Bürgerinformationssystem
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Antrag der Verwaltung
Kenntnisnahme Sachverhalt/Begründung
I
In der Zeit von 70 – 270 n. Chr. waren weite Bereiche von Süddeutschland und auch des Ostalbkreises ein Teil des Römischen Reiches. Die Grenze zu Germanien wurde durch den Limes markiert. Dieser bestand aus Holzpalisaden, Wall und Graben sowie einer Steinmauer. Von Wachtürmen aus beobachteten die römischen Grenzsoldaten, ob germanische Gruppen den Limes überschritten. Gegebenenfalls alarmierten sie mittels verschiedener Signalsysteme die militärische Führung im Hinterland, die dann gezielte Maßnahmen treffen konnte.
II
Um einen Limesturm, wie ihn die Römer gebaut haben, im Größenverhältnis 1:1 mit den Sinnen erlebbar zu machen, hat der Ostalbkreis in den Achtzigerjahren bei Dalkingen auf dem kreiseigenen Grundstück Nr. 1686 (Lageplan Anlage 1) einen Limesturm errichten lassen. Dieser Turm ist inzwischen stark sanierungsbedürftig. Dazu wären der Austausch morscher Hölzer nötig. Bei einer Sanierung würden voraussichtlich Kosten in Höhe von etwa 10 T Euro nötig. Der Turm könnte allerdings nicht begangen werden.
Wegen der Sanierung des Limesturms hat die Landkreisverwaltung mit der AJO und dem Regierungspräsidium Stuttgart – Landesamt für Denkmalpflege – Gespräche geführt. Dabei ist von beiden Stellen aus vorgeschlagen worden, den bisherigen Limesturm abzufackeln und einen neuen Limesturm zu errichten, der den historischen Vorbildern entspricht.
Die Abfackelung könnte nach den Angaben von Dr. Obmann (Landesamt für Denkmalpflege) einer Firma, die Filme für das Altertum produziert, gegen Entgelt gestattet werden.
Der neue Limesturm soll nach den beigefügten Planskizzen von Dr. Obmann aus Holz gestaltet werden (Anlage 2). Danach soll ein quadratischer Turm gebaut werden mit einer Höhe von ca. 11,50 m. Eine Seite des Turms hat eine Länge von ca. 4,50 m, eine Seite des Dachs hat eine Länge von ca. 7,50 m. Der Turm hat einen begehbaren Rundgang, der über eine Leiter oder Treppe im Inneren des Turms erreichbar ist.
III
Das Interesse am vorhandenen Limesturm ist nach den Angaben von Bürgermeister Krafft von Rainau-Dalkingen riesig. Viele Schulklassen kommen z. B. und schauen den Turm an. Sicher wäre es für die jungen Leute interessant, wenn sie den Turm auch besteigen, sich auf dem Rundgang aufhalten und von dort aus, wie einst die römischen Soldaten ins Land hinausschauen könnten.
Nach den Aussagen von Bürgermeister Krafft würden sich die Gemeinde bzw. der Zweckverband Erholungsgebiet Rainau-Buch einer Betreuung des Turmes nicht verschließen (Erhaltung der Ordnung, Schlüsselausgabe).
IV
Für den Bau des Turms hat die AJO das in Anlage 3 beigefügte Angebot gemacht.
Danach ist mit Kosten in Höhe von ca. 37.500 Euro zu rechnen.
Laut dem Angebot entstehen dem Ostalbkreis bei folgenden Positionen keine Kosten:
- Abbund der Holzkonstruktion - Zusammenarbeit AJO e. V. mit einem Handwerksbetrieb Wert: 4.290 Euro. - Verlegen der Dach- und Wandschalung durch die AJO e. V. Wert: 6.700 Euro - Gesamtorganisation durch AJO e. V. - Gerüst Wert: 1.200 Euro - Architekturbüro Wert: 6.000 Euro
V
1) Beim Limesturm befinden sich Eichenpalisaden, die den Limes in seiner ursprünglichen Ausgestaltung wiedergeben. Diese Eichenpalisaden sind im Bereich direkt am Turm morsch und baufällig. Eine vorläufige Sicherung ist erfolgt. In einem Angebot vom 24. August 2006 (Anlage 4) bietet die AJO die Entfernung und Entsorgung der Palisaden für 2.000 Euro an. In diesem Angebot sind enthalten:
Einsatz eines Baggers und LKW’s für acht Stunden, ein Anleiter mit 16 Stunden. An der Maßnahme arbeiten Jugendliche 16 Stunden, ohne dass dem Landkreis Kosten entstehen.
2) Auf dem benachbarten Grundstück Nr. 1685 das den Eheleuten Abele gehört, befindet sich eine Steinmauer aus original römischem Mauerwerk, die Teil des Limes war und die der Sanierung bedarf. Die Durchführung dieser Sanierung, in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege, bietet die AJO ebenfalls im Schreiben vom 24. August 2006 für 2.000 Euro an. In diesem Betrag sind enthalten:
Ein Anleiter mit 80 Stunden einschließlich Fahrtkosten. An der Restaurierung arbeiten auch vier bis fünf Jugendliche mit jeweils 80 Stunden, ohne dass dem Landkreis Kosten entstehen.
3) Schließlich ist die Limesmauer stark eingewachsen und muss freigelegt werden. Auch muss die Fläche um das Mauerwerk freigelegt werden. Dabei geht es insbesondere darum, den Weg vom Turm zu den Mauerresten und die direkte Umgebung von Turm und Mauerresten freizuschneiden. Die Durchführung dieser Arbeiten bietet die AJO gegen ein Entgelt in Höhe von 500 Euro an. In dem Betrag enthalten sind
- 20 Arbeitsstunden eines Anleiters und vier Stunden Maschineneinsatz; - der Einsatz von vier bis sechs Jugendlichen mit jeweils 20 Stunden, der nicht berechnet wird
VI
Nach Auffassung der Landkreisverwaltung spricht das große Interesse der Allgemeinheit am Limes für den Bau eines neuen Limesturmes mit einem Rundgang und für die Durchführung der weiteren Arbeiten. Der neue Limesturm stellt einen wichtigen Beitrag zur Darstellung des historischen Limes dar.
Das von der AJO gemachte Angebot ist sehr günstig, da der Landkreis sehr viele Leistungen kostenlos erhält. Allein beim Bau des Limesturms sind dies Leistungen im Wert von 18.820 Euro. Bei den sonstigen Arbeiten werden von arbeitslosen Jugendlichen mehr als 500 Stunden erbracht, ohne dass dem Landkreis Kosten entstehen.
Vor diesem Hintergrund hat die Landkreisverwaltung die Durchführung einer Ausschreibung bzw. die Einholung weiterer Angebote für entbehrlich gehalten. Vergleichbare Preise können von anderen Bietern nicht erwartet werden. Von Seiten des Geschäftsführers der Handwerkskammer wurden keine Bedenken gegen dieses Vorgehen erhoben.
Die AJO ist in der Lage, zahlreiche arbeitslose Jugendliche beim Bau eines neuen Limesturms, für den Landkreis kostenlos, einzusetzen, weil dieses durch ein spezielles Programm der Bundesagentur für Arbeit ermöglicht wird. Der Bewilligungszeitraum endet Ende 2006. Für die Zeit danach bedarf es einer neuen Bewilligung mit dem Risiko, dass diese nicht erteilt wird.
- einen neuen Limesturm aus Holz zu bauen, - die sonstigen Arbeiten durchzuführen.
Der Auftrag ist mit der Maßgabe erteilt bzw. angenommen worden, dass vom Landkreis Kosten in Höhe von bis zu 27.500 Euro auf Nachweis übernommen werden.
Der Auftrag steht unter dem Vorbehalt, dass es der AJO gelingt, die vom Landkreis nicht gedeckten Kosten über Spenden bzw. Einnahmen aus der Abfackelung des alten Turmes zu finanzieren.
Finanzierung und Folgekosten
Im Vermögenshaushalt 2006 Einzelplan 3 stehen für eine Sanierung des Limesturms Dalkingen 30 T Euro zur Verfügung. Davon gehen 2.500 Euro für den Ersatz von verwitterten Hinweisschildern an der Straße von Dalkingen nach Buch ab. Letztlich stehen also 27.500 Euro zur Verfügung.
Anlagen
4
Sichtvermerke
Geschäftsbereich__________________________________________________ Langer Dezernent__________________________________________________ Götz Dezernat II__________________________________________________ Hubel Landrat__________________________________________________ Pavel |
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