Antrag der
Betriebsleitung:
1.
Der Krankenhausausschuss nimmt von dem Bericht
zum MediCenter I und den Planungen der Verwaltung zum MediCenter II Kenntnis.
2. Die
Betriebsleitung des Klinikums Schwäbisch Gmünd wird beauftragt, die Gespräche
mit interessierten Mietern fortzusetzen und den Krankenhausausschuss so früh
als möglich über Gesprächsergebnisse und weitere konkret beabsichtigte Schritte
zu informieren.
Sachverhalt/Begründung
I.
Einführung
Der Kreistag des Ostalbkreises hat in seiner Sitzung vom 23.07.2002 der
Umsetzung der MediCenter-Konzeption am Klinikum Schwäbisch Gmünd zugestimmt.
Die Baufreigabe für den Bauabschnitt MediCenter I erfolgte am 18.02.2003. Nach
gut 1-jähriger Bauzeit konnte das MediCenter I am 16.06.2004 in Bezug genommen
werden. Die Kosten hierfür lagen bei 1,63 Mio. €.
Das Gebäude, mit einer Nutzfläche von ca. 1.200 m², ist seit diesem Zeitpunkt
zu 100 % vermietet. Mieter sind
- die AOK Baden-Württemberg (Geschäftsstelle Schwäbisch Gmünd; Kunden-
center Remstal Nord)
- eine auf Kinderzahnbehandlung spezialisierte Zahnarztpraxis
- ein Sanitätshaus sowie
- die Sozialstationen des Bereichs Schwäbisch Gmünd (mit einem Kontaktbüro)
II.
Inhaltliche und wirtschaftliche Bewertung des
Bauabschnitts MediCenter I
Nach nun nahezu 1 ½-jähriger Nutzungszeit lässt sich sehr gut darstellen,
dass sich sowohl die konzeptionellen, als auch die wirtschaftlichen Erwartungen
in dieses Projekt absolut erfüllt haben.
Zwischen allen Nutzern des MediCenters und der Klinik, aber auch einiger auf
dem Klinikbereich angesiedelten Praxen, ergeben sich eine Vielzahl von Geschäftsbeziehungen,
welche zuvor auch von der Betriebsleitung so erwartet wurden. Insbesondere die
Tatsache, dass das gesetzliche Krankenversicherungsunternehmen auf dem
Klinikgelände vertreten ist, erweist sich für viele Patienten und Angehörige
als ein wirklicher Vorteil.
Der Standort Stauferklinik hat einen neuen zusätzlichen Standortvorteil hinzugewonnen
durch die nun sehr direkte und schnell erreichbare Verkehrsanbindung an die B
298. Insbesondere für die Gemeinden nördlich und östlich von Mutlangen bis
hinunter in das Kochertal ist die zeitliche Distanz deutlich geringer geworden.
Auch aus wirtschaftlicher Hinsicht ist eine positive Bilanz zu ziehen. Aufgrund
der 100 %-igen Vermietung des Gebäudes sind die Einnahmen für das erste volle
Kalenderjahr unproblematisch bis zum Jahresende 2005 hin hochzurechnen. Auch
aufgrund der seither gewonnenen Erfahrungswerte lassen sich die entstehenden
Kosten mit großer Sicherheit hochrechnen. Unter Berücksichtigung einer
2 %-igen Gebäudeabschreibung in der Größenordnung von rd. 32.600 €
verbleibt noch ein zusätzliches positives Betriebsergebnis in der Größenordnung
von rd. 19.500 €. Zugrunde liegen diesem Ergebnis Kreditkonditionen wie
sie im Frühjahr und Sommer 2003 erzielbar waren.
Seit der Kreditaufnahme für das MediCenter I im Frühjahr und Sommer 2003 hat
sich eine beachtliche Entwicklung der Kreditkonditionen nach unten vollzogen.
Dies bedeutet, dass schon allein aufgrund dieser Tatsache eine noch verbesserte
wirtschaftliche Situation für einen weiteren Bauabschnitt in der MediCenter-Konzeption
zu erwarten ist. Gleichzeitig sieht die Betriebsleitung des Klinikums auch
Preisvorteile im Hinblick auf eine erwartete zeitgleiche Realisierung dieses
Bauabschnitts mit der großen anstehenden Baumaßnahme Integration des
Margaritenhospitals und Restsanierung des Hauses (siehe hierzu auch
Ausführungen unter IV der Vorlage).
III.
Fortsetzung der MediCenter-Konzeption
Ohne dass seitens der Betriebsleitung des Klinikums irgendwelche
Werbeaktivitäten gestartet wurden, haben sich nun bereits zusätzliche
Flächennachfragen in der Größenordnung von 1.100 – 1.200 m² ergeben. Im
Einzelnen handelt es sich um vier Facharztpraxen sowie ein Dentallabor.
Die am 30.06.2005 getroffene Entscheidung des Preisgerichts zum Architektenwettbewerb
Integration des Margaritenhospitals an den Standort Stauferklinik und
Restsanierung des Hauses tangiert auch den Nebengebäudebereich des Klinikums.
Die beauftragten Planer, das Architekturbüro Prof. Spengelin & Partner, sehen
verschiedene Änderungen im Bereich der Nebengebäude der Stauferklinik vor. So
müssen beispielsweise die direkt vor dem Klinikum stehenden Wohngebäude dem
Neubau für die Kinder- und Frauenklinik weichen. Weiter ist längerfristig eine
veränderte Positionierung des direkt an der Wetzgauer Straße liegenden
Nebengebäudes vorgesehen. Es ist jedoch an dieser Stelle eindeutig festzustellen,
dass dieses Gebäude nicht von der Baumaßnahme Integration und Restsanierung
betroffen ist.
Dieses besagte Gebäude stammt aus der Gründerphase des Klinikums, wurde also im
Jahre 1966 in Bezug genommen. Obwohl Mitte der 90er Jahre schon einmal eine
optische Aufarbeitung des Gebäudes vorgenommen wurde (neuer Außenanstrich)
macht das Gebäude aufgrund der Materialien der Außenfassade
(Eternitplattenverkleidung) einen mehr als schlechten Eindruck. Grund hierfür
ist, dass die Oberflächenbeschaffenheit der Verkleidung eine Verschlierung bzw.
eine Moosbildung sehr begünstigt. Weiter sind nach nun etwa 40-jähriger
Nutzungszeit sämtliche Fenster- und Türelemente dringend
auswechslungsbedürftig. Da das Gebäude direkt an der Wetzgauer Straße liegt und
so mehr oder weniger den ersten Klinikeindruck darstellt, ist eine
Problemlösung dringend anstehend.
Da, wie schon oben ausgeführt, Mietflächennachfragen bedeutender Größenordnung
vorliegen, wurde die Möglichkeit der Sanierung dieses Gebäudes geprüft. Eine
detaillierte Untersuchung ergab, dass zur Umnutzung und Sanierung des Gebäudes
ein Aufwand von ca. 550.000 € erforderlich wäre. Die innere Struktur des
Gebäudes als ehemaliges Personalgebäude mit zwei Fluren und einem in der Mitte
liegenden Sanitär-, Küchen- und sonstigen Nebenbereich ist jedoch nur sehr
schwer veränderbar. Das Gebäude wäre somit in der Nutzung für Arztpraxen lediglich
bedingt tauglich.
In der Bewertung der errechneten Sanierungs- bzw. Umbaukosten sowie der nur
unter Einschränkungen geeigneten Nutzung für Praxen kommt die Betriebsleitung
zu dem Ergebnis, dass es sinnvoller ist, dieses Gebäude ganz abzubrechen und
wieder neu zu erstellen.
IV.
Zeitschiene
Da im Rahmen der Baumaßnahme Integration Margaritenhospital und Restsanierung
des Hauses ohnehin Abbruchmaßnahmen anstehen, könnte der Abriss dieses
Gebäudes zeitgleich beauftragt werden, was mit Sicherheit zu Preisvorteilen
führen wird.
Weiterhin ist vorgesehen, dass die Baumaßnahme insgesamt im zeitlichen Gleichschritt
mit großen anstehenden Baumaßnahmen erfolgt, so dass auszuschreibende
Bauleistungen miteinander verbunden werden könnten, so dass hieraus nicht unwesentliche
Preisvorteile zu erwarten sind. Bei einigermaßen realistischer Betrachtung,
könnte ein Baubeginn in der Mitte des nächsten Jahres liegen. Entsprechend den
Erfahrungen beim MediCenter I wäre von einer Bauzeit von ca. 12 Monaten
auszugehen.
V.
Finanzierung und Kosten
Wie schon das MediCenter I ist auch das MediCenter II über Kreditaufnahme
und entsprechende Kostenmiete zu finanzieren. In den Haushaltsplänen 2004 und
2005 sind entsprechende Kreditermächtigungen für die Fortsetzung der MediCenter-Konzeption
in der Größenordnung von insgesamt 1,8 Mio. € enthalten. Im
Haushaltsentwurf 2006 ist ein weiterer Kreditbetrag in Höhe von 200.000 €
vorgesehen.
Je nach Größenordnung der endgültigen Nutzfläche geht die Betriebsleitung des
Klinikums Schwäbisch Gmünd derzeit von Kosten in der Höhe von ca. 1,9 Mio.
€ bis 2,0 Mio. € aus.
Sichtvermerke:
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Krankenhausdirektor
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Koordinierender
Krankenhausdirektor
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Kreiskämmerer
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Landrat