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Vorlage - 185/2011  

 
 
Betreff: Förderung von Projekten in der Dritten Welt und Osteuropa
Status:öffentlich  
Federführend:D e z e r n a t V   
Beratungsfolge:
Sozialausschuss Kenntnisnahme
08.12.2011 
Sitzung des Sozialausschusses ungeändert beschlossen   

Antrag der Verwaltung:

 

1. Kenntnisnahme zu I. und II.

2. Zustimmung zu den Verwaltungsvorschlägen unter III.

Sachverhalt/Begründung

Sachverhalt/Begründung

 

 

I. Ausgangssituation und Allgemeines

 

Im Kreishaushalt 2011 sind zur Förderung von Hilfsprojekten in der Dritten Welt und Osteuropa 50.000 € eingestellt. Unter Berücksichtigung eines Haushaltsrestes aus dem Jahr 2010 in Höhe von 5.650 € und den Bewilligungen in der Sitzung des Sozialausschusses am 05.07.2011 mit einer Gesamtsumme von 41.500 € stehen aktuell noch 14.150 € an Fördermitteln zur Verfügung.

 

 

II. Neue Förderanträge

 

Derzeit liegen der Verwaltung folgende Zuwendungsanträge vor:

 

1. Antrag der „Govinda Entwicklungshilfe e. V. Aalen“ auf Förderung eines Hilfsprojektes in Westnepal

 

2. Antrag der „Peru-Gruppe Heubach e. V.“ auf Unterstützung eines Kinderhortes im Armenviertel in Lima-Laderas

 

3. Antrag der „Deutsch-Mosambikanischen Gesellschaft e. V.“ auf Unterstützung des Schulprojektes „Costa do Sol“

 

 

III. Stellungnahme der Verwaltung zu den vorliegenden Anträgen und Förderempfehlung

 

1. Antrag der „Govinda Entwicklungshilfe Aalen e. V.“

 

Die Govinda Entwicklungshilfe Aalen e. V. gewährleistet seit Jahren mit beispielhafter Förderung und Unterstützung die Entwicklung und den Fortbestand von insgesamt 8 Hilfsprojekten in Zentral- und Westnepal, mit denen mehr als 5.000 Kindern und Erwachsenen aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen Lebensperspektiven gesichert werden können.

 

Das erste Projekt war das „Shangrila Waisenhaus“ in dem seit 12 Jahren Waisenkinder Geborgenheit, Zuwendung und Bildung erfahren. Die „Shangrila International School“ bietet mehr als 520 Kindern eine fundierte Schulbildung und soziale Integration. In den ärmsten Regionen des Landes, in Westnepal, konnten in vier weiteren Projekten Tausende von Menschen unterstützt werden, beispielsweise durch den Aufbau von Gesundheitsposten, durch die Anbindung an die Trink­wasserversorgung sowie durch Anleitung für eine nachhaltige Landbewirtschaftung.

 

Mit Schreiben vom 18.07.2011 bittet der Vorstandsvorsitzende der Govinda Entwicklungshilfe e. V. um Förderung eines Hilfsprojektes in Jumla in Westnepal. Nach dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ soll insbesondere Unterstützung in der Landbewirtschaftung, bei der Ausbildung von Landwirten und der Einführung von modernen Anbaumethoden geleistet werden, so dass in den Gemeinden eine Verbesserung der Nahrungsmittelversorgung erreicht werden kann. Um die erforderlichen Geräte beschaffen zu können, werden Mikrokredite vergeben. Es geht im Hilfsprojekt grundlegend um die Befähigung der Gemeinden und ihrer Bewohner, ihre Grundprobleme in den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheit und Bildung selbst zu lösen. Das vermittelte Wissen durch eine Vielzahl an Trainings, die infrastrukturelle Unterstützung sowie der Zugang zu Krediten in gemeindeeigenen Kooperationen ermöglicht ihnen in diesen Bereichen Schritt für Schritt eigenständig zu werden. Die Projektkonzeption ist sehr nachhaltig und ein bewährter Ansatz in Asien und Afrika.

 

Von 2011 bis 2014 rechnet die Govinda-Entwicklungshilfe mit Personal- und Sachkosten dieses umfangreichen Projektes in Höhe von jährlich rund 60.000 €.

 

Die Govinda-Entwicklungshilfe leistet seit Jahren vorbildliche humanitäre Hilfe in Nepal. Sie ist weit über den Ostalbkreis hinaus bekannt und erfährt breite Unterstützung. Die Verwaltung schlägt vor, das neue Projekt mit 6.000 € zu fördern.

 

 

2. Antrag der „Peru-Gruppe Heubach e. V.“

 

Am 12.11.2011 feierte die Peru-Gruppe Heubach e. V. ihr 15-jähriges Bestehen. Der Verein unterstützt mit beispielhaftem Engagement seiner Mitglieder und vieler anderer Förderer Hilfsprojekte in Laderas am Rande von Lima in Peru. Mit Geldspenden aus verschiedenen Aktionen wird insbesondere die Arbeit von peruanischen Selbsthilfegruppen unterstützt, deren Tätigkeiten sich im Wesentlichen auf die Arbeitsfelder „Medizinische Grundversorgung“, „Behindertenhilfe“, „Schulbildung“ und „Hauswirtschaftliche Versorgung“ konzentrieren. Ganz überwiegend sind die Projekte der Peru-Gruppe Heubach Überlebenshilfen.

 

Neben den laufenden Projekten wie Volksküche, Behindertenwerkstatt, Kindergarten und Herberge im Armenviertel, steht die Peru-Gruppe Heubach vor einer neuen Herausforderung. Immer mehr Menschen siedeln sich in armseliger Weise in Basthütten an den Berghängen in Laderas an. Zwischenzeitlich hat sich allein diese, von der Peru-Gruppe Heubach betreute Gemeinde, innerhalb von 15 Jahren von 20.000 auf heute 70.000 Einwohner entwickelt.

 

Um der Not von allein gelassenen Kleinkindern entgegenzuwirken, plant die Peru-Gruppe Heubach die Erweiterung eines Kinderhortes, der viel zu klein geworden ist. Beim letzten Besuch von Mitgliedern der Gruppe in Peru wurde zugesagt, die baulichen Investitionen mit ca. 15.000 € zu übernehmen und dazu die jährlichen Kosten für eine qualifizierte Erzieherin mit ca. 3.500 €.

 

Die laufenden Projekte der Peru-Gruppe Heubach verursachen einen jährlichen Kostenaufwand von rund 25.000 €. Der Verein bittet deshalb um eine Zuwendung zur Finanzierung des neuen Kinderhortprojektes.

 

Die Verwaltung schlägt vor, die Peru-Gruppe Heubach mit einem Förderbetrag von 5.000 € zu unterstützen.

 

 

3. Antrag der „Deutsch-Mosambikanischen Gesellschaft e. V.“

 

Ökonomisch gehört Mosambiks Wirtschaft zu einer der am schnellsten wachsenden in Afrika südlich der Sahara. Gleichwohl kann diese Entwicklung, die sich hauptsächlich in den großen Städten abspielt, nicht über den Stillstand in anderen Landesteilen hinwegtäuschen. Mosambik bleibt eines der ärmsten Länder der Welt. Nach den jüngsten Erhebungen der Vereinten Nationen rangiert Mosambik im „Human-Development-Index“ (Wohlstandsindikator) auf Platz 165 von 169 Ländern. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt bei etwa 400 US Dollar pro Jahr.

 

Die Deutsch-Mosambikanische Gesellschaft setzt sich seit Jahren insbesondere für die Aus- und Weiterbildung junger Menschen und die Verbesserung des Gesundheitssystems in Mosambik ein. Sie finanziert und unterstützt Schulen und Berufsschulen und trägt wesentlich dazu bei, dass jährlich ca. 1.500 junge Menschen eine Ausbildung erhalten können.

 

Die Arbeit des Vereins geht jedoch weit über die Finanzierung von Schulen hinaus. Der Verein versteht sich zunehmend auch als Netzwerk. Er bringt Menschen aus Deutschland, die ihre Zeit und ihr Wissen für Mosambik zur Verfügung stellen möchten, mit den entsprechenden Partnern in Mosambik zusammen. Daraus sind beispielhafte Projekte mit Eigendynamik entstanden. Ein Beispiel ist das Engagement von bayerischen und baden-württembergischen Medizinern, die den Medizinstudenten der Katholischen Universität von Mosambik zur Seite stehen.

 

Im aktuellen Förderantrag der Deutsch-Mosambikanischen Gesellschaft geht es um eine weitere Unterstützung des Schulprojektes „Costa do Sol“ in einem Elendsviertel in der Nähe der Hauptstadt Maputo. Derzeit wird die Schule von rund 250 Schülerinnen und Schülern besucht, die aus ärmlichsten Verhältnissen stammen und ansonsten keine Chancen auf Schulbildung hätten. Die Deutsch-Mosambikanische Gesellschaft übernimmt seit 1999 unter anderem die gesamten Kosten für Unterhalt und Betrieb der Schule. Die Gesamtbetriebskosten für ein Jahr werden vom Verein mit rund 20.000 € angegeben. Zur Finanzierung wird um eine Zuwendung des Ostalbkreises gebeten.

 

Es wird vorgeschlagen das Schulprojekt Costa do Sol mit 3.000 € zu unterstützen.


Finanzierung und Folgekosten

 

Die Zuwendungen werden aus der Haushaltsstelle 2.4980.9870 finanziert.


Anlagen

 

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Sichtvermerke

 

 

 

Dezernent/in

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Rettenmaier

 

 

Dezernat II

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Kurz

 

 

Landrat

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Pavel