innerhalb von 10 Jahren amortisieren. Die Umwelt wird jährlich von 180 t CO2 entlastet.

 

          Über dieses EDV-Programm können die Hausmeister täglich die Temperaturen
 in den Klassenzimmer abrufen und steuern.

 

c)  Lüftungsoptimierung

Im Gebäudebestand des Kreisberufsschulzentrums Aalen wurden die 5 Lüftungszentralen über den Werkstätten und der Schulgebäude als Ersatz für die veraltete Technik mit neuen Drehzahl-frequenzgeregelten Ventilatoren ausgestattet. Die Unterhaltskosten für Reparaturen der bisherigen flügelverstellbaren Lüftungsräder verursachten Kosten von 20.000  im Jahr. Die Luftbefeuchter wurden wegen der großen Verkeimungsgefahr und die dadurch laufend entstehenden Kosten ersatzlos demontiert. Alle Filtergehäuse und Einsätze wurden auf Standardgrößen umgerüstet, um die Folgekosten der Reparaturen und Wartungen auf den minimal möglichen Stand zu bringen. Durch die gleichzeitig optimierte Gebäudeleittechnik für die Bestandsgebäude kann die Störungssuche und -beseitigung vom Hausmeisterdienst überwacht werden. Durch die Verbindung mit der Heizungseinzelraumregelung ist dieses System vom Nutzer sehr gut auf die jeweiligen Anforderungen ohne Einschaltung von Fachfirmen einzujustieren. Die Wartungskosten konnten dadurch um die Hälfte reduziert werden (Wartungskosten bei der bisher vorhandenen pneumatischen Raumregelung ca. 10.000 €).

Der Stromverbrauch der Lüftungsanlagen konnte durch den Umbau um ca. 10 % reduziert werden.

 

d)  Wärmedämmmaßnahme auf den Flachdächern

     Über mehrere Jahre wurde durch die notwendige Sanierung der Flachdächer beim Kreisberufsschulzentrum Aalen eine zusätzliche Dämmung auf die Dachflächen (18.000 m²) aufgebracht.

 

e)  Für die Vermietung der Dächer des Kreisberufsschulzentrums Aalen und des Kreisberufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd zur Aufstellung von Photovoltaikanlagen erhält der Landkreis jährlich Mieteinnahmen von ca. 15.000 €. Die jährliche Minderung der CO2-Emmission beträgt 220 t. Auf den Dächern in Aalen ist eine PV-Leistung von 413 KWpeak installiert worden.
 

 

2. Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd

 

 

   Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd

 


a)   Beleuchtungsoptimierung

      Im Jahr 1998 wurden im Rahmen des bereits erwähnten Energiekonzepts neue lichtstärkere Leuchtstoffröhren und Präsenzmelder eingebaut und dadurch jede 2. Leuchtstoffröhre entfernt. Die Gesamtinvestitionskosten betrugen 100.000 €. Über diese Maßnahme wurde der jährliche Stromverbrauch um 210.000 KWh reduziert. Die bisherige jährliche Stromkostenreduzierung von ca. 31.000 € erbrachte innerhalb der letzten 8 Jahre eine Ersparnis von 248.000 €.

 

      Durch diese Verbesserung wurde eine Verringerung des CO2-Ausstosses um 130 t erzielt.

b)   Drehzahlsteuerung Lüftung

      Die Lüftungsanlage ist mittlerweile drehzahlgesteuert. Dies führte zu einer 10%igen Reduzierung des Stromverbrauchs.

 

c)   Maximumüberwachungsanlage

Wenn der Stromverbrauch bestimmte Verbrauchswerte übersteigt, drosselt diese Anlage den Stromverbrauch z. B. von Lüftungsanlagen. Der Stromlieferungsvertrag für das Berufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd sieht einen Stromleistungspreis für die höchste Stromleistung vor, die in einem Monat irgendwann verbraucht worden ist.

d)   Dachsanierung Altbau

Auf die Dachflächen des Altbaus wurde im Zuge der notwendigen Dachsanierung eine zusätzliche Dämmung aufgebracht, sodass Heizenergie eingespart werden konnte.

 

e)   Auf den Dächern des Berufsschulzentrums Schwäbisch Gmünd wurden PV-Anlagen mit einer Leistung von 528 KWpeak installiert.

 

 

 

      Stromverbrauch Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd         

                                                                                                                  

                         Verbrauch                       Fläche BSZ GD                      Kosten

Jahr 1997          1.328.668 KWh                26.000 m²                   177.756,10 €

Jahr 1998          1.317.088 KWh                28.000 m²                   166.312,53 €

Jahr 1999          1.168.532 KWh                28.000 m²                   137.889,16 €

Jahr 2000             937.794 KWh               28.000 m²                     98.703,21 €

Jahr 2001             854.305 KWh               28.000 m²                     90.140,48 €

Jahr 2002             999.817 KWh               31.000 m²                   114.639,86 €

Jahr 2003          1.047.376 KWh                31.000 m²                   124.451,86 €

Jahr 2004          1.049.856 KWh                31.000 m²                   135.659,70 €

Jahr 2005          1.031.148 KWh                31.000 m²                   136.090,61 €

      Jahr 2006          1.070.170 KWh                31.000 m²                   156.424,42 €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus dieser Aufstellung ist erkennbar, dass durch die dargestellten Maßnahmen trotz gestiegener Gebäudefläche (+ 19 %) sowohl der Verbrauch als auch die Kosten gesenkt werden konnten (-19,5 % bzw. -12,4 %).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Kreisberufsschulzentrum Ellwangen

 

 

Kreisberufsschulzentrum Ellwangen

 

 

a)   Beleuchtungsoptimierung

Im Jahr 1998 wurden auch im Berufsschulzentrum Ellwangen die genannten Verbesserungen ausgeführt. Die Umsetzung kostete 50.000 €. Mit dieser Verbesserung wird eine jährliche Ersparnis von ca. 15.000 € erzielt (135.000 € Ersparnis in neun Jahren).

b)   Einbau einer Holzhackschnitzelheizung

Im Zuge der Baumaßnahmen des ersten Bauabschnittes der Erweiterung beim Kreisberufsschulzentrum Ellwangen wurde, da die vorhandenen 25 Jahre alten Gaskessel erneuerungsbedürftig waren, eine moderne Holzfeuerungsanlage erstellt. Die Verwendung von Holz - als heimischem Energieträger - ist in vielerlei Hinsicht vorteilhaft, insbesondere hinsichtlich des geringen CO2 -Ausstoßes bei der Verbrennung. Dieser Brennstoff fügt sich als nachwachsender Rohstoff in die ökologische Bilanz ein und ersetzt die fossilen endlichen Energieträger. Die geringeren Brennstoffkosten beeinflussen die jährlichen Energiekosten dieses Gebäudes.

 

      Die Anlage wurde 2003 für 640.000 € eingebaut. Es wird von einer 20-jährigen Betriebsdauer ausgegangen. Bei einer jährlichen Einsparung bei der Heizwärmeversorgung von ca. 125.000 € wird sich diese Investition innerhalb von 6 Jahren amortisieren. Die Umwelt wird jährlich allein durch diese Maßnahme von 300 t CO2 entlastet.

 

      In der Folge weiterer energetischer Verbesserungen wurden Einzelraumregler eingebaut. Über diese raumweise Regelung des Wärmebedarfes ist, in Abstimmung mit der Nutzung der verschiedenen Räume, eine gezielte Steuerung und Anpassung der Versorgung mit Wärme möglich.

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


               Holzhackschnitzelheizung im Kreis-

               berufsschulzentrum Ellwangen

 

 

 

 

 

c)   Einbau Niedertemperaturgaskessel

      Im Zuge des Einbaus der Holzhackschnitzelanlage wurde zusätzlich für die Spitzenlastabdeckung und um die Versorgungssicherheit zu garantieren, der alte Gaskessel ausgebaut und ein Niedertemperaturgaskessel eingebaut.

       

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4. Landratsamt Aalen

 

 

    Landratsamt Aalen

 

 

a)   Beleuchtungsoptimierung

Durch die Optimierung der Beleuchtung im Landratsamt konnte ohne einen Investitionsaufwand eine Kosteneinsparung von 5.400 € pro Jahr erreicht werden, indem die Anzahl der Leuchtstoffröhren reduziert und ein optimales Spektrum der Lichtfarbe verwendet wurde. Seit dem Jahr 1998 ergeben sich aus dieser Maßnahme Einsparungen bei den Stromkosten von 43.200 €. Es wird eine CO2-Einsparung von 8.000 kg erzielt.

 

b) Verbesserte Regulierung der Heizungsanlage

Durch die Einführung einer ständigen Zählerstandserfassung ergeben sich wichtige Informationen für die Einstellung der neu eingebauten Programmieroberfläche, um eine verbesserte Regulierung der Heizungsanlage zu erreichen.

 

c)  Konsequente Beschaffung energieeffizienter Elektrogeräte

Vom Geschäftsbereich IuK wird bei der Ausstattung von EDV-Arbeitsplätzen darauf geachtet, dass nur noch Flachbildschirme eingesetzt werden, die im Betrieb einen Strombedarf von höchstens 20 W haben. Diese Anforderungen gelten auch bei der Ersatzbeschaffung für die bisherigen Röhrenmonitore, die 120 W verbrauchen. Überdies werden in regelmäßigen Abständen die Mitarbeiter zur sparsamen Verwendung von Energie aufgerufen.

 

5. Jagsttalschule Westhausen

 

    Jagsttalschule Westhausen

 

a)   Wärmerückgewinnung

      Für den Bereich des Hallenschwimmbades wurde 1999 zur Reduzierung der Kondenswasserbildung an den transparenten Bauteilen und den betonierten Gebäudeteilen für 40.000 € eine Wärmerückgewinnungsanlage eingebaut. Neben der Reduzierung der Luftfeuchtigkeit in den Räumen wurden dadurch seither 110.000 KWh Heizenergie im Jahr eingespart. Dies erbrachte bei einer jährlichen Kosteneinsparung von 9.000 € in den letzten 7 Betriebsjahren eine Ersparnis von 63.000 €. Durch die Reduzierung der Luftfeuchtigkeit wurde überdies ein besseres Raumklima im Hallenbadbereich erreicht.

b)   Einbau Gas-Blockheizkraftwerk

      Im Jahr 2002 wurde im Zuge der Erneuerung der Heizanlage ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk eingebaut. Über diese Kraft-Wärme-Kopplung wird die Abwärme des Motors (dies entspricht 60 % des eingesetzten Gases) als Gebäudeheizung genutzt. 30 % der eingesetzten Energie werden in das Stromnetz der Schule eingespeist. Dadurch erhält man eine 90 %-Nutzung des fossilen Primärenergieträgers. Die Kosten für die Installation der Anlage betrugen 150.000 €. Seither liegt eine beträchtliche jährliche Ersparnis bei den Stromkosten von 32.000 € vor. Die Investition hat sich somit im Jahr 2007 amortisiert und wird noch voraussichtlich mindestens 15 Jahre in Betrieb sein.

Blockheizkraftwerk-Prinzip

 

 

c)   Beleuchtungsoptimierung

      In der Jagsttalschule Westhausen wurde in der Turnhalle und im Hallenbad durch Einbau von Präsenzmeldern und Auswechseln bzw. Entfernen von Leuchtstoffröhren Strom eingespart, dies führte zu einer Verringerung des Stromverbrauchs (Investition 1.000,- €, jährliche Ersparnis 300,- €).

 

d)   Wärmedämmmaßnahmen Dachfläche

      Außerdem wurde ein Teil des Daches saniert und gleichzeitig eine zusätzliche Dämmung aufgebracht, wodurch der Heizenergiebedarf gesenkt wird.

 

 

Kapitel II

Energieeffizienz bei Neubauvorhaben

 

In den Gebäuden, die der Ostalbkreis in den letzten Jahren gebaut oder angemietet hat, wurde darauf geachtet, dass die Bewirtschaftungskosten insbesondere in energetischer Hinsicht beeinflussbar sind und damit möglichst niedrig gehalten werden. Bei den im Folgenden erwähnten, in den letzten fünf bis sieben Jahren gebauten oder sanierten Gebäuden wurden nicht nur die Auflagen der Energieeinsparverordnung erfüllt (die Energieeinsparverordnung löste die Wärmeschutzverordnung zum 01.02.2002 ab), sondern diese Gebäude weisen einen spezifischen Heizwärmebedarf von 40 - 70 KWh/m²/a (Niedrigenergiehaus-Standard) auf.

 

 

1. Neubau Justus-von-Liebig-Schule Aalen

 

 

          Neubau der Justus-von-Liebig-Schule, Aalen

 

 

Das EG und das 1. OG wurden entsprechend der Vorgaben der aktuellen Energieeinsparverordnung mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen. Das 2. und 3. OG sind mit einer Aluminium-Glasfassade umschlossen, so dass sich gegenüber den bisherigen Berufsschulbauten ein deutlich niedrigerer Heizverbrauch pro m² ergibt.

 

 

 

Heizverbräuche im Jahr 2006:

 

Justus-von-Liebig-Schule:                      557.500 KWh bei 9.500 m²=   58,6 KWh/m²

Berufsschulzentrum Aalen - Altbau:   2.971.510 KWh bei 34.000 m²=   87,4 KWh/m²

 

Dadurch ergeben sich folgende Heizkosten pro m² im Jahr 2006:

Justus-von-Liebig-Schule:        3,72 €

Altbau:                                 5,36 €

 

Im Übrigen ergeben sich auch deutlich niedrigere Wasser- und Abwasserkosten, da beim Neubau die Toilettenspülung und die Bewässerung der Außenanlage mit Regenwasser erfolgt.

 

Wasserverbräuche im Jahr 2006:

 

Bestand und Turnhalle:           4.879 m³ bei 34.000 m²

Justus-von-Liebig-Schule:        922 m³ bei 9.500 m²

 

Auf der gesamten Dachfläche der Justus-von-Liebig-Schule wurde eine Photovoltaik-Anlage angebracht.

 

 

2. Generalsanierung Landratsamt Schwäbisch Gmünd, Oberbettringer Straße (Hardt)

 

 

             Gebäude Oberbettringer Straße 166, Schwäbisch Gmünd

 

 

Auch bei der Generalsanierung der Dienststelle Schwäbisch Gmünd (Oberbettringer Straße) wurde die Gebäudehülle mit einem Wärmedämm-Verbundsystem versehen.

 

Dementsprechend ergeben sich minimierte Heiz-Verbrauchswerte:

 

Jahr 2006:                            138.413 KWh bei 3.561 m²  =       38,87 KWh/m²/a

 

Zum Vergleich: Sogar die neuen Verwaltungsgebäude Sebastiansgraben 34 in Ellwangen und Bahnhofstraße 50 in Aalen verfügen mit 104.593 KWh und 122.888 KWh (Verbrauch 2006) über einen ungefähr ähnlich niedrigen Verbrauch. Trotz seines Alters ist das Gebäude „Oberbettringer Straße“ somit in energetischer Hinsicht auf einem hervorragenden Stand.

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Aufstockung und Erweiterung Berufliches Gymnasium im
Kreisberufsschulzentrum Ellwangen

 

 

Der Erweiterungsbau - Bauabschnitt 1 - wurde mit zweischaliger Mauerwerkskonstruktion mit innenliegender Kerndämmung ausgeführt. Die Aufstockung erfolgt als Stahlrahmenkonstruktion mit einer Sandwichvorsatzschale. Dieses Gebäude liegt mit einem Jahresheizwärmebedarf von 60 KWh/m²/a ebenfalls im Niedrigenergiebereich. Über die großzügige Verglasung wird eine passive Nutzung der Sonnenenergie ermöglicht. Ebenso wurde großer Wert auf die Winddichtigkeit gelegt.

 

 

 

           Aufstockung Berufliches Gymnasium im Kreisberufsschulzentrum Ellwangen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4. Erweiterungsbau Jagsttalschule Westhausen

 

Ende des Jahres 2001 wurde der Erweiterungsbau der Jagsttalschule Westhausen fertiggestellt. Der Gesamtgasverbrauch der Jagsttalschule sank durch die Maßnahmen in Kapitel I. 5. a und b von 1996 1.142.130 KWh, im Jahr 2006 auf 1.032.526 KWh.

 

 

             Erweiterungsbau Jagsttalschule Westhausen

 

 

 

5. Anmietung von Gebäuden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


  Obere Straße 13, Ellwangen                    Sebastiansgraben 34, Ellwangen

 

Auch bei der Anmietung von Gebäuden wurde darauf geachtet, nur Objekte mit niedrigen Verbrauchswerten und zukunftsfähigen Heizungen anzumieten, um die stark steigenden Energiepreise zu umgehen und die Emissionen so gering wie möglich zu halten. Beispielhaft hierfür ist das Gebäude Sebastiansgraben 34 in Ellwangen (Heizverbrauch ca. 104.593 KWh; Heizkosten bei 1.540 m² Nutzfläche: 5.947,29 € im Jahr 2006, Heizkennzahl 2006: 67,9 KWh/m²/a) oder das alte Landratsamtsgebäude Obere Straße 13 in Ellwangen, welches auf Betreiben des Landkreises im Zuge einer PPP-Maßnahme angemietet und mit einer Holzpellet-Anlage ausgestattet wurde. Nach Abschluss der Evaluierung der Verwaltungsreform wird die Landkreisverwaltung entsprechend dem Auftrag des Kreistags eine Konzeption über die künftige räumliche Unterbringung der einzelnen Dienststellen vorlegen. Bei damit verbundenen baulichen Maßnahmen werden energetische Belange selbstverständlich berücksichtigt.

 

 

Kapitel III

 

Organisatorische Maßnahmen zur Energieeinsparung

 

a)  Zum Beginn des Jahres 2007 wurde eine ständige Zählerstandserfassung der Verbräuche von Gas, Fernwärme, Holzhackschnitzel, Strom und Wasser sowie Abwasser in allen Liegenschaften des Ostalbkreises eingeführt.

Programm zur Zählerstandserfassung

 

 

b)  Im Frühjahr besuchten alle Hausmeister eine halbtägige Schulung im EnergiekompetenzPLUS in Böbingen zum Thema Heizkosteneinsparung und Schimmelvermeidung in öffentlichen Gebäuden.

 

c)  Ab dem Haushaltsjahr 2007 wurde ein Deckungskreis des Gebäudemanagements der Gruppen 5000 (Bauunterhalt), 5300 (Miete und Pachten), 5400 (Bewirtschaftung) geschaffen, so dass Einsparungen bei den Bewirtschaftungskosten eine Erhöhung bei den sehr knapp bemessenen Bauunterhaltungsansätzen (Anlage 5 zum Haushaltsplan 2007) ermöglichen.

 

 

Zusammenfassung

 

Fasst man alle größeren Investitionen zur Energieeinsparung der letzten Jahre zusammen, ergibt sich ein Gesamtaufwand von 1.445.000 €. Dadurch konnten pro Jahr 1.779.000 KWh eingespart werden; dies führt zu einer jährlichen CO2-Einsparung von 1.187 t. Zum Vergleich: der durchschnittliche Jahrestrombedarf eines Vier-Personen-Haushalts beläuft sich auf 4.430 KWh und verursacht 2,7 t CO2. Somit konnte eine CO2-Verminderung erreicht werden, die dem CO2 -Ausstoß von umgerechnet 440 Vier-Personen-Haushalten entspricht.

 

 

Objekt

Investitions-kosten
(einmalig)

Jährliche Einsparung €

Prognostizierte Einsparung über 10 Jahre €

Jährliche Einsparung
CO2

BSZ Aalen

Beleuchtungsoptimierung

Einzelraumregelung

 

150.000

315.000

 

56.000,-

33.000,-

 

560.000,-

330.000,-

 

240 t

180 t

BSZ Schwäbisch Gmünd

Beleuchtungsoptimierung

 

100.000

 

31.000,-

 

310.000,-

 

130 t

BSZ Ellwangen

Beleuchtungsoptimierung

Einbau Holzhackschnitzelanlage

 

50.000

640.000

 

15.000,-

125.000,-

 

150.000,-

1.250.000,-

 

64 t

300 t

Jagsttalschule Westhausen

Wärmerückgewinnung Einbau Gas-Blockheizkraftwerk

40.000

 

150.000

9.000,-

 

32.000,-

90.000,-

 

320.000,-

25 t

 

240 t

Ostalbkreishaus

-

5.400,-

54.000,-

8 t

 

1.445.000

301.000

3.010.000

1.187 t

 

 

Aus dieser Zusammenfassung geht klar hervor, dass sich Investitionen zur Energieeinsparung in jeder Hinsicht lohnen - sowohl finanziell als auch im Dienste der Umwelt. Die Landkreisverwaltung ist sich hier ihrer Vorbildfunktion bewusst.

 

 

Bezug von Ökostrom

 

Es ist wichtig, durch geeignete Maßnahmen den Stromverbrauch so weit wie möglich zu senken, um Kosten zu sparen und die Umwelt von Treibhausgasen zu entlasten. Gleichzeitig muss jedoch auch geprüft werden, ob es zusätzlich möglich ist, einen Teil des verbleibenden Strombedarfs umweltfreundlich aus regenerativen Quellen zu decken. Die Landkreisverwaltung ist derzeit dabei, zusammen mit den regionalen Stromversorgern ein Konzept zu erarbeiten, wie durch den Einsatz von zertifiziertem Ökostrom ein zusätzlicher Nutzen für die Umwelt geschaffen werden kann. Da diese Abklärungen noch nicht ganz abgeschlossen sind, wird die Verwaltung zu diesem Thema dem Kreistag nach der Sommerpause gesondert berichten.

 

 

Ausblick

 

Wie oben ausgeführt werden alle Neubauvorhaben auch weiterhin konsequent unter Energieeinsparungsgesichtspunkten geplant und ausgeführt.

 

Der Einbau einer Holzpellet-Heizung in das Landratsamt Schwäbisch Gmünd, Haußmannstrasse 29, wurde mittlerweile vergeben. Die Förderzusage des Landes liegt ebenfalls vor. Zur nächsten Heizperiode wird diese umweltfreundliche Heizung in Betrieb gehen. Bisher wurden in diesem Gebäude ca. 40.000 l Heizöl pro Jahr verbraucht. Durch den Einbau der neuen Anlage mit dem regenerativen Energieträger Holz wird der CO2-Ausstoß um jährlich 120 t vermindert.

 

Des Weiteren erfolgt derzeit vom Geschäftsbereich Gebäudemanagement eine systematische Gebäudeerfassung, so dass daraus alsbald ein Maßnahmenkatalog mit vordringlichen energetischen Maßnahmen erarbeitet werden kann. Es ist absehbar, dass in den nächsten Jahren vor allem Maßnahmen zur Erhaltung der Gebäudesubstanz einzelner Verwaltungsgebäude der Landkreisverwaltung erforderlich werden. Dies betrifft vor allem die Heizungsanlage und das Dach des Landratsamtsgebäudes in Aalen, die Heizung im Berufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd sowie das Dach des Altbaus der Jagsttalschule. Alle Einzelmaßnahmen werden selbstverständlich mit den Ergebnissen der Evaluierung der Verwaltungsreform und der darauf aufbauenden Raumkonzeption abgestimmt.

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Die Kosten für künftige Maßnahmen werden jeweils im betreffenden Haushaltsjahr eingestellt.

 

 

Anlagen

Anlagen

 

     

 


 

 

Sichtvermerke

 

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Graser                   Langer


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Dezernat II

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Hubel

Landrat

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Pavel