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Vorlage - 105/07  

 
 
Betreff: Jahresabschluss der Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung mbH für das Geschäftsjahr 2006
Status:öffentlich  
Federführend:Stabsstelle Persönliche Referentin und Leiterin Diversity / Kliniken und Gesundheitsstrategie / Pressereferentin Beteiligt:Persönlicher Referent/GOA
Beratungsfolge:
Kreistag Kenntnisnahme
24.07.2007 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

  1. Der Kreistag nimmt den Jahresabschluss 2006 der GOA zustimmend zur Kenntnis.

  2. Der Kreistag ermächtigt Herrn Landrat Klaus Pavel in der Gesellschafterver-sammlung der GOA

    a)   den testierten Jahresabschluss zum 31.12.2006 mit einem Jahresüber-
          schuss von 657.793,07 € festzustellen und zu genehmigen,

    b)   dem Gewinnvortrag in Höhe von 657.793,07 € auf neue
          Rechnung zuzustimmen,

    c)   der Entlastung der Geschäftsleitung und des Aufsichtsrates für das
          Geschäftsjahr 2006 zuzustimmen.

Entsprechend dem Vorschlag des Aufsichtsrats der GOA ist die Firma Medicitreu GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Bad Wörishofen mit der Prüfung des Jahresabschlusses 2007 sowie der Prüfung nach § 53 HGrG durch die Gesellschafterversammlung zu beauftragen.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

1. Allgemeines

 

Das Geschäftsjahr 2006 schließen wir mit einem Jahresergebnis von 657.793,07 Euro ab. Trotz vieler Herausforderungen, die im Geschäftsjahr zu bewältigen waren, konnte ein positives Ergebnis zum 31. Dezember 2006 ausgewiesen werden.

 

Der Brand des Abfallzwischenlagers auf der Deponie Ellert zu Beginn des Ge­schäfts­jahrs 2006 stellte die größte Herausforderung dar. Die Räumung des Zwischen­lagers im Nachgang zur Brandbekämpfung verursachte enorm hohe Kosten, die das Jahres­ergebnis mit über 2 Mio. Euro stark negativ beeinflusst haben. Vor allem die hohen Entsorgungskosten in den Verbrennungsanlagen zu Beginn des Jahres 2006, die aufgrund der fehlenden Behandlungskapazitäten im Zuge des Starts der TASi zum 01. Juni 2005 zu diesem Zeitpunkt am Markt gegeben waren, sind für dieses große Defizit verantwortlich.

 

Damit die GOA auch weiterhin erfolgreich am Markt agieren kann, wurde am 18. Mai 2006 die Gewerbeabfallaufbereitungsanlage auf der Deponie Ellert mit einem Investitionsvolumen von 5,25 Mio. Euro ihrer Bestimmung übergeben. Damit kann gewährleistet werden, dass für den Gewerbeabfall im Ostalbkreis genügend Behand­lungskapazitäten zur Verfügung stehen. Durch die derzeitige Praxis, wonach unbehan­delter Abfall aufgrund von Gesetzeslücken wieder deponiert werden kann, hat die GOA eine weitere große Herausforderung zu meistern, damit die Gewerbeab­fall­aufbereitungsanlage das erhoffte Marktpotenzial erreicht und so zum Jahresergeb­nis positiv beitragen kann.

 

In diesem Zusammenhang hat die GOA die Übertragung des Gewerbeabfalls einschließlich Erdaushub- und Bauschuttentsorgung vom Ostalbkreis auf die GOA zum 01. Januar 2008 beim Regierungspräsidium Stuttgart beantragt. Damit soll gewährleistet werden, dass die GOA in diesem Bereich im Rahmen ihrer gewerblichen Tätigkeit und mit den Instrumenten der Marktwirtschaft auf neue Gegebenheiten des Marktes rasch reagieren kann.

 

Mit der Neuausschreibung des DSD-Vertrags für die Jahre 2008 bis 2010 besteht für die GOA die Möglichkeit auch in diesem Segment wieder als direkter Vertragspartner von DSD agieren zu können. Dadurch soll ein weiterer Beitrag zur Arbeitsplatzsicher­heit erfolgen.

 

Der Kreistag des Ostalbkreises und die GOA sind ständig bemüht die Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger zu optimieren. Mit der Einführung des Identsystems zum 01. Januar 2007 konnte eine weitere Serviceverbesserung erreicht werden. Die Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit die Restmülltonne je nach Bedarf (2-wöchentlich oder 4-wöchentlich) zur Abfuhr bereitzustellen, ohne Banderolen erwerben zu müssen. Die Abrechnung erfolgt ohne größeren Aufwand für die Bürgerinnen und Bürger halbjährlich, wobei nicht in Anspruch genommene Leerung, die vorausbezahlt wurden, erstattet werden.

 

Der Aufsichtsrat wurde im Geschäftsjahr ständig und zeitnah über den allgemeinen Geschäftsverlauf durch die Geschäftsleitung informiert. Alle Entscheidungen, die in seine Zuständigkeit fallen, wurden vom Aufsichtsrat umfassend beraten und die anstehenden Beschlüsse gefasst.

 

Der Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - wurde unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichts, unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, geprüft. Ferner wurden die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und die wirtschaftlichen Verhältnisse nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz geprüft.

 

Der Jahresabschluss und der Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2006 wurden dem Aufsichtsrat von der Geschäftsleitung vorgelegt.

 

Im Namen des Aufsichtsrats danke ich der Geschäftsführung sowie den Mitarbeite­rinnen und Mitarbeitern für die geleistete Arbeit.

 

2. Das Geschäftsjahr 2006

 

2.1. Umsatz- und Auftragsentwicklung

 

Der Umsatz lag im Berichtsjahr mit 36.641 T€ um  6,3 % über dem Vorjahresniveau. Dies ist vor allem auf eine deutliche Umsatzsteigerung des Bereichs Gewerbeabfälle zurückzuführen.

 

Der Umsatzanteil des Ostalbkreises reduzierte sich auf 53,2 % (VJ 56,7 %)

 

2.2 Investitionen

 

Das Investitionsvolumen belief sich auf 3.949 T€ (geplant 8.695 T€). Aufgrund ausstehender Genehmigungen konnte ein Teil der geplanten Investitionen noch nicht realisiert werden.

 

2.3. Finanzierungsmaßnahmen

 

Zur Finanzierung der Investitionen wurden kurzfristige Bankkredite aufgenommen. Die Zinssicherung erfolgte über den im Jahr 2000 abgeschlossenen Zinsswap über 2.301 T€ sowie über einen neuen Zinsswap in Höhe von 1.000 T€.

 

Die Gewinnausschüttung in 2006 von insgesamt 4 Mio. € belasteten naturgemäß  die Liquidität entsprechend.

 

2.4 Personal- und Sozialbereich

 

Die Zahl der Mitarbeiter (ohne Aushilfen und Auszubildende) hat zum Ende des Berichtsjahres 215 (Vj. 215) betragen und ist somit gleichgeblieben. Zum Ende des Berichtsjahres wurden 13 (Vj. 12) junge Menschen in den Berufen Bürokaufleute, Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Kfz-Mechatroniker ausgebildet. Weitere 118 Mitarbeiter waren als Aushilfen auf den Wertstoffhöfen und saisonal für die Betreuung der Grünmüllcontainer beschäftigt.

 

Für die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter wurden rund 39 T€ (Vj. 44 T€) aufgewendet. An den insgesamt 52 Schulungsveranstaltungen, davon 13 vorgeschriebene Schulungen nach der Entsorgungsfachbetriebeverordung, haben insgesamt 185 Mitarbeiter (davon 81 Mitarbeiter an den Pflichtschulungen) teilgenommen.

 

Die Krankheitsquote im gesamten Unternehmensbereich ist mit 4,59 % im Berichtsjahr etwa gleich niedrig wie im Vorjahr (4,78 %). Es haben sich insgesamt 29 Arbeitsunfälle (Vj. 19) ereignet, die zusammen 306 Ausfalltage (Vj. 213) zur Folge hatten.

 

2.5 Sonstige Vorgänge im Geschäftsjahr

 

Die GOA beteiligte sich zum 1.1.2005 an der Wolfgang Sing Schutz- und Sicherheitsdienst Geld- und Werttransporte GmbH mit Sitz in Aalen mit einem Anteil von 100 %.

 

Es ist erfreulicherweise gelungen, weitere Kunden im Bereich der Banken zu gewinnen. Der Bereich Bewachung soll zukünftig stärker forciert werden.

 

3. Lage des Unternehmens

 

3.1 Vermögenslage

 

Das Eigenkapital verminderte sich zum 31.12.2006 um die Gewinnausschüttung in Höhe von 4 Mio. € saldiert mit dem Jahresüberschuss 2006 in Höhe von 658 T€ auf 5,161 Mio. €.

 

Der Deckungsgrad B (herangezogen wurden alle langfristig abgeschlossenen Darlehen + 50 % der Rückstellungen) beträgt 95,1 % (Vorjahr 103,8 %). Im Geschäftsjahr 2007 soll diese Kennziffer wieder über die 100%-Marke steigen.

 

Die Abschreibungen erfolgen grundsätzlich linear. Generell wird die amtliche AfA-Tabelle zugrund gelegt. Bei in der AfA-Tabelle nicht aufgeführten Anlagegütern werden Aussagen der Lieferanten und anderer Fachleute für die Nutzungsdauer herangezogen. In wenigen Ausnahmefällen wurde, abweichend von der linearen AfA, mengenmäßig bezogen auf das Verfüllvolumen der Deponien, abgeschrieben. Um der zu erwartenden Verschleißentwicklung kostenmäßig entgegenzuwirken, wurde bei einer Neuanlage der Abschreibungsverlauf hierzu divergent gewählt.

 

3.2 Finanzlage

 

Die Liquidität 1. Grades in Höhe von 3 % (Vj. 63,3 %) sank gegenüber dem Vorjahr aufgrund der Gewinnausschüttungen und des durch den Brandschaden unbefriedigenden Cashflows. Die Liquidität 2. Grades beträgt 73,4  (Vj. 126,3 %)

 

Für die Berechung der Liquiditätskennzahlen wurden für die kurzfristigen Verbindlichkeiten, die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen, die sonstigen Verbindlichkeiten ohne KfW-Tilgungsanteil sowie 50 % der Rückstellungen herangezogen.

 

Die Anlage der liquiden Mittel erbrachte Zinserträge in Höhe von 32 T€. Der Cashflow (Gewinn nach Steuern + AfA) beträgt 4.352 T€ (Vj. 4.739 T€).

 

3.3 Ertragslage

 

Ergebnis des laufenden Betriebs                             4.128 T€

Sonstige betriebliche Aufw./Erträge                        342 T€

Finanzergebnis                                                           - 1.095 T€

                                                                                        __________

Außerordentliche Aufwendungen                      - 2.250 T€

Steuern vom Einkommen und Ertrag                  -    467 T€

_____________________________________________________

 

Jahresüberschuss                                                               658 T€

 

Ein größerer Brand des Abfallzwischenlagers im Januar 2006 belastete das außerordentliche  Ergebnis aufgrund der erhöhten Entsorgungskosten um 2,1 Mio. €.

 

Nach erfolgter Abnahme der neuen Gewerbeaufbereitungsanlage (GAA) am 28. April 2006 , konnte die Anlage im 2-Schicht-Betrieb ihre volle Leistung unter Beweis stellen. Nachdem die vorhandenen Zwischenlager abgebaut waren, zeigte sich bald, dass durch Marktveränderungen der Inputstrom unter den möglichen Verarbeitungsmengen lag. Neben erhöhten Anlaufkosten belastete auch die Nichtauslastung der GAA das Ergebnis deutlich höher als geplant. Aufgrund dieser negativen Einflüsse ist die Umsatzrendite vor Steuern und vor außerordentlichen Aufwendungen mit 9,4 % als zufriedenstellend zu bezeichnen.

 

Die übrigen Bereiche konnten weiter optimiert werden und lieferten ihren Beitrag zu dem positiven Gesamtergebnis.

 

4. Ausblick

 

Durch die zu erwartende weitere Konzentration im Entsorgungssektor muss in Kooperation mit anderen mittelständisch geführten Entsorgungsbetrieben eine enge Zusammenarbeit und eventuelle Aufgabenteilung gesucht werden. In diesem Zusammenhang muss alles daran gesetzt werden, eine zusätzliche Wertschöpfung bei der GOA zu erzielen. Dies führt dann auch dazu, Arbeitsplätze in der Region zu schaffen bzw. zu sichern.

 

Zum 1. Januar 2008 beabsichtigt die GOA die Entsorgungspflicht für Gewerbeabfälle einschließlich der Erdaushub- und Bauschuttentsorgung zu übernehmen. Auch wenn dadurch zunächst zusätzliche Kosten für die GOA entstehen, wird das mittel- und langfristige Entwicklung- und Ertragspotenzial positiv eingeschätzt.

 

Die Einsammlung von LVP und Altglas im Ostalbkreis wird von der DSD in 2007 für die Jahre 2008 bis 2010 neu ausgeschrieben werden. Die GOA wird sich an den Ausschreibungen beteiligen. Aufgrund der bisherigen Ausschreibungserfahrung mit DSD sind die Chancen für einen Zuschlag an die GOA als offen einzuschätzen.

 

Für die kommenden Jahre 2007 und 2008 gehen wir von leicht steigenden Umsätzen und einer stabilen Ertragslage aus.

 

Die Bearbeitung neuer Geschäftsfelder bzw. die Neuausrichtung bestehender Geschäftsfelder (DSD, Papier, Gewerbeabfall) lassen die berechtigte Hoffnung zu, den gewerblichen Bereich auch zukünftig noch weiter erfolgreich ausbauen zu können.

 

5. Prüfung des Jahresabschlusses 2006

 

Das Büro Medicitreu KF GmbH hat zur Prüfung des Jahresabschlusses 2006 Folgendes aufgeführt:

 

Gegenstand, Art und Umfang der Prüfung

 

„Im Rahmen des uns erteilten Auftrags haben wir gemäß § 317 HGB die Buchführung, den nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften aufgestellten Jahresabschluss und den Lagebericht auf die Einhaltung der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften und der sie ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags geprüft.

 

Bei der Prüfung beachteten wir auftragsgemäß die Vorschriften des § 53 Abs. 1 Nr. 1 und 2 Haushaltsgrundsätzegesetz (HGrG) und die Grundsätze für die Prüfung von Unternehmen nach § 53 HGrG. Unsere Berichterstattung über die Erweiterung der Abschlussprüfung nach § 53 HGrG erfolgt unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards 720 in der Fassung vom 6. Oktober 2006 (vergl. Tz. 5 des Berichts und Anlage 10 zum Bericht).“

 

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

 

„Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung mbH (GOA) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

 

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung vorgenommen. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

 

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt

 

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“

 

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

keine

 

 

Anlagen

Anlagen

 

2

 


 

 

Sichtvermerke

 

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Kurz                             Roth

 

 


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Dezernat II

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Hubel

Landrat

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Pavel