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Vorlage - 077/07  

 
 
Betreff: Bezug von Öko-Strom für die Gebäude des Ostalbkreises
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Gebäudemanagement   
Beratungsfolge:
Kreistag Entscheidung
22.05.2007 
Sitzung des Kreistags zur Kenntnis genommen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Kenntnisnahme

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

Die Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“ hatte am 21.11.2006 anlässlich der Stellungnahmen der Fraktionen zur Einbringung des Haushaltsplans 2007 den Antrag gestellt, der Landkreis solle vor dem Hintergrund des Klimaschutzes zukünftig einen Anteil von 15 % seines Strombezugs aus Öko-Strom beziehen. Die Landkreisverwaltung wurde in diesem Zusammenhang gebeten, die Machbarkeit dieses Vorschlags zu prüfen und darzulegen, wie sie seither ihren Strom einkauft und ob durch Kooperationen mit Städten/Gemeinden oder anderen Landkreisen Kostensenkungen erreicht werden können.

 

Als grundsätzliche Information zum Thema Öko-Strom wird auf Anlage 1 verwiesen. Hinzuweisen ist insbesondere darauf, dass eine Norm oder gesetzliche Vorschrift für die Bezeichnung Öko-Strom derzeit nicht vorliegt. In Fachkreisen wird in der Regel eine dreistufige Klassifizierung vorgenommen, die sich insbesondere danach richtet, aus welchen Energiequellen der Strom gewonnen wird. Dabei darf - streng genommen - als ökologisch erzeugter Strom nur derjenige so bezeichnet werden, der aus Anlagen kommt, bei deren Betrieb keine endlichen Ressourcen verzehrt werden und die keine schädlichen Abgase oder Abwässer verursachen.

 

Der Ostalbkreis wendet für seine Gebäude jährlich ca. 600.000,- € brutto an Stromkosten auf; hierbei erfolgt der Abschluss von Stromlieferungsverträgen für alle Gebäude zentral durch den Geschäftsbereich Gebäudemanagement. Festzuhalten ist, dass die Landkreisverwaltung ihre Stromlieferungsverträge - je nach den zu versorgenden Gebäuden - mit den jeweiligen örtlichen Versorgern zu sehr günstigen Konditionen abschließen konnte.

 

Es gäbe die Möglichkeit der Beteiligung an der kommunalen Strombündelungsausschreibung des Gemeindetags Baden-Württemberg. In der Vergangenheit wurden stets die vom Ostalbkreis erzielten Preise mit den Ergebnissen dieser Bündelungsausschreibung verglichen. Hierbei stellte sich jedoch heraus, dass durch die gebündelte Ausschreibung des Gemeindetags keine günstigeren Preise hätten erzielt werden können. Aus diesem Grund hat sich der Ostalbkreis nicht an der kommunalen Strombündelungsausschreibung des Gemeindetags für den Zeitraum ab 1. Januar 2008 beteiligt.

 

Sowohl die intensive Marktbeobachtung durch den Geschäftsbereich Gebäudemanagement als auch Erfahrungen anderer Landkreise haben ergeben, dass sich bei einem Ersatz eines Stromliefervolumens von 15 % durch Öko-Strom für den Landkreis Mehrkosten in Höhe von ca. 13.500,- € bis 20.000,- € pro Jahr ergeben würden. Aus diesem Grund wurden von der Landkreisverwaltung bislang keine Überlegungen dahingehend angestellt, den vorhandenen Strommix zu verändern. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass sich in der Zukunft Veränderungen dahingehend ergeben, dass der Bezug von Öko-Strom in preislicher Hinsicht attraktiver wird. Deshalb wird der Geschäftsbereich Gebäudemanagement den Markt weiterhin sehr sorgfältig beobachten und seine Bezugsstrategie im Bedarfsfall anpassen.

 

 

 

 

Das Hauptaugenmerk der Landkreisverwaltung sollte darin liegen, den Stromverbrauch soweit wie möglich einzuschränken - jedes Kilowatt, das durch Umsetzung einer Einsparstrategie nicht benötigt wird, entlastet sowohl die Umwelt als auch den Haushalt des Ostalbkreises am effektivsten. Im Übrigen enthält der Strommix der Stromlieferanten im Ostalbkreis derzeit bereits einen Anteil an erneuerbaren Energiequellen von ca. 14 - 16 %.

 

Der Ostalbkreis hat bereits Maßnahmen ergriffen, um Strom selbst herzustellen. Beispielsweise wurde im Jahr 2002 bei der Jagsttalschule Westhausen ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen, in dem jährlich 250.000 Kilowatt Strom durch Kraft-Wärme-Kopplung gewonnen werden. Nicht zu vergessen sind auch die verpachteten Dachflächen der Kreisberufsschulzentren Aalen und Schwäbisch Gmünd: Ab dem Jahr 2006 liefern hier Photovoltaikanlagen jährlich ca. 800.000 Kilowatt Öko-Strom. Der Ostalbkreis erhält einen Anteil in Höhe von 4 % des jährlich erzielten Stromertrags erstattet (Höhe: derzeit jährlich 16.000 €).

 

Weitere Einzelheiten hierzu sind dem Energiebericht der Landkreisverwaltung (Vorlage Nr. 151/06) zu entnehmen. Auf die energetischen Einsparmaßnahmen wird besonders verwiesen (Energiebericht 2006, Seiten 9 bis 11).

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Die derzeitigen Kosten für den Bezug von Strom belaufen sich auf

ca. 600.000,- €/Jahr. Dieser Betrag ist im Haushalt enthalten.

 

 

Anlagen

Anlagen

 

Anlage 1: Stichpunkte zum Thema Öko-Strom

 


 

 

Sichtvermerke

 

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Langer


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Dezernat II

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Hubel

Landrat

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Pavel