Bürgerinformationssystem

Vorlage - 180/06  

 
 
Betreff: Darstellung der Schülerzahlen im Teil- und Vollzeitbereich
an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsbereich Schulen und Bildung   
Beratungsfolge:
Schul- und Kulturausschuss Vorberatung
27.11.2006 
Sitzung des Schul- und Kulturausschusses zur Kenntnis genommen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

Kenntnisnahme

 

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

1.     Ausgangslage:

 

        In der Sitzung des Kreistags am 7. November 2006 wurde von der CDU-Fraktion beantragt, im nächsten Schul- und Kulturausschuss über die Darstellung der Schülerzahlen im Vollzeit- und Teilzeitbereich an den Beruflichen Schulen im Ostalbkreis zu informieren.         

 

        Die Berufsausbildung in der Bundesrepublik Deutschland gilt bis heute in der internationalen Diskussion als vorbildlich. Ihren Ruf verdankt sie insbesondere dem Dualen System, das durch die betriebliche und schulische Ausbildung bestimmt wird. Die duale Berufsausbildung schuf und schafft nicht nur ein Reservoir gut ausgebildeter Fachkräfte, das als wichtige Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Erfolg und als Vorteil der deutschen Wirtschaft im internationalen Wettbewerb angesehen wird.

 

        Neben der dualen Ausbildung hat es schon sehr früh eine vollzeitschulische Berufsausbildung gegeben, die in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich an Gewicht innerhalb des Ausbildungssystem gewonnen hat.

 

        Ein wichtiges Resultat des Strukturwandels der letzten Jahrzehnte ist die zunehmende Ausdifferenzierung des Berufsausbildungssystems. Es lassen sich drei Teilsysteme unterscheiden:

 

               -   Das Duale System, d. h. die Ausbildung für einen anerkannten Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung (betriebliche Ausbildung mit begleitendem Berufsschulunterricht),

 

               -   das Schulberufssystem, d. h. die Ausbildung für einen gesetzlich anerkannten Beruf in vollzeitschulischer Form in Verantwortung des Schulträgers,

 

               -   das berufliche Übergangssystem, d. h. (Aus-) Bildungsangebote, die unterhalb einer qualifizierten Berufsausbildung liegen bzw. zu keinem anerkannten Ausbildungsabschluss führen, sondern auf eine Verbesserung der individuellen Kompetenzen von Jugendlichen zur Aufnahme einer Ausbildung oder Beschäftigung zielen und zum Teil das Nachholen eines allgemeinbildenden Schulabschlusses ermöglichen.

 

2.     Begründung:

 

        Das Ausmaß der Strukturverschiebungen im Berufsausbildungssystem in den letzten Jahren lässt sich an den Neuzugängen der beruflichen Ausbildungen aufzeigen. Aufgrund der Bewerber- und Ausbildungsstellensituation auf dem Arbeitsmarkt im Ostalbkreis (Vermittlungsjahr 2006: 4.223 Ausbildungsplatzbewerber und 2.361 Ausbildungsstellen) drängen die im Dualen System nicht versorgten Jugendlichen an die Vollzeitschulen. Die Schülerentwicklung im Teilzeit- und Vollzeitbereich hat sich vom Jahr 2000 an wie folgt entwickelt:

       

Jahr

Teilzeit

Vollzeit

2000

7.014

4.130

2001

7.034

4.253

2002

6.796

4.393

2003

6.595

4.611

2004

6.473

4.702

2005

6.443

4.829

2006

6.402

4.896

 

        Siehe hierzu auch die beigefügte Grafik.

 

        Im aktuellen Schuljahr setzen sich die Schülerzahlen im Vollzeitbereich wie folgt zusammen:

       

Schule,

Vollzeitschüler

insgesamt

Gymnasium

Schüler

weitere

schulische

Ausbildungen

Schüler

Technische Schule

Aalen

 

 

Technisches Gymnasium,

Profil:

- Gestaltungs- und

  Medientechnik

- Informationstechnik

- Technik

 

 

 

 

 

93

85

88

BVJR (Regelform)

 

Einjährige

Berufsfachschule

 

Zweijährige

Berufsfachschule

 

Zweijähriges

Berufskolleg

 

Einjähriges

Berufskolleg

 

Fachschulen

 

Berufsaufbauschulen

24

 

 

196

 

 

89

 

 

42

 

 

83

 

144

 

 

22

866

 

266

 

600

Kaufmännische

Schule Aalen

 

 

Wirtschaftsgymnasium

 

263

Zweijährige

Berufsfachschule

 

Einjähriges

Berufskolleg

 

138

 

 

157

558

 

263

 

295

Justus-von-Liebig-Schule Aalen

Biotechnologisches

Gymnasium

 

Ernährungswissenschaft-

liches Gymnasium

 

99

 

 

 

176

Vollzeit Berufsschule

Agrarwirtschaft

 

BVJKH (Kooperation

mit Bohlschule)

 

BVJL (Schüler mit

Leistungsprobleme)

 

BVJR (Regelform)

 

Einjährige

Berufsfachschule

 

Zweijährige

Berufsfachschule

 

Einjähriges

Berufskolleg

 

17

 

 

13

 

 

26

 

31

 

 

17

 

 

225

 

 

16

620

 

275

 

345

 

 

 

 

 

Kreisberufsschul-zentrum Ellwangen,

gewerblicher Bereich

Technisches Gymnasium,

Profil:

- Gestaltungs-

   u. Medientechnik

- Technik

 

 

 

 

55

48

Einjährige

Berufsfachschule

 

Zweijährige

Berufsfachschule

 

Einjähriges

Berufskolleg

 

Zweijähriges

Berufskolleg

 

72

 

 

39

 

 

19

 

 

199

432

 

103

 

329

Kreisberufsschul-zentrum

Ellwangen,

kaufmännischer Bereich

 

 

Zweijährige

Berufsfachschule

 

Einjähriges

Berufskolleg

 

35

 

 

107

142

 

 

 

142

Kreisberufsschul-zentrum

Ellwangen,

haus- und land-

wirtschaftlicher Bereich

 

 

BVJKH (Kooperation

mit Mittelhofschule)

 

BVJR (Regelform)

 

Einjährige

Berufsfachschule

 

Zweijährige

Berufsfachschule

 

Einjähriges

Berufskolleg

 

15

 

87

 

 

10

 

 

118

 

 

22

252

 

 

 

252

 

 

 

 

 

Gewerbliche

Schule

Schwäbisch

Gmünd

Technisches Gymnasium,

Profil:

- Gestaltungs-

   und Medientechnik

- Informationstechnik

- Technik

 

 

 

 

81

101

69

BVJR (Regelform)

 

BVJL (Schüler mit

Leistungsprobleme)

 

Einjährige

Berufsfachschule

 

Zweijährige

Berufsfachschule

 

Einjähriges

Berufskolleg

 

Dreijähriges

Berufskolleg

 

Fachschulen

 

Berufsaufbauschulen

32

 

 

33

 

 

111

 

 

71

 

 

62

 

 

67

 

33

 

 

22

682

 

251

 

431

Kaufmännische Schule

Schwäbisch Gmünd

Wirtschaftsgymnasium

439

Zweijährige

Berufsfachschule

 

Einjähriges

Berufskolleg

 

193

 

 

73

705

 

439

 

266

Agnes-von-Hohenstaufen-Schule

Schwäbisch Gmünd

Ernährungswissenschaft-liches Gymnasium

 

 

249

BVJR (Regelform)

 

Einjährige

Berufsfachschule

 

Zweijährige

Berufsfachschule

 

Einjähriges

Berufskolleg

 

Einjährige

Sonderberufsschule

61

 

 

16

 

 

191

 

 

112

 

 

10

639

 

249

 

390

 

 

        Die Qualität der im Übergangssystem zusammengefassten Bildungsangebote ist mit Bezug auf berufliche Perspektiven sehr unterschiedlich, sie reicht vom Berufsgrundbildungsjahr, das als erstes Jahr einer dualen Ausbildung anerkannt werden kann, bis zu berufsvorbereitenden Maßnahmen von freien Trägern bzw. der Bundesagentur für Arbeit, welche die individuellen Voraussetzungen für die Aufnahme einer Berufsbildung verbessern sollen. Einen wichtigen Bereich stellen auch solche Berufsfachschulen dar, die zwar keine abgeschlossene Berufsausbildung vermitteln, aber neben beruflichen Grundkenntnissen die Chance zum Nachholen eines allgemeinbildenden Abschlusses eröffnen und damit die Vermittlungschancen Jugendlicher verbessern.

 

        Die Situation der Kooperationsklassen in Klassen 8 der Hauptschulen am Kreisberufsschulzentrum Ellwangen gegenüber den Berufsschulzentren in Aalen und Schwäbisch Gmünd stellt sich so dar, dass gerade in diesem Bereich eine weitere Qualifikation der Schülerinnen und Schüler durch die Hauptschulen angestrebt wird. Diese Kooperation mit den Hauptschulen wird sukzessive auch an den anderen Beruflichen Schulen des Ostalbkreises eingeführt.

 

        Grundsätzlich ist festzustellen, dass kurzfristig von Seiten des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport das BVJ in seiner jetzigen Konzeption neu überdacht wird. Dazu gehört die flächendeckende Einführung des Berufseinstiegsjahres (BEJ) sowie eine Differenzierung zwischen Schülern mit und ohne Hauptschulabschluss.

 

 

BVJ- und Kooperationsklassen im laufenden Schuljahr:

 

        Schule:                BVJ Klassen:        Kooperationsklassen:                  Schüler:

 

        TS Aalen              2 x BVJR                                                                        24

 

        JvL-Schule Aalen   2 x BVJL                                                                        26

                                  2 x BVJR                                                                        31

                                                            1 x BVJKH (2. Jahr)                              13

                                                            1 x KOOPHS (1. Jahr)                        (16)

                                                            mit Bohlschule Aalen

 

 

        BSZ Ellwangen      2 x BVJR                                                                        23

                                  4 x BQ                                                                          64

                                                            1 x BVJKH (2. Jahr)                              15

                                                            1 x KOOPHS (1. Jahr)                        (15)

                                                            mit Mittelhofschule Ellw.

 

        Gew. Schule GD   2 x BVJL                                                                        33

                                  2 x BVJR                                                                        32

                                                            1 x KOOPHS (1. Jahr)                        (16)

                                                            mit Rauchbeinschule GD

 

        AvH -Schule GD   4 x BVJR                                                                        61

 

        (Legende: BVJR           =     Regel-BVJ

                      BVJL           =     BVJ für Schüler mit Lern- und Leistungsproblemen

 

                      KOOPHS     =     BVJ in Kooperation mit einer Hauptschule im 1. Jahr

                                               Schüler werden in der Schulstatistik der Hauptschule geführt

                      BVJKH         =     BVJ in Kooperation mit einer Hauptschule im 2. Jahr

                                               Schüler werden in der Schulstatistik der Berufsschule                                                       geführt

                      BQ             =     Berufsqualifizierendes Jahr)

 

        Von Seiten der Agentur für Arbeit Aalen wird mitgeteilt, dass trotz der leicht rückläufigen Zahl der Ausbildungsstellen auf 2.361 und der im gleichen Zeitraum gestiegenen Zahl der Ausbildungsplatzbewerber auf 4.223 mehr Bewerber als im Vorjahr vermittelt werden konnten. Bis Ende September 2006 waren nur noch 131 Bewerber im Ostalbkreis nicht vermittelt. Diesen 131 nicht vermittelten Bewerbern stehen im Ostalbkreis noch 58 nicht besetzte Ausbildungsstellen gegenüber, wobei die Agentur für Arbeit die Stellenbewerber bis zum Alter von 24 Jahren in der Statistik führt. Die Berufsschulpflicht endet mit 18 Jahren, welche allerdings mit dem Besuch des BVJ abgegolten ist.

 

        Die Agentur für Arbeit Aalen bietet für die bisher nicht vermittelten Bewerber aktuell weitere Angebote an. Zur Verfügung stehen 110 Plätze für eine Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, 375 Plätze für Berufsvorbereitungsmaßnahmen und 180 Plätze für Einstiegsqualifizierung für Jugendliche. In der Summe stehen also mehr Angebote für nicht vermittelte Bewerber bereit als noch unvermittelte Bewerber bei der Agentur für Arbeit gemeldet sind.

 

        Bezüglich der 131 nicht vermittelten Bewerber im Ostalbkreis teilt die Agentur für Arbeit Aalen mit, dass dies ein um 18,1 % verbessertes Ergebnis als im Vorjahr ist. Der vorhandene Überhang von Entlassschülern allgemein bildender Schulen, die nicht in eine berufliche Ausbildung münden, erklärt sich auch dadurch, dass viele Schüler im Studium oder in Weiterqualifizierungsangebote münden.

 

3.     Fazit:

 

        Es ist unübersehbar, dass die Schwierigkeiten bei dem Bestreben, möglichst vielen Jugendlichen eine gute Ausbildung zu vermitteln, gewachsen sind. Der

        Ostalbkreis steht aber im Vergleich noch gut da. Die Agentur für Arbeit Aalen hat in Baden-Württemberg einen vorderen Platz eingenommen und damit maßgeblich auch zum guten Ergebnis in Baden-Württemberg beigetragen. Grundlage dieser günstigen Situation ist aber die hervorragende Arbeit aller am Berufsausbildungssystem beteiligten Institutionen.

 

        Bei anhaltender wirtschaftlicher Erholung sind die Betriebe in den kommenden Ausbildungsjahren auch im eigenen Interesse gefordert, deutlich mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen.

 

        Auch zukünftig wird in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, den Kammern, den Innungen und den Schulleitungen dafür Sorge getragen, dass die Jugendlichen einen Ausbildungs- bzw. einen Schulplatz erhalten, um in eine erfolgreiche Ausbildung starten zu können.

 

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

Keine

Anlagen

Anlagen

 

- 1 -

 

 

 

Sichtvermerke

 

Geschäftsbereich              __________________________________________________

                                      Höschle                         Maier

Dezernent/                      __________________________________________________

Kämmerei                       Hubel

 

Landrat                           __________________________________________________

                                      Pavel