Bürgerinformationssystem
Antrag der Verwaltung
Der Kreistag nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Sachverhalt/Begründung
1. Ausgangslage: Im Rahmen der Sitzung des Kreistags am 17. Oktober 2006 wurde von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt, in der nächsten Sitzung über die Lehrstellensituation im Ostalbkreis zu informieren. Es ist gesellschaftlich und politisch von größter Bedeutung, sämtlichen Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen. Deshalb sind alle Verantwortlichen, die Politik, die Agentur für Arbeit, die Kammern, die Innungen, die Betriebe, die Schulen und die Verwaltung in der Verantwortung, ausreichend Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. 2. Aktuelle Situation: Von Seiten der Agentur für Arbeit Aalen wird mitgeteilt, dass für den Bereich des Ostalbkreises die der Agentur für Arbeit Aalen gemeldeten Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr geringfügig von 2.410 auf 2.361 zurückgegangen sind. Die gemeldeten Ausbildungsplatzbewerber stiegen im gleichen Zeitraum von 3.903 auf 4.223 an. Trotz der ungünstigeren Voraussetzungen (weniger Ausbildungsstellen und mehr Ausbildungsbewerber) konnten bis September 2006 nur 131 Bewerber im Ostalbkreis nicht vermittelt werden. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies eine Reduzierung um 18,1 % der nicht vermittelten Bewerber dar. Diese Verbesserung resultiert daraus, dass aufgrund der vermehrten Angebote im Bereich der Beruflichen Schulen sich mehr Bewerber schulisch weiterbilden bzw. weiterqualifizieren. Die Erfahrung zeigt, dass am Ende eines Berufsberatungsjahres immer eine Zahl von noch nicht vermittelten Bewerber und Bewerberinnen vorhanden ist. Es ist deshalb um so erfreulicher, dass unter erschwerten Bedingungen diese Zahl deutlich reduziert werden konnte. Zum Stichtag 30. September 2006 wurden bei der Handwerkskammer Ulm 605 neue Ausbildungsverhältnisse für den Ostalbkreis eingetragen. Dies entspricht nahezu der Zahl des Vorjahres.
Die Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg teilt mit, dass bis zum Stichtag 30. September 2006 insgesamt 1.221 neu eingetragene Ausbildungsplätze für den Bereich des Ostalbkreises zu verzeichnen sind. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr (1.186) einen Zuwachs bei den neu eingetragenen Ausbildungsplätzen von 3,0 % dar. An den 3 Kreisberufsschulzentren des Ostalbkreises ist nach aktuellem Stand der Schulstatistik die Zahl der Schüler insgesamt leicht angestiegen. Im Vergleich mit dem Vorjahr stellen sich die Schülerzahlen wie folgt dar:
Im Vergleich der Zahlen wird deutlich, dass die Tendenz der zurückgehenden Schülerzahlen im Teilzeitbereich und steigende Schülerzahlen im Vollzeitbereich weiter anhält. Der Ostalbkreis hat auf diese Situation rechtzeitig reagiert und durch Erweiterungsbauten an allen 3 Kreisberufsschulzentren die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass jungen Menschen die Möglichkeit gegeben wird eine vollschulische Berufsausbildung im Ostalbkreis zu erhalten. Bereits zu Beginn des Schuljahres 2005/2006 wurden an den 3 Kreisberufsschulzentren des Ostalbkreises neue Bildungsgänge eingerichtet, was sich auch in diesem Schuljahr positiv bemerkbar macht. Technische Schule Aalen: Kfz-Mechatroniker
Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik Kaufmännische
Schule Aalen: Fachklasse für
Lagerlogistik BSZ
Ellwangen: Technisches
Gymnasium Gewerbliche
Schule Schw. Gmünd: Sonderberufsschule Metalltechnik Kaufmännische
Schule Schw. Gmünd: Kaufmännisches
Berufskolleg I Agnes-von-Hohenstaufen-Schule
GD: Einjährige
Sonderberufsfachschule in Vollzeitform Es konnte beim Regierungspräsidium Stuttgart für das aktuelle Schuljahr wieder erreicht werden, dass an den Beruflichen Gymnasien im Ostalbkreis erneut 5 Poolklassen genehmigt wurden. Auch durch die Bildung von größeren Klassen im Vollzeitbereich konnte die Situation zum Beginn des neuen Schuljahres 2006/2007 gelöst werden. Nach Aussagen der Schulleitungen der Beruflichen Schulen gibt es keine Wartelisten mehr. In Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen und der Agentur für Arbeit Aalen führt der Ostalbkreis jährlich eine Ausbildungsplatzmesse in Aalen durch. Auch andere Anbieter wie die Städte Aalen, Schwäbisch Gmünd und Ellwangen, allgemein bildende Schulen und Betriebe führen Veranstaltungen zur Berufsorientierung und zur Kontaktaufnahme durch. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich die Schulabgänger rechtzeitig über Ausbildungsmöglichkeiten und Ausbildungsangebote informieren können. Durch Schnupperpraktika wird den Schülern darüber hinaus die Möglichkeit gegeben, ihre Fähigkeiten und Neigungen auszuloten. Für eine optimale Ausbildung und Berufsfindung für Hauptschüler sind an folgenden Beruflichen Schulen Kooperationsklassen eingerichtet: Justus-von-Liebig-Schule Aalen mit Bohlschule Aalen Kreisberufsschulzentrum Ellwangen mit Mittelhofschule Ellwangen Buchenbergschule Ellwangen Hauptschule Ellwangen-Röhlingen Hauptschule Westhausen Hauptschule Jagstzell Hauptschule Schwabsberg Hauptschule Rosenberg Gewerbliche Schule Schw. Gmünd mit Rauchbeinschule Schw. Gmünd 3. Fazit: Nach den vorliegenden Zahlen hat sich die Ausbildungsplatzsituation im Ostalbkreis trotz erschwerter Rahmenbedingungen verbessert. Erfreulicherweise ist festzustellen, dass die Zahl der nicht vermittelten Bewerber zurückgegangen ist, und dass durch die weitsichtige und vorausschauende Planung zusätzlich Schüler in weiteren Klassen bzw. in neuen schulischen Angeboten versorgt und einer verbesserten Qualifizierung zugeführt werden können. Bei anhaltender wirtschaftlicher Erholung werden die Betriebe im kommenden Ausbildungsjahr hoffentlich noch mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Bereits heute kann festgestellt werden, dass in bestimmten Branchen ein Fachkräftemangel herrscht. Dieser Fachkräftemangel muss bei anhaltendem wirtschaftlichen Aufschwung durch die Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen ausgeglichen werden. Auch zukünftig wird in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur, den Kammern, den Innungen und den Schulleitungen dafür Sorge getragen, dass die Jugendlichen einen Ausbildungs- bzw. einen Schulplatz erhalten, um in eine erfolgreiche Ausbildung starten zu können. |
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