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Vorlage - 059/07  

 
 
Betreff: Einrichtung eines Kompetenzzentrums Hauswirtschaft und Erziehung an der Justus-von-Liebig-Schule, Aalen
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Landwirtschaft Beteiligt:Geschäftsbereich Schulen und Bildung
Beratungsfolge:
Schul- und Kulturausschuss Vorberatung
17.04.2007 
Sitzung des Schul- und Kulturausschusses ungeändert beschlossen   
Kreistag Entscheidung
24.04.2007 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Der Schul- und Kulturausschuss empfiehlt/Der Kreistag beschließt:

 

An der Justus-von-Liebig-Schule wird zum Schuljahresbeginn 2007/2008 ein „Kompetenzzentrum Hauswirtschaft und Erziehung“ eingerichtet.

 

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

1.    Ausgangslage:

 

       Mit dem Geschäftsbereich Landwirtschaft, der Justus-von-Liebig-Schule Aalen, dem Kreislandfrauenverein Schwäbisch Gmünd sowie dem Deutschen Hausfrauenbund Aalen und Schwäbisch Gmünd gibt es - neben den klassischen schulischen Ausbildungsgängen - derzeit 5 Anbieter von breit gefächerten Fortbildungs- bzw. Qualifizierungsangeboten im Bereich Hauswirtschaft:

 

       Vorbereitungskurse zur Externenprüfung zur staatlich geprüften Hauswirtschafterin - Anbieter: Deutscher Hausfrauenbund Aalen und Schwäbisch Gmünd

 

Ausbildung zur hauswirtschaftlichen Familienbetreuerin - Anbieter: Kreislandfrauenverein Schwäbisch Gmünd

 

Ausbildung zur staatlich geprüften Fachkraft für den ländlichen Haushalt (gilt auch als Vorbereitungskurs zur Externenprüfung zur staatlich geprüften Hauswirtschafterin) - Anbieter: LRA Ostalbkreis, Geschäftsbereich Landwirtschaft

 

Fachschule für Meisterinnen der städtischen Hauswirtschaft - Anbieter: Justus-von-Liebig-Schule Aalen

 

Informationsveranstaltungen zu Ernährungs- und Haushaltsfragen, z. B.: Vorträge und Workshops auch für Schulklassen (Lernzirkel), Aktionen im Rahmen der Gläsernen Produktion und bei Verbrauchermessen, Info-Stände auf Bauernmärkten - Anbieter: LRA Ostalbkreis, Geschäftsbereich Landwirtschaft

 

       Diese vielfältigen, historisch gewachsenen Angebote sollen unter einer gemeinsamen „Dachmarke“ (Kompetenzzentrum Hauswirtschaft und Erziehung) abgestimmt, koordiniert, gebündelt, aber auch inhaltlich erweitert werden. Aufgrund ihrer hervorragenden neuen räumlichen und sächlichen Ausstattung bietet sich die Justus-von-Liebig-Schule für die Einrichtung eines derartigen Zentrums an.

 

       Die Bündelung des hauswirtschaftlichen Fortbildungs- und Qualifizierungsangebotes ist erforderlich aufgrund

·        eines neuen Verständnisses von Haushalt, des Anstiegs der Singlehaushalte, eines veränderten Freizeit- und Verbraucherverhaltens sowie widersprüchlichen Konsumentenverhaltens und den damit verbundenen neuen Herausforderungen an Individuen, Haushalte und Familien

·        des Wandels der Aufgaben und der Formen der Privathaushalte, der letztendlich zu einer Zunahme der gesellschaftlichen Arbeitsteilung führt. Hauswirtschaft wird zunehmend als Dienstleistung verstanden. Die Nachfrage nach hauswirtschaftlichen Fachkräften nimmt zu.

 

Es besteht damit ein Bedarf an fachlicher Weiterbildung in Voll- und Teilzeitform, auch in Spezialbereichen wie z. B. Familienpflege.

 

 

2. Ziele und Zielgruppen:

 

       Mit der Einrichtung eines Kompetenzzentrums Hauswirtschaft und Erziehung zum Schuljahr 2007/2008 an der Justus-von-Liebig-Schule Aalen soll dem Verlust von (Alltags-) Kompetenzen insbesondere junger Erwachsener und Familien in den Bereichen Ernährung, Erziehung, Haushaltsführung, Pflege und Konsumentenkunde entgegen gewirkt werden. Es ist eine zunehmende Nachfrage nach Qualifizierungsangeboten in diesen Bereichen zu beobachten.

 

       Weitere Zielgruppe sind Fachkräfte, die sich beruflich weiterqualifizieren wollen.

 

       Die breit gefächerten fachlichen Kompetenzen der Fachschule für Landwirtschaft, Fachrichtung Hauswirtschaft, des Geschäftsbereiches Landwirtschaft, der Justus-von-Liebig-Schule und weiterer Geschäftsbereiche des Landratsamtes (Gesundheit, Veterinärwesen, Schuldnerberatung) sollen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

 

       Es sollen sowohl Lebens- und Alltagskompetenzen vermittelt als auch berufliche Qualifizierungsmöglichkeiten in einem durchgängigen, modular aufgebauten Lehrgangssystem angeboten werden.

 

       Durch den modularen Aufbau wird die „Hemmschwelle“ zum Einstieg in eine berufliche Weiterqualifizierung gesenkt.

 

       Die Nachfrage nach hauswirtschaftlichen Fachkräften nimmt zu. Das geplante Angebot erleichtert den beruflichen Wiedereinstieg.

 

       Die bisherigen, o. g. Träger von Qualifizierungsmaßnahmen in diesem Bereichen sind in das Qualifizierungsangebot eingebunden und bekommen durch ihre (zugesagte) Mitwirkung Zugang zu breiteren Interessentengruppen.

 

       Die privaten Träger behalten im Rahmen dieser Kooperation ihre volle Eigenständigkeit.

           

 

3.    Umsetzung und Organisation:

 

       Es sollen zunächst bis zu 16 aufeinander abgestimmte Qualifizierungsmodule/Lehrgänge (sog. „Führerscheine“) in den Bereichen Ernährung, Erziehung, Haushaltsführung, Pflege, Konsumentenkunde, Gartenbau und EDV angeboten werden.

 

       Um das Angebot überschaubarer zu machen und die Hemmschwelle für einen Einstieg in das Qualifizierungsangebot zu senken, werden die Lerninhalte in Basis- und Aufbaumodule unterteilt.

 

       Folgende „Führerscheine“ sind in Vorbereitung (siehe Anlagen):

 

·        Erziehungsführerschein (Basismodul, Aufbaumodul) – Anlage 1

·        Konsumenten- und Verbraucherführerschein (Basismodul, Aufbaumodul) – Anlage 2

·        Haushaltsführerschein für Frauen u. Männer (Basismodul 1 + 2, Aufbaumodul) – Anlage 3

·        Pflegeführerschein (Basismodul, Aufbaumodul) – Anlage 4

·        Gesundheit und Fitness – Anlage 5

·        Ernährungsführerschein (Basismodul, Aufbaumodul) – Anlage 6

·        Gartenführerschein (Basismodul, Aufbaumodul) – Anlage 7

·        EDV-Führerschein – Anlage 8

·        Studentenführerschein – Anlage 9

 

       Jeder Lehrgang ist eine in sich abgeschlossene Einheit. Der Besuch mehrerer Lehrgänge kann zu einer weiteren beruflichen Qualifizierung führen.

 

       Planung, Organisation und Betreuung der Lehrgänge wird von einer Bediensteten des Geschäftsbereiches Landwirtschaft, Fachbereich Hauswirtschaft, übernommen. Dienstsitz dieser Bediensteten wird die Justus-von-Liebig-Schule sein.

 

       Der Unterricht wird von den Bediensteten des Geschäftsbereiches Landwirtschaft, teilweise auch von Bediensteten anderer Geschäftsbereiche sowie von externen Lehrkräften übernommen.

 

       Die Module werden nachmittags und abends angeboten. Es entsteht dadurch kein zusätzlicher Raumbedarf. Vorhandene Räumlichkeiten werden besser ausgelastet.

 

       Die Möglichkeit der Kinderbetreuung an der Justus-von-Liebig-Schule eröffnet insbesondere jungen Müttern die Möglichkeit einer persönlichen und beruflichen Qualifizierung.

 

 

4.    Abschluss:

 

       Mit dem Besuch einzelner Module werden Zertifikate erworben.

 

       Eine bestimmte Kombination von Modulen deckt die Lerninhalte ab, die Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme an der Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf „Hauswirtschafterin“ sind. Damit kann das geplante Fortbildungsangebot die Voraussetzungen für die Anerkennung als „Fachschule für Berufliche Zusatzqualifikationen, Fachrichtung Hauswirtschaft“ erfüllen.

 

       Es ist auch möglich, die Qualifikationen als „Hauswirtschaftliche Familienbetreu­erin“ oder als „staatlich geprüfte Fachkraft für den ländlichen Haushalt“ zu erwerben.

 

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Als Anschubfinanzierung für Werbemaßnahmen, Infrastrukturkosten und Honorare für externe Lehrkräfte sind 10.000 Euro vorgesehen.

 

 

 

 

Anlagen

Anlagen

 

1)       Erziehungsführerschein

2)       Konsumenten- bzw. Verbraucherführerschein

3)       Haushaltsführerschein für Frauen und Männer

4)       Pflegeführerschein

5)       Gesundheit und Fitness (als Highlight)

6)       Ernährungsführerschein

7)       Gartenführerschein

8)       EDV-Führerschein

9)       Studentenführerschein („die erste eigene Bude“)

 


 

 

Sichtvermerke

 

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Dr. Börner/Höschle


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Dezernat II

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Hubel

Landrat

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Pavel