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Vorlage - 074/06  

 
 
Betreff: Jahresabschluss der Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung mbH für das Geschäftsjahr 2005
Status:öffentlich  
Federführend:Persönlicher Referent/GOA   
Beratungsfolge:
Kreistag Entscheidung
20.06.2006 
Sitzung des Kreistags ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung

Antrag der Verwaltung

 

 

  1. Der Kreistag nimmt den Jahresabschluss 2005 der GOA zustimmend zur Kenntnis.
     
  2. Der Kreistag ermächtigt Herrn Landrat Klaus Pavel in der Gesellschafterver-sammlung der GOA

    a) den testierten Jahresabschluss zum 31.12.2005 mit einem Jahresüber-
          schuss von 1.781.399,15 € festzustellen und zu genehmigen,

    b)der Gewinnausschüttung für das Geschäftsjahr 2005 in Höhe von
          900.000 € und dem Gewinnvortrag in Höhe von 881.399,15 € auf neue
          Rechnung zuzustimmen,

    c)der Entlastung der Geschäftsleitung und des Aufsichtsrates für das
          Geschäftsjahr 2005 zuzustimmen.
     
  3. Entsprechend dem Vorschlag des Aufsichtsrats der GOA ist die Firma Medicitreu GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Bad Wörishofen mit der Prüfung des Jahresabschlusses 2006 sowie der Prüfung nach § 53 HGrG durch die Gesellschafterversammlung zu beauftragen.

 

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

1. Allgemeines

 

Mit einem Jahresergebnis von 1.781,4 T € konnte das Geschäftsjahr 2005 erfolgreich abgeschlossen werden und wir bewegen uns nach dem Rekordjahr 2004 wieder auf dem Niveau der Vorjahre.

 

Das Geschäftsjahr 2005 war wiederum von großen einschneidenden Veränderungen in der Abfallwirtschaft geprägt. Mit dem In-Kraft-Treten der Technischen Anleitung Siedlungsabfall zum 1. Juni 2005 und der damit verbundenen thermischen Behandlung des Restabfalls wurde die Abfallwirtschaft in ganz Deutschland vor große Herausforderungen gestellt. So wurde den öffentlich-rechtlichen Entsorgern vor dem o. g. Stichtag kaum Gewerbeabfall zur Beseitigung angeliefert, während mit In-Kraft-Treten der Technischen Anleitung Siedlungsabfall und der damit verbundenen Preiserhöhung bei der Abfallbehandlung, aufgrund der großen Nachfrage bei den Behandlungskapazitäten, die öffentlich-rechtlichen Abfallentsorger mit Gewerbemüll geradezu überschüttet wurden. Nach einer entsprechenden Gebührenanpassung aufgrund der gestiegenen Behandlungspreise konnte wiederum ein Rückgang der Gewerbeabfallmengen verzeichnet werden.

 

Der Ostalbkreis hat bereits frühzeitig mit Blick auf das In-Kraft-Treten der Technischen Anleitung Siedlungsabfall mit dem Müllheizkraftwerk in Ulm und Würzburg vertragliche Vereinbarungen getroffen, die die Entsorgung von bis zu 38 000 Tonnen Hausmüll per anno gewährleisten.  Aus heutiger Sicht zeigt sich, dass die in Ulm und Würzburg gesicherten Kapazitäten für die Thermische Behandlung des Hausmülls ausreichend sind und somit die Entsorgungssicherheit gewährleistet ist.

 

Für die Behandlung des Gewerbeabfalls hat die GOA auf der Deponie Ellert eine Gewerbeabfallaufbereitungsanlage (GAA) realisiert, um den Gewerbebetrieben im Ostalbkreis einen weiterhin sicheren Entsorgungsweg anbieten zu können. Mit dieser Investition in Höhe von rund 6 Mio. € wird  durch die ökonomisch wie ökologisch sinnvolle Behandlung von Gewerbeabfall und die damit verbundene Herstellung von Ersatzbrennstoffen mit dazu beigetragen, dass die GOA auch weiterhin erfolgreich am Markt agieren kann.

 

Durch die Neuausschreibung der Verträge mit dem Dualen System Deutschland ist die GOA nicht mehr direkter Vertragspartner mit der DSD-AG und muss somit deutliche Umsatzrückgänge im gewerblichen Bereich verzeichnen. Durch die Übernahme der Entsorgung der DSD-Abfälle als Subunternehmen konnten dennoch Arbeitsplätze gesichert werden und, wenn auch mit großen Anstrengungen, das hohe Entsorgungsniveau bei den Gelben Säcken für die Bürgerinnen und Bürger des Ostalbkreises gewährleistet werden.

 

Die GOA hat sich zum Ziel gesetzt, ständig Möglichkeiten zu überprüfen, die mit dazu beitragen, dass die Bürgerinnen und Bürger des Ostalbkreises von Verbesserungen im Bereich des Services profitieren können. Deshalb hat der Kreistag des Ostalbkreises entschieden, dass zum 1. Januar 2007 die Abfuhr und Abrechnung des Hausmülls mittels eines Ident-Systems durchgeführt werden soll. Damit kann das Abfallsystem im Ostalbkreis weiter verbessert werden und den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger angepasst werden.

 

Der Aufsichtsrat wurde im Geschäftsjahr ständig und zeitnah durch die Geschäftsleitung über den allgemeinen Geschäftsverlauf informiert.

 

Der Jahresabschluss und der Lagebericht wurden nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung einer Prüfung unterzogen. Ferner wurden die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und die wirtschaftlichen Verhältnisse nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz geprüft.

 

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Geschäftsführung danke ich im Namen des Aufsichtsrats für das große Engagement und für die geleistete Arbeit, die das erfolgreiche Geschäftsjahr 2005 erst ermöglicht haben.

 

 

2. Das Geschäftsjahr 2005

2.1 Umsatz- und Auftragsentwicklung

In 2005 fiel das Umsatzwachstum mit 0,2 Prozent Steigerung zum Vorjahr gering aus. Ausschlaggebend hierfür waren deutlich geringere Erlöse im Bereich DSD und Änderungen der Leistungen für den Ostalbkreis ab dem 1. Juni 2005 aufgrund der TASi. Ab diesem Zeitpunkt durften keine unbehandelten Abfälle mehr auf den Deponien abgelagert werden.

 

Diese Umsatzrückgänge konnten durch Steigerungen in anderen Bereichen, hier sei vor allem der Gewerbeabfallbereich genannt, wettgemacht werden.

 

Wie bereits im Vorjahr ist der Umsatzanteil des Ostalbkreises mit 56,7 Prozent nahezu unverändert geblieben.

 

 

2.2 Investitionen

Neben den geplanten Investitionen in Höhe von 5.932 T€ wurden weitere, zusätzlich notwendige, Investitionen in Höhe 303 T€ vorgenommen. Außerdem wurden aus dem Jahre 2004 aufgeschobene Investitionen in Höhe von 203 T€ in 2005 durchgeführt.

 

 

2.3 Finanzierungsmaßnahmen
 

Zum 5. Mal in Folge mussten zur Finanzierung der Investitionen keine langfristigen Kredite aufgenommen werden.  Auch in 2005 konnten sämtliche Investitionen aus den liquiden Mitteln und dem Cashflow finanziert werden.

 

In 2006 wird die Liquidität durch Gewinnausschüttungen in Höhe von 4,0 Mio. und durch den Abbau der Rückstellungen belastet werden.

 

Der im Jahr 2000 zur Zinssicherung abgeschlossene Zinsswap über 2.301 T€ besteht weiterhin.

 

 

2.4 Personal- und Sozialbereich

 

Die Zahl der Mitarbeiter (ohne Aushilfen und Auszubildende) hat zum Ende des Berichtsjahres 215 (Vj 215) betragen und ist somit gleich geblieben. Zum Ende des Berichtsjahres wur­den 12 (Vj 10) junge Menschen in den Berufen Bürokaufleute, Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Kfz-Mechatroniker ausgebildet. Weitere 119 Mitarbeiter waren als Aushilfen auf den Wertstoffhöfen und saisonal für die Betreuung der Grünmüllcontainer beschäftigt.

 

Zum 1. Juli 2005 erfolgte eine unerwartet hohe Anpassung der Löhne und Gehälter ent­sprechend den Abschlüssen der chemischen Industrie (Laufzeit 19 Monate) um 2,7 Prozent. Der Tarifabschluss sah außerdem noch eine Einmalzahlung von rd. 1,2 Prozent eines Mo­natsentgelts vor, die im Dezember geleistet wurde. Die nächste Anpassung erfolgt daher frühestens zum 1. Februar 2007.

 

Die Krankheitsquote im gesamten Unternehmensbereich ist mit 4,78 Prozent im Berichtsjahr etwa gleich wie im Vorjahr (4,68 Prozent). Es haben sich insgesamt 19 Arbeitsunfälle (Vj 23) ereignet, die zusammen 213 Ausfalltage (Vj 152) zur Folge hatten.

 

 

2.5 Sonstige Vorgänge im Geschäftsjahr

 

Die GOA beteiligte sich zum 1. Januar 2005 an der Wolfgang Sing Schutz- und Sicherheitsdienst Geld- & Werttransporte GmbH mit Sitz in Aalen mit einem Anteil von 100 Prozent. Strategisches Ziel ist es, den Kunden eine umfassende Dienstleistungspalette, vom Pförtner über den Hausmeister bis hin zur Abfallentsorgung, anbieten zu können.

 

 

3. Lage des Unternehmens

3.1 Vermögenslage
 

In 2005 wurde eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln auf 2,0 Mio. € Stammkapital durchgeführt.

 

Im Jahresüberschuss in Höhe von 1.781,4 T€ sind Teilwertabschreibungen in Höhe von 165 T€ berücksichtigt.

 

Der Deckungsgrad B (herangezogen wurden alle langfristig abgeschlossenen Darlehen + 50 Prozent der Rückstellungen) beträgt 103,8 Prozent (Vorjahr 108,3 Prozent). Die Fristenkongruenz zwischen Investitionen und langfristigen Finanzmitteln ist damit gewahrt.

 

Die Abschreibungen erfolgen linear. Grundsätzlich wird die amtliche Afa-Tabelle zugrunde gelegt. Bei in der Afa-Tabelle nicht aufgeführten Anlagegütern werden Aussagen der Lieferanten und anderer Fachleute für die Nutzungsdauer herangezogen. In wenigen Ausnahmen wurde, abweichend von der linearen Afa, mengenmäßig bezogen auf das Verfüllvolumen der Deponien abgeschrieben.

 

Das Verhältnis des Anlagevermögens zum Umlaufvermögen wird weiter zu Gunsten des Anlagevermögens steigen.

 

 

3.2 Finanzlage

Die Liquidität 1. Grades mit 63,3 Prozent (Vj. 162,7 Prozent) sank gegenüber dem Vorjahr aufgrund der Investitionen, die ausschließlich aus den liquiden Mitteln bezahlt werden konnten. Die Liquidität 2. Grades beträgt 126,3 Prozent (Vorjahr 257,3 Prozent).

 

Für die Berechnung der Liquiditätskennzahlen wurden für die kurzfristigen Verbindlichkeiten, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die sonstigen Verbindlichkeiten ohne KfW Tilgungsanteil sowie 50 Prozent der Rückstellungen herangezogen.

 

Die Anlage der liquiden Mittel erbrachte Zinserträge in Höhe von 112 T€.

 

Der Cashflow (Gewinn nach Steuern + Afa + wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen) beträgt 4.739 T€  (Vorjahr 8.104 T€).

 

Die Veräußerung eines nicht betriebsnotwendigen Grundstücks im Februar 2006  soll zur Finanzierung der Neuinvestitionen mit verwendet werden.

 

 

3.3 Ertragslage

Ergebnis des laufenden Betriebs3.892T€

Sonstige betriebl. Aufw./Erträge342T€

Finanzergebnis                                                               - 1 138T€

Außerordentliche Aufwendungen-    165T€

Steuern vom Einkommen und Ertrag                                     -                1.150 T€

Jahresüberschuss  1.781T€

 

Erhöhte Anlaufkosten für den Bereich Gewerbeabfälle mit der neuen Gewerbeabfallauf­be­reitungsanlage (GAA) belasteten das Ergebnis höher als geplant.

 

Anfang des  2. Quartals  2006 wird die GAA mit Beginn des Regelbetriebs Ertragschancen nutzen. Neue Energieanlagen werden die derzeitigen Nachfrageengpässe an Ersatzbrennstoffen beseitigen. Es ist von deutlichen Umsatzsteigerungen auszugehen.

 

Auch in den übrigen gewerblichen Bereichen ist  in  2006 mit weiteren Ertragszuwächsen zu rechnen.

 

 

4. Ausblick

Nachdem das In-Kraft-Treten der Elektronikschrottverordnung bis März 2006 verschoben wurde, ist diese nun in Kraft getreten. Danach ist der Entsorgungsträger nur noch für die Erfassung der Geräte zuständig.

 

Die seit Januar 2006 in Betrieb gegangene Gewerbeabfallaufbereitungsanlage muss noch optimiert werden. Bereits in der Phase des Probebetriebes zeigt sich jedoch, dass der zugesicherte Durchsatz beim Betrieb erreicht werden kann. Wichtig wird es nun sein, die erzeugten Ersatzbrennstoffe langfristig am Markt unterzubringen. Dies hängt mit entscheidend von der geforderten Qualität ab. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass durch mangelnde Verwertungskapazitäten die Abnehmer ständig steigende Qualitätsansprüche geltend machen. Dies bedeutet auch eine ständige Optimierung der bestehenden Anlage. Es ist jedoch davon auszugehen, dass wir mit der errichteten Anlage sehr flexibel reagieren können.

 

Eine weitere Herausforderung im Jahre 2006 wird der endgültige Abbau des Abfallzwischenlagers sein. Das offene Zwischenlager ist geräumt. Die jetzt noch vorhandenen Mengen sind zwischenzeitlich balliert. Die Beseitigung erfolgt in verschiedenen Verbrennungsanlagen.

 

 

5. Prüfung des Jahresabschlusses 2005

Der Jahresabschluss und der Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2005 wurden dem Aufsichtsrat von der Geschäftsleitung vorgelegt. Mit der Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts wurde entsprechend dem Kreistagsbeschluss vom 26. Juli 2005 das Büro Medicitreu KF GmbH aus Bad Wörishofen beauftragt.

 

Das Büro Medicitreu KF GmbH hat zur Prüfung des Jahresabschlusses 2005 Folgendes ausgeführt:

 

Gegenstand, Art und Umfang der Prüfung

 

„Gemäß § 321 Absatz 3 HGB haben wir als Abschlussprüfer im Prüfungsbericht Gegenstand, Art und Umfang der Abschlussprüfung zu erläutern, damit unsere Tätigkeit von den Berichtsadressaten besser beurteilt werden kann.

 

Gegenstand unserer Abschlussprüfung sind die Buchführung, der Jahresabschluss, der Lagebericht, die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung.

 

Der Prüfauftrag umfasst gemäß § 19 des Gesellschaftsvertrages auch die Prüfung nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz (HGrG).“

 

Entwicklungsbeeinträchtigende oder bestandsgefährdende Tatsachen

 

„Nach § 321 Absatz 1 Satz 3 HGB haben wir als Abschlussprüfer darzustellen, wenn wir bei Durchführung der Abschlussprüfung Tatsachen festgestellt haben, welche die Entwicklung des geprüften Unternehmens wesentlich beeinträchtigen oder seinen Bestand gefährden können.

 

Wir haben bei unserer Abschlussprüfung keine berichtspflichtigen Tatsachen nach § 321 Absatz 1 Satz 3 HGB festgestellt, die das Unternehmen in seinem Bestand gefährden können.“

 

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

 

„Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung mbH (GOA) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 geprüft.

 

Die Prüfung ist so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,  Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.

 

Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

 

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

 

Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht gibt insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage der Gesellschaft und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.“

Finanzierung und Folgekosten

Finanzierung und Folgekosten

 

keine

Anlagen

Anlagen

 

2    

 

 

 

Sichtvermerke:

Geschäftsbereich              __________________________________________________

Kurz Roth

Dezernat II__________________________________________________

Hubel

Landrat__________________________________________________

Pavel