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Vorlage - 132/06  

 
 
Betreff: Entwicklung in der Radiologie am Klinikum Schwäbisch Gmünd
- Flächendeckendes Mamographie-Screening-Programm: Bestellung des Herrn Dr. Görner (Radiologische Gemeinschaftspraxis Dr. Görner, Dr. Hartmann, Dr. Kosin) zum "Programmverantwortlichen Arzt" der Versorgungsregion 3 (Landkreise Rems-Murr, Heidenheim, Göppingen, Ostalbkreis)
Status:öffentlich  
Federführend:Klinikum Schwäbisch Gmünd   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Kliniken und Gesundheit Entscheidung
04.10.2006 
Sitzung des Krankenhausausschusses zur Kenntnis genommen   

Antrag der Betriebsleitung:

Antrag der Betriebsleitung:

 

Kenntnisnahme

 

I

        I.      Einführung

Über die Entwicklung der Radiologie am Klinikum Schwäbisch Gmünd wurde der Krankenhausausschuss durch verschiedene Vorlagen im Jahr 2005 und 2006 informiert.

Um den künftigen technischen und logistischen Anforderungen gereicht zu werden, hat der Krankenhausausschuss in seiner Sitzung am 26.04.2005 der Beschaffung eines Radiologie-Informationssystems (RIS) und eines Bildarchivierungssystems (PACS) zugestimmt. Im Wesentlichen bedeutet dies den künftigen Einsatz neuester digitaler Technik. Die seitherige Erstellung von Röntgenbildern mittels Filmfolien ist hierdurch weitgehend entfallen.

Im Oktober des Jahres 2005 wurde der Krankenhausausschuss darüber in Kenntnis gesetzt, dass seitens der in Schwäbisch Gmünd niedergelassenen Radiologin Frau Dr. med. Dorothea Kosin Interesse besteht, in die Gemeinschaftspraxis am Klinikum einzusteigen. Nach 1 ½-jähriger Vorbereitungsphase hat Frau Dr. Kosin zum 30.06.2006 ihren Standort an der Haußmannstraße in Schwäbisch Gmünd aufgegeben und ihre Praxis an das Klinikum verlegt. Das Patientenaufkommen hat sich hierdurch wesentlich erhöht.


      II.      Flächendeckendes Mammographie-Screening-Programm

Um die Platzierung der Bundesrepublik Deutschland im Hinblick auf das europäische Ranking bei Brustkrebsfrüherkennung zu verbessern, wurde bundesweit ein so genanntes „Mammographie-Screening-Programm“ aufgelegt. Die Tatsache, dass Deutschland relativ schlechte Ergebnisse in der Brustkrebsfrüherkennung aufzuweisen hat, war oftmals auf mangelnde Ausbildung der Befunder oder auch mangelnde Qualität der technischen Anlagen zurückzuführen.

Für Baden-Württemberg wurden seitens der KV zehn Versorgungsregionen gebildet, welche jeweils einen Einzugsbereich von ca. 1 Mio. Einwohnern abdeckt. Die Versorgungsregion 3 umfasst den Rems-Murr-Kreis, den Ostalbkreis, den Landkreis Göppingen und den Landkreis Heidenheim.

Angeboten wird dieses Screening-Programm allen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Man rechnet damit, dass die Anzahl der Frauen in einem Versorgungsgebiet in der genannten Altersstufe zwischen 120.000 und 150.000 liegt. Die Frauen werden alle zwei Jahre persönlich zu einer Früherkennungsuntersuchung eingeladen. Diese Einladung erfolgt in Baden-Württemberg über die Zentrale Stelle Mammograhie-Screening mit Sitz in Baden-Baden.

Zuständig für die Erstuntersuchung sind die niedergelassenen Radiologischen Praxen sowie die niedergelassenen Gynäkologischen Praxen mit entsprechender Mammographieausrüstung. Dort werden so genannte „Primärbefunde“ erstellt.

Diese Befunde werden an einen weiteren Radiologen/Gynäkologen innerhalb der Versorgungsregion übermittelt, in welcher dann ein „Zweitbefund“ erhoben wird. Der Erst- und Zweitbefund wird sodann an die Praxis des Programmverantwortlichen Arztes (PV) übermittelt.

Der PV prüft, ob die Befunde deckungsgleich sind. Sollten sie voneinander abweichen, erhebt der PV einen Drittbefund und führt eine so genannte „Konsensus-Konferenz“ durch. Sollte innerhalb dieser Konferenz keine übereinstimmende Meinung erzielt werden, wird die Patientin an den Praxissitz des PV eingeladen. Es werden zusätzliche weitere diagnostische Maßnahmen zur Abklärung eingeleitet. Ergibt sich dann ein auffälliger Befund, sind weitere Schritte in Abstimmung zwischen dem PV, einem Pathologen und einem operativ tätigen Gynäkologen zu treffen.


   III.      Bestellung des Herrn Dr. Görner zum „Programmverantwortlichen Arzt“ der Versorgungsregion 3

An die Person des Programmverantwortlichen Arztes sind eine Reihe von Voraussetzungen geknüpft. Der von der KV ernannte „Programmverantwortliche Arzt“ soll in Zusammenarbeit mit weiteren radiologischen und gynäkologischen Partnern sowie unter Einbeziehung der Pathologie durch vorgeschriebene Ausbildungsstandards die Qualität der Früherkennungsmaßnahmen deutlich verbessern. Der PV übernimmt die Verantwortung für den Versorgungsauftrag.

Die Erteilung der Genehmigung hing daher nicht nur von persönlichen Voraussetzungen, fachlichen Qualifikationen und Verfügbarkeiten ab, sondern auch von denen der kooperierenden Ärzte sowie darüber hinaus von sachlichen Voraussetzungen, wie z.B. den baulichen Maßnahmen, der apparativen Ausstattung und der Praxisorganisation.

Alle diese Voraussetzungen sind am Klinikum Schwäbisch Gmünd gegeben, zumal sich Dr. Görner selbst und auch seine Praxisstrukturen seit längerem auf diese Aufgabe vorbereitet hat.

Die Bewerbungen als Programmverantwortlicher Arzt waren bei der KV bis zum 03.07.2006 einzureichen. Am 30. August diesen Jahres hatte Dr. med. Görner Gelegenheit, sein Versorgungskonzept den Mitgliedern der Auswahlkommission persönlich vorzustellen. Die Auswahlkommission hat in dieser Sitzung eine Entscheidung zugunsten von Dr. Görner getroffen.

Das flächendeckende Programm zur Früherkennung von Brustkrebs soll Mitte 2007 starten und in enger Kooperation mit folgenden niedergelassenen Radiologischen Praxen durchgeführt werden:

- Dres. Rieger, Schmidberger und Heuchemer, Aalen
- Dres. Thiel, Correll, Landgrebe und Heim, Göppingen
- Dres. Wittlinger, Hahn und Stern, Schorndorf
- Dr. Röder, Heidenheim


Diese Praxen haben die Bewerbung von Dr. Görner für die Position des PV unterstützt.

Sie fungieren zum einen als so genannte lokale Mammographie-Einheiten, in welchen die jeweiligen Mammographien durchgeführt werden. Zum anderen sind die Praxen Partner im Rahmen der Erst- und Zweitbefundung und stellen die dezentralen Mammographie-Einheiten.

Mit der Bestellung des Herrn Dr. Görner zum Programmverantwortlichen Arzt wird der Standort Stauferklinik Mittelpunkt einer Versorgungsregion, die die Landkreise Heidenheim, Göppingen, Rems-Murr und den Ostalbkreis umfasst.





































Für das Klinikum Schwäbisch Gmünd bedeutet dies, dass mit einem weiteren sehr großen und überregionalen Zulauf zu unserer Radiologie zu rechnen ist, zumal interne Auswertungen der KVen anderer Bundesländer belegen, dass Konsensus-Konferenzen bei etwa 12 % der untersuchten Frauen nötig werden. Bei ca. der Hälfte hiervon wird eine weitere Abklärungsdiagnostik nötig.

Sichtvermerke:

Sichtvermerke:

 

 

 

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Krankenhausdirektor

 

 

 

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Koordinierender Krankenhausdirektor

 

 

 

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Kreiskämmerer

 

 

 

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Landrat