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Vorlage - 107-1/06  

 
 
Betreff: Mittelfristige Investitionsplanung für das Ostalb-Klinikum Aalen einschließlich Bericht über die Baukostenentwicklung Südspange
Status:öffentlich  
Federführend:Ostalb-Klinikum   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Kliniken und Gesundheit Vorberatung
Kreistag Entscheidung
17.10.2006 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   

Antrag der Betriebsleitungen:

Antrag der Betriebsleitung

 

1.     Der Kreistag nimmt die weiterführende Zielplanung des Ostalb-Klinikums zur baulichen Entwicklung und den aktuellen Bericht über das Projekt „Südspange – Klinikhotel“ zur Kenntnis.

2.     Die Kosten werden vorbehaltlich der Bereitstellung der erforderlichen Mittel im Haushaltsplan 2007 bzw. in der Finanzplanung 2008 bis 2010 berücksichtigt.

 

 

Anmerkung:

 

Das Ergebnis der Beratung des Krankenhausausschusses wird in der Sitzung des Kreistags am 17. Oktober 2006 mündlich mitgeteilt.

Sachverhalt

Sachverhalt

 

1.     Weiterführende Zielplanung Ostalb-Klinikum Aalen

 

Im Jahr 2000 hat der Ostalbkreis auf der Grundlage des Memorandums „Vom Krankenhaus zum Gesundheitszentrum“ viele wichtige Neu- und Umbauprojekte auf den Weg gebracht.

 

Alle Projekte konnten bisher weitgehend zeitnah im Termin- und Kostenrahmen umgesetzt werden. Dies war sowohl durch die hervorragende Unterstützung des Krankenhausträgers und des Landes Baden-Württemberg als auch durch das große Engagement des Ostalb-Klinikums und der am Bau Beteiligten möglich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Neubaumaßnahmen werden sich in den kommenden Jahren deutlich verringern. Immer wichtiger wird hingegen die zukunftsorientierte Ertüchtigung der Funktionsbereiche (BA I) aus dem Jahr 1987.

 

Notwendig ist daher die aktuelle Ergänzung des Memorandums „Vom Krankenhaus zum Gesundheitszentrum“ um weitere Projekte:

 

Maßnahme 01 – Leitsystem Eingangshalle

  • Neue Beschilderung im Übergangsbereich von der Information bis zum Neubau „Klinikhotel“. Ein gutes Leitsystem ist im Ostalb-Klinikum gerade aufgrund der Hanglage wichtig. So irritiert z.B. die Tatsache, dass sowohl das Eingangsforum als auch die Ambulanz der Kinderklinik erdgeschossig sind, obwohl die beiden Bereiche auf verschiedenen Ebenen liegen.

 

Maßnahme 02 – Außenanlagen

  • Ordnung der Parkierung im Casinobereich
  • Möblierung Außenbereiche
  • Ordnung der Flächen im Bereich Parkhaus, ehemalige Wäscherei, Innenhof Casino
  • Erschließung des Bildungszentrums Gesundheit und Pflege für Fußgänger

 


Maßnahme 03 – Verbindungsbrücke

  • Der Weg vom Parkhaus zum Eingangsforum steigt stark an. Diese Steigung macht vielen Menschen, die nicht gut zu Fuß sind und/oder Gepäck transportieren müssen, große Probleme. Die Verbindungsbrücke schafft für diesen Personenkreis einen besseren Zugang vom Parkhaus zum Eingangsforum und zusätzlich eine fußläufige Erschließung vom Parkhaus zum Bereich der Erweiterungsfläche des Ostalb-Klinikums (heute alte Personalwohngebäude).

 

Maßnahme 04 – Technik / Brandschutz

  • Optimierung der Kühlleistung aufgrund zusätzlicher Server im EDV-Serverraum
  • Einrichtung einer gebäudeübergreifenden BOS-Funkanlage zur besseren Verständigung der Feuerwehr (Brandschutzmaßnahme)

 

Maßnahme 05 – Frauenklinik

  • Sanierung der Fassaden der Frauenklinik (u.a. Fassadendämmung!)
  • Sanierung der Station 46

 

Maßnahme 06 – Neuordnung und Ertüchtigung Funktions- und OP-Bereiche

  • Neuordnung der Funktionsebenen im BA I (Ebene 2 + Ebene 4) unter Einbeziehung der Bereiche OP, ambulante Chemotherapie, ambulantes Operieren. Der Anstoß wurde vom Gesundheitsamt nach einer Begehung der Endoskopie-Räume gegeben. Dabei stellte sich heraus, dass die Anordnung und bauliche Ausgestaltung der Funktionsräume aus dem Jahr 1987 nicht mehr den heutigen Standards genügt und dringend ertüchtigt werden muss.
    • Abarbeitung Mängelliste Gesundheitsamt in der Endoskopie (Ebene 2)
    • Neuordnung restliche Funktionsräume (Ebene 2)
    • Sanierung OP-Bereiche (Klima, Lüftung, Wände, Tische, Lampen)
  • Erweiterung der Stationen 53 und 63 (BA II) um notwendige Funktionsräume im Flurbereich
  • Evtl. Ausgliederung von Verwaltungsbereichen aus Ebene 3 zur Schaffung von Freiräumen für die patientennahen Funktionsbereiche

 

Maßnahme 07 – Abbruch der alten Personalwohngebäude / Ersatzflächen für die Abteilungen „Buchhaltung“ und „Vergütung“

  • Abbruch der ehemaligen Personalwohngebäude. Die Bausubstanz der Gebäude aus dem Jahr 1954 ist marode, der Verbindungsgang vom Klinikums zu den Personalwohngebäuden ist bereits wegen Einsturzgefahr gesperrt. Nach einem Abbruch stehen dem Klinikum für zukünftige Erweiterungen optimale Flächen zur Verfügung.
  • Schaffung einer Ersatzfläche für die Abteilungen „Vergütung“ und „Buchhaltung“ nach Abbruch der alten Personalwohngebäude

 

Durch diese weiterführende Zielplanung werden vom technischen Verschleiß betroffene und nicht mehr zeitgemäße Bereiche ertüchtigt, wird die Innovation des Ostalb-Klinikums fortgesetzt und damit Stillstand vermieden. Die einzelnen Maßnahmen können der beigefügten Übersicht entnommen werden (Anlage 1).

 

 


2.     Aktueller Bericht „Neubau Klinikhotel – Südspange“

 

Durch die termingerechte Inbetriebnahme im August 2005 konnten wir eine positive Auswirkung auf das betriebswirtschaftliche Jahresergebnis erzielen (kurze Umzugszeit – keine Containerlösungen – Umzug der Patienten in einer Zeit mit schwächerer Belegung). Wir haben aufgrund dieser immensen betriebswirtschaftlichen Vorteile die Inbetriebnahme regelrecht erzwungen. Trotz mancher noch ausstehender Restarbeiten wurde der Umzug durchgezogen. Ein besonderes Dankeschön an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die großartige Arbeit in dieser stressigen Zeit.

 

Mit dem Budget für das Projekt „Südspange“ haben wir uns sehr hohe Ziele gesetzt und durchaus ein gutes Ergebnis erreicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Trotz einer Kostensteigerung gegenüber der ursprünglichen Prognose ist das Bauvorhaben „Neubau Klinikhotel – Südspange“ nach wie vor mit 1.861 EUR/qm BGF (Kontengruppe 2-7) eines der wirtschaftlichsten Projekte im Krankenhausbau. Vergleichbare Bauvorhaben in Baden-Württemberg der letzten Jahre (durchschnittlich 2.104 EUR/qm BGF) zeigen anhand des Kennwertvergleiches die gute Stellung des Aalener Projekts.

 

Im Planungsgutachten und im Vorentwurf wurden die Gesamtkosten des Projekts auf 23 Mio. EUR bis 24 Mio. EUR beziffert. Um eine schnelle Realisierung zu gewährleisten und die Haushalte von Land und Ostalbkreis nicht überzustrapazieren hat das Ostalb-Klinikum diese Kosten auf den Prüfstand gestellt. In mehreren Einsparungsrunden wurden vom Projektmanagement insbesondere folgende Punkte kostensenkend umgesetzt:

 

-         Fassadenänderung: zum ursprünglichen Entwurf weniger offene Flächen

-         Straffung des Raumprogramms

-         Optimierung der Standards

-         Entfall der Hubbadewannen

-         Reduzierung der Außenanlagengestaltung

-         einfache Gestaltung der Treppenhäuser

-         In vielen Bereichen Sichtbeton gestrichen, Glasfasertapete nur dort wo notwendig

-         wenig Abhangdecken, meist nur Sichtbeton gestrichen

-         direkte Beschaffungen durch das OAK im Einrichtungsbereich (Honorarreduzierungen bei dem Generalplaner)


 

Ergebnis dieser intensiven Einsparungsbemühungen war eine Reduzierung der Baukosten um 6,8 Mio. EUR (entspricht knapp 30 %!) gegenüber dem Ausgangswert. Mit 17,2 Mio. EUR wurde das Projekt in den Haushaltsplan aufgenommen.

 

17,2 Mio. EUR sind wie von uns in vielen Krankenhausausschusssitzungen berichtet die absolute Untergrenze für dieses Projekt. Mit diesen Kosten kann bei optimalem Verlauf das Bauwerk realisiert werden, Puffer für Unvorhergesehenes sind in dieser Summe allerdings nicht enthalten. In der ersten Phase des Projekts lagen die tatsächlichen Kosten im Rahmen der Planung. In der Projektphase Anfang 2005 bis Mitte 2006 sind allerdings Faktoren aufgetreten, die in Summe die ursprünglichen Vergabegewinne aufgebraucht und zu einer Kostenüberschreitung geführt haben:

 

  1. Notwendige Änderungen im Bauablauf (z.B. abschnittsweiser Abbruch, Entzerrung der Bauteile, Probleme mit einigen Firmen) und damit verbundene Verschiebung der Rohbauarbeiten des Verbindungsstegs sowie des Bauteils C in den Winter, der in diesem Jahr zudem äußerst lang andauerte.

 

  1. Viele unvorhersehbare Arbeiten an der Schnittstelle Neubau - angrenzender Bestand

 

  1. Wie bereits beim Richtfest erwähnt, lagen viele technische Leitungen im Baufeld, die zuvor aus keinerlei Plänen ersichtlich waren. Viele Leitungsführungen und statische Begebenheiten waren bzw. sind nun erst nach Abbruch des alten Bettenhauses erkennbar. Eine Abschätzung dieser Kosten aus heutiger Sicht ist bereits berücksichtigt.

 

  1. Auflagen aus dem Bereich Baugenehmigung/Brandschutz/Sicherheit

 

  1. Möblierungs- und Umzugskosten, z.B. ein innovatives, von der Pflege angeregtes Schranksystem.

 

  1. Aufwertende kindgerechte Gestaltung der Ebene 2 (Kinderklinik), z.B. zusätzliche, über die Bauvorschriften hinausgehende Sicherungen

 

  1. Nebenkostensteigerungen durch Verzögerungen im Bauablauf

 

Stand September 2006 werden die Baukosten durch diese Faktoren bei 20,049 Mio. EUR liegen, dies bedeutet eine Baukostensteigerung um 2,849 Mio. EUR.

 

Das Projektmanagement wird dafür Sorge tragen, dass die Abrechnung weitestgehend noch im Jahre 2006 stattfindet, um weitere Kostensteigerungen durch die Mehrwertsteuererhöhung zu vermeiden.

 

Anlage 2 gibt einen Anschaulichen Überblick über den aktuellen Stand des Projekts „Neubau Klinikhotel – Südspange“. Gemeinsam mit dem Projektsteuerungsbüro Drees & Sommer und dem Architekturbüro Heinle Wischer und Partner werden wir in der Krankenhausausschusssitzung am 4.10.2006 detailliert berichten und den aktuellen Zeitplan vorstellen.

 


 

Sichtvermerke:

Sichtvermerke:

 

 

 

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Koordinierender Krankenhausdirektor

 

 

 

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Kreiskämmerer

 

 

 

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Landrat