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Vorlage - 018/07  

 
 
Betreff: Lehrerversorgung an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Schulen und Bildung   
Beratungsfolge:
Kreistag Einbringung
27.02.2007 
Sitzung des Kreistags geändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Der Kreistag sieht mit großer Sorge die Entwicklung der Lehrerversorgung an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis und bittet das Land dringend, im Rahmen einer offensiven Bildungspolitik eine ausreichende Lehrerversorgung an den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises im Schuljahr 2007/2008 und in den Folgejahren sicher zu stellen.

 

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

1.    Ausgangslage:

 

       Im Rahmen der Kreistagssitzung am 30. Januar 2007 wurde von der CDU Kreistagsfraktion eine Anfrage zur Lehrerversorgung an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis eingebracht. In dieser Anfrage kommt der Fehlbedarf von Lehrerdeputaten und die daraus möglichen Folgen zum Ausdruck. Von Landrat Klaus Pavel wurde zugesichert, diese Anfrage in der nächsten Sitzung des Kreistags zu behandeln.

 

2.    Situation im Ostalbkreis:

 

       Bildung, Bildung, Bildung ist ein Bekenntnis das - im Sinne von jungen Menschen -nicht nur als Schlagwort bewertet werden darf. Von allen Seiten, angefangen von der Bundesregierung und der Landesregierung von Baden-Württemberg bis hin zur kommunalen Ebene und der Wirtschaft, wird das Thema Bildung als höchste Priorität einer modernen und zukunftsweisenden gesellschaftspolitischen Aufgabe propagiert. Der Ostalbkreis betrachtet dies nicht nur als Lippenbekenntnis, sondern setzt in der Bildung den Schwerpunkt für die Zukunft unserer Jugend, aber auch für den Wirtschaftsstandort Ostalbkreis.

 

       Praxisorientiert wird dies vom Ostalbkreis mit finanzieller Unterstützung des Landes durch die Schaffung und Bereitstellung von neuen Schulgebäuden und Schulräumen und Ausstattung mit modernsten Lehr- und Unterrichtsmitteln sowie der Einrichtung von neuen Bildungsangeboten - entsprechend den Anforderungen der Wirtschaft - umgesetzt.

 

       So wurden und werden

 

1998

am Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd, 1. BA

6,752 Mio. €

 

 

 

2002

am Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd, 2. BA

7,993 Mio. €

 

 

 

2008

am Kreisberufsschulzentrum Schwäbisch Gmünd,

für Metzgerei und Bäckerei und Umbau Werkstätten

3,600 Mio. €

 

 

 

2003

am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen, 1. BA

7,265 Mio. €

 

 

 

2007

am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen, 2. BA

Ä Erweiterung Technisches Gymnasium

2,215 Mio. €

 

 

 

2004 -

2007

am Kreisberufsschulzentrum Aalen

25,000 Mio. €

 

       investiert. In wenigen Jahren wurden und werden damit in bauliche Maßnahmen für die berufliche Bildung rund 53 Mio. € aufgebracht.

 

       Diese Investitionen wurden im Einvernehmen mit dem Regierungspräsidium Stuttgart -Schule und Bildung - richtungsweisend und exakt entsprechend der demographischen Entwicklung umgesetzt. Bereits bei der Schulraumbedarfsberechnung wurden die zukünftigen Schülerzahlen zugrunde gelegt. Es ist davon auszugehen, dass die Schülerzahlen an den Beruflichen Schulen noch bis 2010/2012 leicht ansteigen. Danach wird eine Stagnation eintreten und anschließend wird sich eine leicht rückläufige Tendenz entwickeln. Auf diese Entwicklung der Schülerzahlen ist das Schulbauprogramm des Ostalbkreises abgestellt. Dies führte in der Zwischenzeit dazu, dass insbesondere bei Klassenräumen ein Engpass bestand, der nur durch aufwändige schulorganisatorische Lösungen und Schulbaumaßnahmen beseitigt werden konnte, wobei in Ellwangen und Schwäbisch Gmünd noch zusätzliche Baumaßnahmen anstehen.

 

3.    Schülerzahlen und Lehrerdefizit -  aktuell und im Schuljahr 2007/2008:

 

       Aktuell sind an den Beruflichen Schulen des Ostalbkreises - in der beigefügten Anlage - die Schüler- und Lehrerzahlen sowie die Angaben der Schulleitungen zum Lehrerdefizit dargestellt.

       Die Zahlen belegen, dass aufgrund einer Lehrerunterversorgung der Unterricht nicht in vollem Umfang erteilt werden kann.

 

4.    Folgen des Lehrerdefizit:

 

       Ein weiter ansteigendes Lehrerdefizit hätte an den Beruflichen Schulen zur Folge, dass der Unterricht weiterhin gekürzt werden müsste oder ggf. weniger Klassen im Vollzeitbereich geführt werden könnten. Trotz aller Anstrengungen der Beruflichen Schulen, den Unterricht sicherzustellen, gefährdet ein verkürzter Unterricht einen erfolgreichen Schulabschluss.

 

       Aufgrund des aktuell vorhandenen Defizits werden an einzelnen Schulen bereits Überstunden in der Größe von bis zu 7 Lehrerstellen geleistet. Eine weitere Erhöhung der Überstunden ist aufgrund der schulinternen Krankheitsvertretung der Lehrer (keine Krankheitsreserve für Berufliche Schulen) nicht mehr möglich.

 

       Um dem aktuell erhöhten Fachkräftebedarf der Wirtschaft zu entsprechen und den jungen Menschen berufliche Perspektiven zu eröffnen, legt der Ostalbkreis besonderen Wert darauf, schulische Angebote, die einen qualifizierten Abschluss in der dualen Berufsausbildung für weiterführende Schularten sowie für das Studium ermöglichen, umzusetzen. Zuletzt hat der Schul- und Kulturausschuss in seiner Sitzung am 27. November 2006 ausführlich darüber beraten, mit dem Ziel allen ausbildungsinteressierten Jugendlichen mit schulischen Angeboten zu qualifizieren oder eine Ausbildung im Dualen System zu ermöglichen.

 

       Demzufolge wäre es verheerend, wenn die mit hohem Kostenaufwand des Ostalbkreises erstellten Räume und Ausstattungen der Beruflichen Schulen durch zu geringe Lehrerzuweisungen nicht voll für die schulischen Angebote umgesetzt werden können und dadurch jungen Menschen wichtigste Lebensperspektiven verbaut würden.

 

5.    Vorgehen des Ostalbkreises:

 

       Aus Sicht des Ostalbkreises ist es unverständlich, dass die Lehrerversorgung in Schularten mit aktuell noch steigenden Schülerzahlen zurückgefahren wird. Aus diesen Gründen wird die Verwaltung sich mit hohem Nachdruck bei der Landesregierung von Baden-Württemberg zur vollen Abdeckung der erforderlichen Lehrerstellen an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis einsetzen, um eine vollständige und umfassende Ausbildung im Schuljahr 2007/2008 und in den Folgejahren zu gewährleisten.

 

 

 

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

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Anlagen

Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

Geschäftsbereich             __________________________________________________

                                               Höschle                                     Maier

Dezernent/

Kämmerei                            __________________________________________________

                                               Hubel

 

Landrat                                __________________________________________________

                                               Pavel